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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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sein.“
    „Warum muß das Fundament für das Gewächshaus eigentlich so tief werden — es wird doch nicht unterkellert?“ fragte Gerhard, der Klassensprecher in Tobbis Klasse war.
    „Davon verstehst du nichts, dummer Bengel“, knurrte Herr Kastl, fing sich dann aber. „Es ist wegen der Heizung“, gab er widerwillig Auskunft.
    „Ein zauberhafter Mensch“, sagte Tina Tini ins Ohr. „Mit dem werden wir noch viel Freude haben. Hoffentlich wird die Gärtnerei nicht zum Pflichtfach erklärt.“
    „Ein Pädagoge scheint unser Herr Kastl wirklich nicht zu sein“, pflichtete Tini der Freundin bei. „Aber vielleicht bekommt er nur die Aufgabe, den Schulgarten zu pflegen und zu überwachen, damit die Lehrkräfte ihn für den Biologie-Unterricht zur Verfügung haben.“
    „Hoffen wir’s. Ich lege keinen großen Wert darauf, von Herrn Kastl unterrichtet zu werden.“
    Christian und Detlev — sie arbeiteten Schulter an Schulter — waren von Wut, Scham und Verzweiflung so beflügelt worden, daß sie in ihrer Arbeit den anderen weit voraus waren. Fast anderthalb Meter waren sie schon in die Tiefe vorgedrungen.
    „Halt, hält! Bist du verrückt, so wild daraufloszuschlagen ?“ rief Herr Kastl entsetzt, als er sah, wie Detlev mit der Spitzhacke in den Boden schlug.
    „Wieso? Um so schneller geht’s vorwärts“, verteidigte sich Detlev. „Dem Boden ist das doch egal.“
    „Trotzdem. Ich trage hier die Verantwortung, nicht wahr?“ Herr Kastl sah sich herausfordernd um. „Und ich wünsche es nicht. Du könntest deine Mitschüler gefährden“, setzte er schnell hinzu.
    „Weißt du, was ich glaube?“ raunte Tobbi seiner Schwester zu. „Sein hartes Schicksal bestand wohl darin, daß er aus der Klapsmühle entlassen wurde. Das ist doch nicht zu fassen: Erst treibt er uns wie ein Wilder an, dann brüllt er wieder, wir sollen nicht so drauflosschlagen. Schau ihn dir doch an, wie er uns beobachtet. Als könnten wir ihm was kaputtmachen.“
    „Du da! Hast du keine Ohren?“ kreischte Herr Kastl gerade. „Hast du nicht gehört, wie ich deinem Kameraden gesagt habe, er solle nicht so drauflosdreschen? Ihr verderbt alles. Gleichmäßig, sauber sollt ihr arbeiten!“
    „Der spinnt doch!“ knurrte Rudi.
    „Vielleicht sollten wir nicht mit Spaten, sondern lieber mit silbernen Löffeln arbeiten?“ fragte Claudius grinsend.
    Herr Kastl schnappte nach Luft.
    „Auch noch frech werden, wie?“ schnaufte er. „Das werde ich dem Direktor melden! Wenn ich sage, ich verlange saubere Arbeit, dann habt ihr euch danach zu richten. Wir spielen hier nicht im Sandkasten!“
    „Das haben wir schon gemerkt“, stöhnte Tina leise. „Ich glaube allmählich wirklich, bei dem ist eine Schraube locker.“
    Je mehr Herr Kastl zeterte, desto wilder arbeiteten die Jungen drauflos.
    „Nein! Nein, so geht das nicht!“ bellte Herr Kastl schließlich. „Ihr seid entlassen! Ich kann eure Hilfe nicht brauchen. Macht, daß ihr wegkommt!“
    Verblüfft sahen sich die Jungen an. Was hatte der Gärtner bloß? Daß sie ein wenig kräftig drauflosgehackt und geschaufelt hatten, um ihren Unmut abzureagieren, konnte ihm doch eigentlich egal sein. Um so schneller wurde das Fundament für das neue Gewächshaus ausgehoben. Aber wenn er unbedingt wollte — bitte sehr, dann hörten sie eben jetzt auf. Ihnen sollte es nur recht sein.
    Einer nach dem anderen nahm sein Werkzeug unter den Arm und trollte sich davon. Die Mädchen folgten dem Beispiel der Jungen.
    Schließlich standen nur noch Tina, Tini und Monika in der frisch ausgehobenen Grube.
    „Dieser Herr Kastl beginnt, mich zu interessieren“, sagte Tini. „Ich muß rausbekommen, was mit ihm los ist.“
    „Ja, ich werde allmählich auch neugierig auf sein Geheimnis“, bestätigte Tina. „Vielleicht leidet er unter einer Zwangsvorstellung?“
    „Komm!“
    Tini ging zu Herrn Kastl hinüber, der mit einem Zollstock die Umrisse des Fundaments nachzumessen begann.
    „Wenn Sie uns sagen, was wir tun sollen, würden wir gern noch ein wenig Weiterarbeiten, Herr Kastl“, sagte Tini liebenswürdig. „Es macht uns Spaß, Ihnen zu helfen, und wir werden auch sicher alles so machen, wie Sie es haben möchten.“
    Herr Kastl sah Tini mißtrauisch an. Dann wanderte sein Blick zu Tina hinüber. Aber da er nichts Hinterhältiges in ihren Gesichtern lesen konnte, beruhigte er sich wieder.
    „Na schön“, schnarrte er. „Ja also — wenn ihr wollt, dort drüben müssen wir noch ein wenig tiefer gehen.
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