Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre
Autoren: Jasper Fforde
Vom Netzwerk:
lang mein Partner.
    Eins noch: Wie starb der Herzog von Wellington?«
    Mir fiel ein, daß er mich das schon einmal gefragt hatte. »Wie gesagt, Dad, er starb 1852 friedlich in seinem Bett.«
    Lächelnd rieb mein Vater sich die Hände. »
Hervorragende
Neuigkeiten! Und Nelson?«
    »In Trafalgar von einem französischen Scharfschützen erschossen.«
    »Wirklich? Tja, man kann nicht alles haben. Also: viel Glück, ihr beiden. Ein Junge oder Mädchen wäre schön; eins von jeder Sorte wäre noch besser.«
    Er beugte sich vor und senkte die Stimme.
    »Ich weiß nicht, wann ich wiederkomme, also hört mir gut zu. Kauft euch weder ein blaues Auto noch ein Planschbecken, haltet euch von Austern und Kreissägen fern, und macht im Juni 2016 um Oxford einen großen Bogen. Kapiert?«
    »Ja, aber …«
    »Na, dann tschüs, die Zeit wartet auf niemand!«
    Er umarmte mich, schüttelte Landen die Hand und tauchte im Getümmel unter, bevor wir weitere Fragen stellen konnten.
    »Gib dir keine Mühe«, sagte ich und legte Landen den Zeigefinger auf die Lippen. »Es hat keinen Sinn, über diesen SpecOps-Bereich nachzudenken.«
    »Aber wenn …«
    »Landen!« sagte ich. »Nein!«
    Auch Bowden und Victor zählten zu den Partygästen. Bowden freute sich für mich und hatte rasch begriffen, daß ich nicht mit nach Ohio kommen würde, weder als seine Frau noch als seine Assistentin. Man hatte ihm die Stelle angeboten, und er hatte sie abgelehnt, mit der Begründung, dazu mache ihm die Arbeit bei den Swindoner LitAgs zuviel Spaß, und er wolle es sich im Frühjahr vielleicht noch einmal überlegen; Finisterre war an seiner Stelle gegangen. Doch im Moment quälten ihn andere Sorgen. Er holte sich einen steifen Drink und trat neben Victor, der sich angeregt mit einer älteren Dame unterhielt.
    »Ahoi, Cable!« murmelte Victor und stellte ihn seiner neuen Freundin vor, ehe er Bowdens Bitte um ein kurzes Gespräch unter vier Augen nachkam.
    »Ende gut, alles gut. Scheiß auf die Brontë-Gesellschaft; ich bin auf Thursdays Seite. Ich finde, der neue Schluß ist ein Gedicht!« Er hielt inne und sah Bowden an. »Warum machen Sie so ein langes Gesicht?
    Es ist ja länger als ein Dickens-Roman. Was ist? Geht es um Felix 8 ?«
    »Nein, Sir; den kriegen wir über kurz oder lang. Aber ich habe
versehentlich
den Schutzumschlag des Buches vertauscht, in dem Jack Schitt verschwunden ist.«
    »Sie meinen, er ist gar nicht bei seinen geliebten Plasmagewehren?«
    »Nein, Sir. Ich habe mir erlaubt,
dieses
Buch mit dem Umschlag von
Das Plasmagewehr auf dem Schlachtfeld
zu versehen.«
    Er reichte ihm das Buch, das im Prosa-Portal gelegen hatte. Victor betrachtete den Rücken und lachte. Es war eine Sammlung von Poes Gedichten.
    »Werfen Sie mal einen Blick auf Seite sechsundzwanzig«, sagte Bowden. »Im ›Raben‹ gehen merkwürdige Dinge vor.«
    Victor schlug den Band auf und überflog die Seite. Er las die erste Strophe laut vor:
    Mitternacht, von Gram umschattet,
    Grübelnd saß ich, sann ermattet
    Über Rachepläne, schwor Vergeltung der verfluchten Next - - -
    Die leidige Jane Eyre, welch Wunder,
    Gab meinem Seelenfeuer Zunder,
    Und so sitz ich geifernd eingesperrt in diesen Text.
    »Holt mich raus«, so ruf ich eifernd, »sonst puste ich euch alle weg!«
    Victor klappte das Buch wieder zu.
    »Die letzte Zeile reimt sich aber nicht.«
    »Was haben Sie denn erwartet?« gab Bowden zurück. »Er ist schließlich ein Goliath-Mann, kein Dichter.«
    »Aber ich habe den ›Raben‹ doch gestern erst gelesen«, setzte Victor verwirrt hinzu. »Da war alles noch in bester Ordnung!«
    »Nein, nein«, erklärte Bowden. »Jack Schitt treibt sein Unwesen nur in diesem
einen
Exemplar – wer weiß, was er angerichtet hätte, wenn wir ihn in ein Originalmanuskript geschickt hätten.«
    »Herz-l’ichen Glü’ckwunsch!« rief Mycroft. Er kam mit Polly auf uns zu; ihr neuer Hut stand ihr blendend.
    »Wi’r Fre’uen Uns Wirklich Se’hr Für Euch!« ergänzte Polly.
    »Hast du wieder an den Bücherwürmern gearbeitet?« erkundigte ich mich.
    »Mer’kt Man D’as?« fragte Mycroft zurück. »Wi’r Müs-sen Los!«
    Und weg waren sie.
    »Bücherwürmer?« wollte Landen wissen.
    »Nicht, was du denkst.«
    »Mademoiselle Next?«
    Sie waren zu zweit. Sie trugen elegante Anzüge und zeigten mir SpecOps-12-Marken, die ich noch nie gesehen hatte.
    »Ja?«
    »Préfet Lavoisier, Chrono-Gendarmerie.
Où est votre père?
«
    »Den haben Sie leider verpaßt.«
    Er fluchte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher