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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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sehnte sich danach, der Mann zu sein, für den sie ihn hielt. Aber er war es nicht, und wenn er ihr auch noch so gern gesagt hätte, dass er sie liebte. Ihr Bild verschwamm vor seinen Augen. Er wusste nicht, warum. Dann spürte er wieder ihre zarten Finger an der Wange, die ihm Tränen wegwischten, die er seit seiner Kindheit nicht mehr vergossen hatte.
    Hinter ihr sah er das brennende Wrack von Lamberts Auto und wusste, dass der Bastard tot war. Audrey war gerettet. Nichts war wichtiger im Augenblick. Erleichterung durchströmte ihn, und er sah Audrey an. Ihr schönes Gesicht würde ihm für immer in die Seele geprägt sein. Dann konnte er die Augen nicht mehr offen halten.
    “Nein, Gray. Verlass mich nicht.” Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Wange, während heiße Tränen seine Haut benetzten. “Bitte nicht, bitte.”
    Unerträgliche Schmerzen nahmen Gray das Bewusstsein.
    Dreieinhalb Monate später war Audrey diese Situation, als Gray zwischen Leben und Tod geschwebt hatte, noch so gegenwärtig, als wäre sie eben erst gewesen. Der verzweifelte Versuch, seine Blutung zu stillen, war tief in ihr Gedächtnis eingebrannt, ebenso Francies spätere Hilfe, während sie auf den Helikopter aus Albuquerque warteten, und die endlose Wache an seinem Krankenhausbett in der Unsicherheit, ob er überleben würde.
    Aber viel schlimmer war die Endgültigkeit in seiner Stimme, als es ihm besser ging und er sagte: “Es hat sich nichts geändert, Audrey. Ich will dich hier nicht. Geh zurück nach Denver.”
    Und das hatte sie getan. Nicht, dass dort viel auf sie gewartet hätte: Howard Lamberts Unternehmen wurde geschlossen, und Audrey war arbeitslos. Bis auf eins waren alle Objekte von Lambert Enterprises verkauft worden:
Puma’s Lair
. Die alte Urkunde, die Audrey gefunden hatte, wurde für gültig erklärt und das Gelände in das Eigentum der Leute von La Huerta übertragen.
    Nach der Schließung von Lambert Enterprises hielt sie nichts mehr in Denver, und sie sah sich in anderen Städten nach einem kleinen Haus mit Garten um, das sie aus der Lebensversicherung ihrer Mutter kaufen wollte. Es zog sie in den Süden, und in La Veta am Fuß der Spanish Peaks fand sie das Häuschen, von dem sie schon immer geträumt hatte.
    Vor einigen Wochen hatte Audrey zum letzten Mal mit Francie gesprochen, sich aber nicht getraut zu fragen, was Gray mache und wo er sei.
    Dann stellte sie fest, dass sie schwanger war.
    So sehr sie Grays Kind wollte, so wenig hatte sie sich vorgestellt, es allein großzuziehen. Sie wünschte sich einen Mann, einen Freund, einen Seelenverwandten, und in Gray hatte sie alles gefunden, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Die Trauer über ihre Situation drohte sie manchmal zu überwältigen. Jeden Tag war Audrey für die Schwangerschaft dankbar, und jeden Tag stand sie vor einem Dilemma, für das sie keinen Ausweg wusste. Sollte sie Gray sagen, dass er Vater wurde?
    Allein bei dem Gedanken krampfte sich ihr Magen zusammen. Es war Sommer. Hitze flimmerte über den Dächern, Vögel sangen in dem Baum vor ihrem Fenster. Nebenan spielten Kinder im Garten, und eine Frau goss Blumen.
    Aber heute ließ die Idylle Audrey sich einsam fühlen, obgleich sie wusste, dass die Zeit alle Wunden heilte.
    Das Rumpeln eines Lastwagens, der langsam die Straße heraufkam, durchbrach die Stille. Zu Audreys Überraschung hielt er vor ihrem Haus. Der Fahrer stieg aus und kam auf ihre Tür zu.
    “Eine Lieferung für Sie, Ma’am”, sagte er.
    “Ich habe nichts bestellt.”
    Er zuckte die Schultern. “Ich liefere nur aus.”
    Hinter ihm sah sie einen anderen Mann, der die Laderampe ausfuhr, eine riesige Kiste auf eine Karre wuchtete und über den Gehweg ins Haus transportierte.
    Die Verpackung war größer als ein Kühlschrank und überall mit der Aufschrift “zerbrechlich” versehen. Die Männer luden sie mitten im Wohnzimmer ab, weil Audrey sich nicht entscheiden konnte, wo genau sie sie haben wollte.
    “Ihre Unterschrift bitte.”
    Audrey unterschrieb und inspizierte die Kiste, nachdem die Männer gegangen waren. Nirgendwo fand sich ein Hinweis darauf, was darin sein könnte. Sie war zugenagelt, sodass sie einen Schraubenzieher und einen Hammer holen musste, um die Bretter zu lösen. Als sie die Seitenwand abnahm, quoll ihr Holzwolle entgegen.
    In der Kiste stand der prächtiger Berglöwe.
    Seine Vorderpfoten waren in die Luft erhoben, die Hinterbeine zum Sprung angesetzt. Glatt geschmirgelt und poliert glänzte er
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