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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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Treppenstufen und studierten ihre Post. Um sie herum saßen und standen Schülerinnen und Schüler, die ebenfalls Briefe ihrer Eltern bekommen hatten. Drüben aus dem Speisesaal drang lautes Klappern und Lachen herüber, dort räumten diejenigen, die heute Tischdienst hatten, das abgegessene Geschirr ab und trugen es in die Spülküche. Die anderen hatten sich in ihre Zimmer verzogen.
    Tobbi betrachtete andächtig die bunten Briefmarken.

    „Mutti ist ein Schatz. Wieder ein paar Marken für meine Sammlung. Alles neue — nur die eine habe ich schon mal, die kann ich mit Dieter tauschen, gegen seine türkische.“
    „Fünf Seiten — Mutti war wirklich fleißig!“ lobte Tina. „Und eine von Vati.“ Sie vertiefte sich andächtig in die Lektüre.
    „Was schreibt sie?“
    „Nun warte doch mal!“
    „Gib her!“
    „Nein, ich hatte ihn zuerst.“
    Dann lies halt vor!“
    „Okay.“

    Meine lieben Kinder!

    Es ist zehn Uhr morgens, ich sitze in Vatis Büro im Camp, umgeben von Bauplänen und Notizen, über mir surrt der Ventilator, und wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich nichts als Wüste. Die Tage sind lang hier draußen, wenn man nichts zu tun hat.
    Das sage ich nicht, um mich zu beklagen (denn ich genieße das Zusammensein mit Vati von ganzem Herzen), sondern nur um Euch das Gefühl zu nehmen, daß Ihr etwas verpaßt, wenn Ihr auf dieser Reise nicht dabeisein könnt. Selbst Eure Fähigkeit, mit sicherem Gespür auf Geheimnisse und Rätsel zu stoßen, Euch in Abenteuer zu verstricken, würde hier keinen Ansatzpunkt finden.

    „Das glaube ich nie im Leben!“ unterbrach Tobbi die Schwester. „Wir würden garantiert ein neues Abenteuer erleben, wenn wir bei dem Bautrupp in Persien wären! Lies weiter!“

    Meine Abfahrt zu Hause war recht aufregend, im Gegensatz zu meinem eintönigen Leben hier. Erst wollte mir der neue Arzt, bei dem ich jetzt als Sprechstundenhilfe arbeite, keinen Urlaub geben, weil meine Vertretung krank wurde. Zum Glück fand ich in allerletzter Minute Ersatz. Und dann wurde auch noch unsere nette Nachbarin, Frau Neumann, die mir versprochen hatte auf Haus und Garten aufzupassen, mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus eingeliefert.
    So mußte ich in Feldham schnell jemanden finden, der sich um beide Häuser — unseres und Frau Neumanns — kümmert. Aber auch das ist mir schließlich gelungen. Seid so lieb — schreibt an Frau Neumann ein paar Zeilen und wünscht ihr gute Besserung. Sie war todunglücklich, mich im Stich lassen zu müssen.

    „Das machen wir sofort!“ sagte Tobbi. „Schreibt Mutti, in welchem Krankenhaus sie liegt?“
    „Hör doch zu!“

    Sie wird jetzt schon wieder zu Hause sein bei ihrem Flocki , denn ihre Tochter erbot sich, sobald sie Zeit hätte, zu kommen und die Mutter zu pflegen. Ich selbst werde noch zwei Wochen hierbleiben, dann geht es wieder heim. In der letzten Woche will sich Vati ein paar Tage Zeit nehmen und mir die alten Kulturstätten Persiens zeigen. Darauf freue ich mich natürlich sehr. Nun laßt Euch von ganzem Herzen umarmen, meine Lieben! Paßt gut auf Euch auf und seid innig gegrüßt von Eurer

    „Die hat’s gut!“ seufzte Tina sehnsüchtig. „Die alten Kulturstätten von Persien, das muß doch phantastisch sein! Ob sie uns etwas mitbringt? Einen altpersischen Schmuck vielleicht?“
    „Sicher einen Perserteppich. Dabei hasse ich die Dinger“, sagte Tobbi und sah mißmutig in den Regen hinaus. So sehr er sich gefreut hatte, von den Eltern einen Brief zu bekommen, so sehr hatte zugleich sein Fernweh neue Nahrung bekommen. Mutti hatte es wirklich gut — sie konnte reisen, etwas von der Welt sehen, während Tina und er hier im Landschulheim schmachten und pauken mußten. Über seinem Ärger vergaß er völlig, daß es ja sonst die Mutter war, die tagtäglich zur Arbeit ging, während sie beide mit Tini die herrlichsten Ferienabenteuer erlebten.
    „Und was schreibt Vati?“ fragte Tobbi schließlich und schaute der Schwester über die Schulter.
    „Das kannst du selber lesen. Ich habe immer Schwierigkeiten mit seiner Schrift. Er schreibt, daß er sich auf das nächste Wiedersehen freut, daß es schön ist, Mutti in der Nähe zu haben und daß wir fleißig sein sollen — na so das Übliche. Daß die Arbeit am Bau gut vorangeht und so…“
    „Hört mal, was meine Mutter schreibt!“ unterbrach Tini die Freundin.

    Meine liebe Tini!

    Manchmal ist es doch schön, die Frau eines Kapitäns zu sein. Ich fahre jetzt mit Vati genau die
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