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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre
Autoren: Jasper Fforde
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Landen den verbliebenen Gästen, »ich möchte meine Verlobung mit dieser wunderschönen SpecOps-Agentin namens Thursday Next bekanntgeben. Wie ihr wißt, hatten wir die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, aber das ist jetzt fast vergessen. In meinem Garten steht ein Festzelt, es gibt jede Menge zu essen und zu trinken, und wenn mich nicht alles täuscht, spielt ab sechs Uhr Holroyd Wilson. Da es eine Schande wäre, das alles zu vergeuden, schlage ich der Einfachheit halber vor, daß wir den Anlaß ändern! Wir feiern jetzt unsere Verlobung!«
    Die Gäste stimmten begeistert zu und verteilten sich auf die verfügbaren Transportmittel. Landen und ich nahmen meinen Wagen und machten einen kleinen Umweg. Wir hatten uns viel zu erzählen, und die Party … nun ja, die kam auch eine Weile ohne uns aus.
    Die Fete dauerte bis vier Uhr morgens. Ich trank zuviel und fuhr mit dem Taxi ins Hotel zurück. Landen bekniete mich, doch über Nacht zu bleiben, aber ich erklärte ihm etwas kokett, da müsse er bis nach der Hochzeit warten. Ich erinnere mich nur noch, daß ich in mein Hotelzimmer zurückkam, alles andere ist vergessen; ich lag in tiefem Koma, bis um neun Uhr am nächsten Morgens das Telefon schrillte.
    Ich war halb angezogen, Pickwick schaute Frühstücksfernsehen, und mein Kopf tat so weh, als ob er jeden Moment platzen wollte.
    Es war Victor. Er klang nicht besonders gut gelaunt, aber Höflichkeit war eine seiner Stärken. Er erkundigte sich nach meinem unwerten Befinden.
    »Es ging mir schon mal besser. Wie läuft’s im Büro?«
    »Mäßig«, antwortete Victor mit einer gewissen Zurückhaltung in der Stimme. »Die Goliath Corporation will sich mit Ihnen über Jack Schitt unterhalten, und die Brontë-Gesellschaft ist stocksauer, weil Sie das Buch, ich zitiere, ›versaut‹ haben. War es denn
unbedingt
nötig, Thornfield niederzubrennen?«
    »Das war Hades …«
    »Und Rochester? Blind und mit verstümmelter Hand? Ich nehme an, das war auch Hades?«
    »Ähm, ja.«
    »Da haben Sie wahrhaftig einen ziemlich kapitalen Bock geschossen, Thursday. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie vorbeikommen und mit den Brontë-Leuten sprechen könnten. Der gesamte Vorstand ist hier bei mir, und die Herrschaften wollen Ihnen weiß Gott keinen Orden anheften.«
    Es klopfte an der Tür. Ich versprach Victor, so schnell wie möglich dort zu sein, und stand schwankend auf.
    »Ja, bitte?« rief ich.
    »Zimmerservice!« antwortete eine Stimme vor der Tür. »Ein Mr. Parke-Laine hat Kaffee für Sie bestellt!«
    »Moment!« sagte ich und versuchte Pickwick ins Bad zu scheuchen; Haustiere waren im Hotel strengstens verboten. Anders als sonst wirkte er leicht aggressiv; hätte er Flügel gehabt, hätte er vermutlich wütend damit geschlagen.
    »Mach … jetzt … bitte … keine … Schwierigkeiten!« ächzte ich, schob das widerborstige Federvieh ins Badezimmer und verriegelte die Tür.
    Ich zog mir einen Bademantel über und öffnete die Tür.
Schwerer
Fehler. Draußen stand zwar ein Kellner, doch der war nicht allein.
    Kaum hatte ich die Tür ganz aufgemacht, zwängten sich noch zwei weitere Männer in schwarzen Anzügen ins Zimmer, schleuderten mich gegen die Wand und hielten mir eine Kanone an den Kopf.
    »Wenn Sie Kaffee mit mir trinken wollen, brauchen Sie noch zwei Tassen«, preßte ich durch die Lippen.
    »Sehr witzig«, meinte der falsche Kellner.
    »Goliath?«
    »Sie haben’s erfaßt.«
    Er spannte den Hahn des Revolvers.
    »Und jetzt zur Sache, Schätzchen. Schitt ist ein wichtiger Mann, und wir wollen wissen, wo er ist. Die nationale Sicherheit und der Krimkrieg hängen davon ab, dagegen ist das Leben einer mickrigen Agentin einen Dreck wert.«
    »Ich bringe Sie zu ihm«, stieß ich mühsam hervor und schnappte gierig nach Luft. »Es ist ein paar Meilen außerhalb der Stadt.«
    Der Goliath-Agent lockerte seinen Griff und befahl mir, mich anzuziehen. Ein paar Minuten später verließen wir das Hotel. Ich hatte noch immer einen dicken Kopf, und ein dumpfer Schmerz pochte in meinen Schläfen, aber wenigstens konnte ich inzwischen wieder halbwegs klar denken. Vor dem Eingang standen eine Handvoll Leute, und es befriedigte mich sehr, als ich die Familie Mutlar erkannte, die sich offenbar auf dem Rückweg nach London befand. Daisy redete auf ihren Vater ein, und Mrs. Mutlar schüttelte entnervt den Kopf.
    »Geldgeile Schlampe!« rief ich.
    Schlagartig verstummten Daisy und ihr Vater und sahen mich mit großen Augen an, während die
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