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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Autoren: Aaron E Lony
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Chrissie und wieder auf Bill, während er das silberne Kreuz wieder auf den Tisch legte, „ich bin einst einmal sein Sohn gewesen.“ Als er das sagte, zogen sich seine Augenbrauen so weit zusammen, dass sie sich fast berührten. „Er hat mich dieses Wissen gelehrt, um dadurch zu verhindern, dass es durch seine Hinrichtung erlischt. Unmittelbar, nachdem seine Seele von seinem Körper befreit wurde, begann er mich – ich muss sagen, meine Seele – zu kontrollieren. Bis zu jenem Tag, an dem der Mönch mir begegnete. Der Mönch, Bill – er war ein Gesandter Gottes. Theodor hat mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass ich mir dieses Wissens bewusst wurde und ich es für Gott offenbare. Nun will er zurück, Bill. Die Gestirne stehen in einer Konstellation zueinander, die ihm seine Wiedergeburt ermöglicht. Und Chrissie –“, für einige Sekunden hielt er inne und ließ seinen Blick in den Augen von Chrissie ruhen, bevor er langsam weitersprach. „Sie war einst einmal seine Tochter gewesen – meine Schwester.“ Über Bills Schulter hinweg sah er, dass sich der Italiener auf den Weg zu ihnen begab. Er nahm die drei Symbole an sich und ließ sie zusammen mit dem Kettchen in seiner Brusttasche verschwinden.
    „Quasesò“, forderte er sie mit bereitgehaltenem Notizblock auf, ihre Bestellung zu äußern. Der Reihe nach bestellten sie sich jeder eine Pizza – „mit Peperoni”, setzte Bill noch ausdrücklich hinzu und nutzte die Gelegenheit, einen Blick durch das Lokal zu werfen. Nur zwei Tischreihen von ihrem Platz entfernt, hatte sich das Pärchen niedergelassen. Der Mann saß mit dem Rücken zu ihnen und die Frau konnte er nur von der Seite sehen, doch Bill entging nicht ihre verblüffende Ähnlichkeit mit Chrissie.
    „Grazie agere“, bedankte sich der Italiener, warf Chrissie einen anerkennenden Blick zu und verschwand mit einem überbreiten Grinsen auf dem Gesicht, um der Bestellung nachzukommen.
    „Reinkarnation“, griff Bill seinen Vortrag auf.
    „Vorboten, Bill“, erwiderte Henriece ernst. „Was in Harbourn geschah, waren nur Vorboten, die seiner Zeugung vorausgegangen waren. Kannst du dir vorstellen, was geschehen wird, wenn das Kind das Tageslicht erblickt?“
    „Seiner Zeugung?“ Nicht nur Bill, sondern auch Helen starrte ihn mit aufgerissenen Augen an, als hätte er sich in den Leibhaftigen persönlich verwandelt.
    „Es ist noch nicht vorbei, Bill“, sagte Henriece leise, doch gut verständlich. „Es ist noch lange nicht vorbei.“
    „Was?“, entfuhr es Bill beinahe zu laut. Er schien einfach nicht wahrhaben zu wollen, dass die Dinge Höherem zugeteilt werden mussten.
    „Alles, was geschehen ist Bill, unterlag Theodors Willen. Harry Banslys litt unter epileptischen Anfällen. Wie du selbst vielleicht weißt, konnte die Ursache der Epilepsie noch von keinem Mediziner, von keinem Wissenschaftler erklärt werden. Harry Banslys geistige Verwirrtheit unterlag Theodors Macht. Durch ihn ist es Theodor gelungen, sich selbst den Ursprung des Lebens in die Gebärmutter seiner damaligen Tochter zu pflanzen. Scarliet Ebestan war Theodors Diener bis zu jenem Augenblick, an dem die Zeugung stattgefunden hat. Es war Theodors Wille, dass er denselben Tod erleiden musste, den er einst selbst gestorben war.“
    „Du willst damit sagen, dass Harry Bansly –?“ Fassungslos sah er von ihm auf Chrissie und an den Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, erkannte er die Wahrheit, die ihm bis zu diesem Augenblick verschwiegen worden war.
    „Auch wenn du Zweifel daran hast“, sprach Henriece weiter, „es ist die Wirklichkeit. Theodor ist nicht besiegt. Du kannst ihn nicht vernichten. Verdrängen ja, aber niemals vernichten.“
    „Dann ist Chrissie –?“ Er versuchte schon gar nicht auszusprechen, was in ihm vorging. Erneut flammte der Hass in ihm auf, was in seinem Gesichtsausdruck unverkennbar war.
    „Es ist so“, bestätigte Henriece kaum hörbar.
    „Mein Gott“, entfuhr es Helen entsetzt. „Er hat dich verge –?“ Sie getraute sich nicht, das Wort ganz auszusprechen. Ein leichtes, fast unscheinbares Nicken von Chrissie genügte als Antwort.
    „Theodor besitzt solange Macht, wie das Kind noch nicht geboren ist.“ Henriece blickte Bill noch tiefer in die Augen. „Im dem Moment, in dem das Kind geboren wird, ist seine Seele in dem Körper des Neugeborenen gefangen. Somit auch seine Macht. Erst mit den Jahren, wenn sich sein Körper entwickelt, wird sich auch sein Wissen entwickeln und
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