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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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kommen!“ sagte Tobbi. „Vorsichtig, der Boden ist glitschig! Donnerwetter“, rief er überrascht aus, „beeilt euch, hier gibt’s was zu sehen!“
    Tobbi beleuchtete die Sprossen der Leiter, bis alle unten waren. Dann nahm er Tina die Petroleumlampe aus der Hand und hängte sie so hoch an die Leiter, daß sie den ganzen Raum erhellte.
    „Säulen! Richtige Tempelsäulen. Ob der Anblick die verdurstenden Gefangenen wohl getröstet hat?“
    „Sie werden nichts davon gewußt haben. Denn freigelegt hat sie erst unser lieber Herr Kastl.“
    „Tatsächlich“, stellte Tina fest, „er muß ein mindestens meterdickes Mauerstück abgetragen haben, bis er an diese Säulenstücke stieß. Und dahinter — wieder eine Mauer...“
    „Ja. Das war die Stelle, an der Herr Kastl erst mal aufgegeben hat“, meinte Uli. „Als ihm klar wurde, daß er hier an der Außenmauer eines Tempels gelandet war — und nicht, wie es nach dem Plan sein müßte, innerhalb des Tempels.“
    „Wer von euch hat den Plan?“ fragte Tobbi. „Laß uns doch mal vergleichen.“
    „Ich.“ Rudi zog den Plan aus der Brusttasche seines Anoraks und entfaltete ihn.
    „Ganz klar, seht ihr?“ Uli fuhr mit dem Finger die Linien entlang. „Nach dem Plan müßten wir uns hier im Innenraum des Tempels befinden. Tun wir aber nicht, denn der Säulenumgang ist außen. Innen gab es keine Säulen mehr.“
    „Hm — und was weiter?“
    „Tja — das ist jetzt die Frage. Um in den Innenraum des Tempels zu kommen, müssen wir durch die Mauer durch. Und wahrscheinlich nicht nur das. Wir müssen auch noch etliche Meter in die Tiefe. Denn was wir hier vor uns haben, ist das obere Drittel der Säulen, und wenn wir etwas finden wollen, dann werden wir bis auf den Fußboden des Tempels hinunter müssen“, überlegte Tobbi.
    „Mann, das ist ja direkt spannend“, flüsterte Rudi. „Wenn es doch bloß nicht mit so einer Masse Arbeit verbunden wäre.“
    „Glaubst du, daß hinter der Mauer ein Hohlraum ist?“ fragte Tina.
    „Wenn es so wäre, hätten wir’s leicht. Aber ich glaube es nicht. Der ehemalige Tempelraum wird bis unters Dach mit Schutt und Erde angefüllt sein. Sonst hätte Herr Kastl hier auch nicht aufgegeben. Er hat sicher gedacht, er müsse nur ein paar Meter in die Tiefe gehen...“
    „Was machen wir denn nun?“ fragte Moni kläglich. Ihr wurde es in dieser feuchten, kalten Gruft zunehmend unheimlicher zumute.
    „Wir gehen erst mal wieder rauf. Es hat keinen Zweck, hier sinnlos draufloszubuddeln . Das muß alles noch einmal gründlich durchdacht werden.“
    Erleichtert, der ungemütlichen Umgebung zu entkommen, kletterten sie die Leiter wieder hinauf. Tobbi verwischte die Fußspuren so gut es ging und verließ die Gruft als letzter.
    „Macht eure Schuhe sauber!“ mahnte Tina. „Sonst ist die ganze Kirche voller Fußspuren!“
    Sorgfältig verstauten sie Geräte und Lampen und sahen sich noch einmal um, ob sie irgendwelche Spuren hinterlassen hatten.
    Okay, gehen wir. Den Schlüssel zur Haupttür verstecken wir draußen über dem Fenster, dann müssen wir das nächste Mal nicht durch die Sakristei einsteigen. Ist die Luft rein, Pit?“ rief Tobbi mit gedämpfter Stimme durch die Tür.
    „Alles klar, keine Katze zu sehen, kommt raus!“
    Einer nach dem anderen verließ die Kapelle und reckte sich in der warmen Frühlingssonne.
    „Mann, war das ein Eiskeller! Mir klappern noch die Zähne“, stöhnte Tina.
    „Das nächste Mal halte ich Wache, und du gehst mit runter“, sagte Moni zu Pit. „Es ist unheimlich gemütlich da unten.“
    In der Bibliothek trafen sie sich mit Tini, Ursel und Claudius.
    „Ihr ahnt nicht, wie wir für euch gefroren haben. Ich hätte gern mit dir getauscht“, gab Tina zur Antwort.
    „Und — hattet ihr Erfolg?“
    „Nun ja — wie man’s nimmt“, meinte Tobbi. „Wir haben festgestellt, daß Herr Kastl recht hat. Der Plan stimmt nicht. Die Gebäude müssen anders liegen, als sie dort eingezeichnet sind. Zeig mal her!“
    Tobbi nahm Claudius die Fotografie aus der Hand, auf der nun nur noch die Umrisse und Beschriftungen der römischen Siedlung zu sehen waren. Schweigend studierte er die verschiedenen Markierungen.
    „Hier habe ich den Plan der Gesamtanlage von Schloß Bergheim noch einmal auf durchsichtiges Papier gezeichnet, damit du ihn darüberlegen kannst“, sagte Tini.
    „Kluges Mädchen. Tja — es bleibt dabei, der Plan stimmt nicht! Wenn Herr Kastl unter dem Gewächshaus auch nur auf eine
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