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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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hatte?
    “Wer ist Gray?”
    “Richards Cousin”, antwortete sie.
    “Oh, der.” Howard richtete seine Aufmerksamkeit auf die Straße. “Leider stimmt es nicht, dass er Sie sehen will. Er hat bei Hawk zu tun.” Er schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. “Pferde. Sie sind so unberechenbar.”
    Erleichtert atmete sie aus – Gray war in Sicherheit. “Und Richard?” Sie hasste die Frage, genauso wie die Vorstellung, dass dieser Mann, den sie für einen Freund gehalten hatte, des Mordes fähig sein sollte.
    Lambert zwirbelte seine Bartspitze zwischen den Fingern. “Wenn Sie nicht verschwunden wären, wäre alles so viel einfacher gewesen. Richard war bloß gierig. Aber Sie. Unloyal nach allem, was ich für Sie getan habe. Das hätten Sie nicht tun dürfen, Audrey.”
    Sie schluckte. “Es war kein Selbstmord, nicht wahr?”
    Howards Blick schien sie zu durchbohren. “Das ist ein Verdacht, den sie niemals irgendjemandem gegenüber äußern werden.”
    “Sie können …”
    “… Sie nicht einfach umbringen?”, fragte er. “Es hätte so aussehen sollen, als hätte Richard Sie getötet und sich dann aus Reue selbst erschossen. Sie hätten in Ihrem Auto sein sollen, als es explodierte.” Er zuckte die Schultern. “Nach der Serie von Unglücksfällen der letzten Tage ist es Zeit für einen weiteren.”
    Audrey tastete nach dem Türgriff. Auch wenn Howard schnell fuhr, alles war besser als das.
    “Nur für den Fall, dass Sie auch diesmal nicht kooperieren wollen …” Ein kurzer Revolver in seiner Hand war plötzlich auf sie gerichtet. “Ich will Sie nicht erschießen, Audrey, aber ich tue es, wenn Sie mich dazu zwingen.”
    Audrey schüttelte den Kopf.
    “Ganz schön trotzig”, sagte er. “Aber es spielt keine Rolle.” Er zielte auf ihren Kopf. “Sind Sie sicher, dass Sie sofort sterben wollen?”
    Audrey fixierte die kleine schwarze Mündung, während sie die aufkommende Angst verdrängte. Sie wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort über die Lippen. Wie gelähmt saß sie auf ihrem Sitz.
    Howard fuhr die letzte Meile zur Ranch, eine Hand am Steuer, die andere mit der Waffe auf Audrey gerichtet. An der niedrigen Einfassung, die die Ranch umsäumte, hielt er an, stieg aus, zog Audrey aus dem Wagen und verdrehte ihr einen Arm auf den Rücken.
    “Los geht’s”, befahl er barsch.
    Audrey stolperte den Fußweg entlang und in den Empfangsraum der Hacienda. Sie fragte sich, wo Gray sein mochte. Um Himmels willen, jemand musste ihr doch helfen.
    Howard stieß sie durch das Labyrinth der Gänge und blieb vor einer Tür stehen – dem Eingang zum Wäscheraum, wie Audrey bemerkte. Er öffnete die Tür und schubste sie hinein. Sofort fielen ihr die geschnitzten Türen am Ende des Raumes auf. Sie standen weit offen, dahinter die gähnende Schwärze des geheimen Hohlraums.

15. KAPITEL
    Mit größter Anstrengung gelang es Audrey, sich aus Howards Griff zu winden, doch bevor sie auch nur einen Schritt machen konnte, hatte er ihr einen Stoß versetzt, sodass sie in den feuchten Stauraum geschleudert wurde.
    “Nein, bitte, Howard, nicht hier.”
    Ehe sie aufstehen konnte, hatte er die geschnitzten Türen geschlossen. Sie warf sich dagegen, aber der Balken davor hielt stand, und sie schlug vergeblich gegen das Holz.
    “Howard, nicht das. Bitte, tun Sie es nicht.”
    “Sie betteln, Audrey?” Er schnalzte mit der Zunge. “Ich bin überrascht.”
    Wütend wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
    “Ist doch ein guter Platz, um dem Rauch zu entkommen, nicht?”, sagte er. “Leben Sie wohl, Audrey.”
    Seine schlichten Worte beschworen grässliche Bilder herauf, als sie begriff, dass er die Hacienda in Brand stecken wollte. “Howard, warten Sie!”
    Doch er knipste das Licht aus und schloss die Tür hinter sich. Bis auf einen schmalen Lichtstreifen unter der Tür war es finster. Audrey war kein Kind mehr, aber die Angst vor der Dunkelheit war noch genauso groß wie damals. Sie presste eine Hand vor den Mund und holte tief Luft, während sie die Narben unter ihren Armreifen berührte. Damals war ihr Daddy gekommen und hatte sie gerettet. Heute würde niemand kommen.
    Den Blick auf den Lichtstreifen gerichtet, schlug Audrey immer wieder heftig gegen die Tür. Doch der Querbalken rührte sich nicht. Verzweifelt lehnte sie den Kopf an die Paneele und atmete tief ein.
    “Denk nach”, flüsterte sie sich Mut zu, “beruhige dich. Du kannst es schaffen.” Wieder rüttelte sie an der Tür.
    Der Weg
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