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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth
Autoren: C.J. Cherryh
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PROLOG
    Die
qhal
fanden das erste Tor auf einer toten Welt ihrer eigenen Sonne.
    Wer dieses Ding geschaffen hatte oder was aus jenen Schöpfern geworden war, sollten die
qhal
jenes Zeitalters niemals erfahren. Ihr Interesse richtete sich vielmehr auf die verlockenden Möglichkeiten, die das Tor ihnen bot, ein Weg zu endloser Macht, endloser Freiheit, eine Möglichkeit, Abkürzungen durch das All zu nehmen und von Welt zu Welt, von Stern zu Stern zu springen – sobald qhalur-Schiffe den Raum in Realzeit durchquert und die Technologie der Tore an neue Orte gebracht hatten, um den Kontakt zu schließen, waren Sprünge ohne jede Zeitverzögerung möglich. Auf jeder
qhalur-
Welt wurden Tore errichtet, ein Netz von Transportmöglichkeiten ohne jede Zeitverzögerung, ein Netz, in dem ein riesiges Raumreich zusammengebunden wurde.
    Und das war zugleich ihr Ende... denn die Tore führten nicht nur ins WOHIN, sondern auch ins WANN, sowohl vorwärts als auch rückwärts auf dem Entwicklungsweg von Welten und Sonnen.
    Die
qhal
vereinten eine Macht auf sich, wie sie sie sich nicht erträumt hatten: sie warfen die Fesseln der Zeit ab. Auf Welten setzten sie Dinge aus, die sie in fernen Winkeln des torumspannten Weltalls aufgelesen hatten... Ungeheuer und Pflanzen und sogar
qhal
-ähnliche Spezies. Sie schufen Schönheit, folgten Launen und sprangen in der Zeit weiter, um das Aufblühen von Zivilisationen zu beobachten, die sie geplant hatten – während ihre Untergebenen reale Jahre verlebten und nach ganz normalen Lebensspannen starben, ohne in den Genuß der Freiheit der Tore zu kommen.
    Den
qhal
war die Realzeit bald zu anstrengend. Die vertraute Gegenwart, das Weltliche und Gewöhnliche erschien ihnen als Einengung, die kein
qhal
erdulden mußte... die Zukunft bot ein Entkommen. Doch hatte man diese Reise ins Vorwärts erst einmal gemacht, gab es kein Zurück mehr. Die Altzeit aufzumachen war zu gefährlich, zu sehr mit düsteren Aussichten behaftet; es bestand die tödliche Gefahr, das Bestehende zu verändern. Nur die Zukunft war zugänglich... und die
qhal
beschritten sie.
    Die ersten Wagemutigen fanden eine Zeitlang ihr Vergnügen; sie lernten das Zeitalter kennen, wurden seiner überdrüssig und wanderten schließlich weiter, Schritt für Schritt, Gesetz und Gesellschaft übertretend – und ihnen schlossen sich die Kinder ihrer Kinder an. In immer größerer Zahl zogen sie weiter, die Langeweile fliehend, auf ewig unzufrieden, Freuden suchend und doch nirgendwo lange verweilend – bis sie sich schließlich in eine Zukunft drängten, in der sich die Zeit absonderlich und instabil zeigte.
    Einige machten weiter; sie gingen der Hoffnung auf Tore nach, die ihren vorhergesagten Standort behalten mochten oder nicht. Eine größere Zahl verlor gänzlich den Mut und glaubte nicht mehr an weitere Zukunftsorte; sie verweilten, bis sie von Schrecken überwältigt wurden in einer Gegenwart, in der es in ewig steigender Zahl von lebendigen Nachfahren wimmelte. Die Wirklichkeit begann von instabilen Einflüssen zu erbeben.
    Es mag sein, daß einige verzweifelte Seelen in die Vergangenheit zurückflohen, vielleicht war aber auch das Gewicht der gedehnten Zeit zuviel. Das, was hätte sein können, und das, was wirklich bestand, vermengte sich. Die
qhal
verloren den Verstand, denn sie sahen plötzlich Dinge, die nicht mehr stimmten, und erinnerten sich an Umstände, die es nie gegeben hatte. Ringsum riß sich die Zeit los – erste Erschütterungen führten zu weitgehenden Störungen, das überanstrengte Gewebe von Zeit und Raum löste sich auf, zog sich zusammen, implodierte, schleuderte die Realität der
qhal
auseinander.
    Dann waren sämtliche
qhalur-
Welten vernichtet. Es blieben nur Bruchstücke der früheren Pracht... Steine, die an manchen Orten der Zeit eine seltsame Immunität entgegensetzten, die ihr an anderen Stellen urplötzlich und auf unnatürliche Weise er-lagen... Länder, in denen die Zivilisation sich wieder aufrap-pelte, und andere, da es kein Leben mehr gab, da nur noch Ruinen zu sehen waren.
    Die Tore selbst, die außerhalb von Zeit und Raum standen – sie existierten weiter.
    Einige
qhal
überlebten und erinnerten sich an eine Vergangenheit, die es gegeben hatte – vielleicht aber auch nicht.
    Und als letztes kamen die Menschen. Sie erkundeten die weitläufige, dunkle Wüste der qhalur-Welten – und fanden die Tore.
    Schon früher waren Menschen dort gewesen... Opfer der
qhal
und deshalb in die Vernichtung
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