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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Autoren: Aaron E Lony
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Lippen. „Vieles wäre nicht geschehen, hätten wir von Anfang an auf dich gehört.“
    Henriece fasste sich in das Gesicht, strich mit den Fingern über die Falten, die von dichten Bartstoppeln überzogen noch tiefer wirkten.
    „Du meinst, es ist vorbei?“, fragte er nach geraumer Zeit.
    „Harry Bansly ist nicht mehr am Leben“, antwortete Bill langsam. „Sämtliche Spuren sind beseitigt worden. Die Leute von Harbourn haben wieder ihren normalen Rhythmus eingenommen. Mit den Jahren werden sie vergessen, was geschehen ist. Ich denke, dass mit dem Tod von Harry Bansly, oder Scarliet Ebestan, wie er auch immer genannt werden wollte, dass mit seinem Tod dem Treiben ein Ende gesetzt worden ist.“
    „Und der Brief?“ Henrieces Gesichtsausdruck verfinsterte sich, als ihm klar wurde, dass Bill die Hintergründe der Geschehnisse immer noch nicht begriffen hatte.
    „Es wird ihn bald nicht mehr geben“, entgegnete Bill nur, warf dabei einen Blick auf seine Frau, die ihm ein freundliches Lächeln zuwarf. „Wir wollen vergessen, was geschehen war – verstehst du? Einfach vergessen.“
    Anstatt einer Erwiderung griff Henriece an sein Genick und öffnete das Kettchen, an dem er die drei kleinen Anhänger wieder angebracht hatte. Nacheinander legte er die silbernen Symbole vor ihm auf den Tisch.
    „Ich bitte dich Bill“, forderte er ihn eindringlich auf, „hör mir nun genau zu, was ich noch zu sagen habe.“ Er sah einen Moment lang zu dem Italiener hinüber, der sich gerade auf den Weg begab, neuen Gästen einen Platz anzuweisen.
    „Noch mit keinem Menschen habe ich darüber gesprochen“, fuhr er fort, nachdem er überzeugt war, dass sie nun eine Zeit lang nicht gestört werden würden. „Meinem Vater habe ich es zu verdanken, dass ich jenem Menschen begegnete, der mir diese drei Anhänger vermacht hat. Damals wusste ich nicht, welche Kraft von ihnen ausgeht. Erst mit der Zeit wurde mir bewusst, was diese Symbole zu bedeuten haben. Betrachte dir das Kreuz, Bill.“
    Henriece zeigte mit dem Finger darauf.
    „Es ist das Symbol für Ewigkeit. Christus wurde geboren, um für die Ewigkeit seinen Tod zu symbolisieren. Das Rad...“, nun zeigte er darauf, „besitzt die Macht des Geistes. Es ist unendlich, und wenn es sich zu drehen beginnt, kannst du die einzelnen Speichen nicht mehr erkennen. Die Geister vereinen sich miteinander. Das Dreieck hat zweierlei Bedeutung...“, sein Finger bewegte sich auf das silberne Dreieck. „Steht es auf der Spitze, so bedeutet es Wasser. Steht die Spitze nach oben, so bedeutet es Feuer. Das Symbol des Feuers – wenn ich es herumdrehe für Wasser – ist eins von den vier Elementen. Das Symbol des Geistes beinhaltet die Schöpfung und das Symbol der Ewigkeit, das Kreuz Christi, bedeutet Leben. Das Rad kann ich drehen, wie ich will, es ist immer ein Rad. Immer ein Geist – ob böse oder gut. Das Dreieck hat, wie schon gesagt, zweierlei Bedeutung. Wasser und Feuer. Aber dieses Symbol, das darf ich nicht drehen. Ist der Querbalken nach unten gedreht, dann ist es die Anbetung des Bösen.“ Henriece nahm das Kreuz und hielt es dem Kommissar aufrecht entgegen. „Ich kann jedes Symbol, das für das Gute – für Gott – geschaffen ist, auch für das Böse verwenden. Es ist der Glaube Bill. Der Glaube ist es, der die Menschen gut oder böse werden lässt und es ist eines jeden Menschen eigene Entscheidung, oder er an das Gute, an die Liebe glaubt, oder er sich dem Bösen hingibt. Und jene Menschen...“, er blickte Bill direkt in die Augen, „jene Menschen, die nicht glauben können, werden getrieben und es ist dem Bösen ein Leichtes, sie für sich zu gewinnen. Theodor Ephrath Mehrens, Bill, hat sich die Elemente der Erde zunutze gemacht. Er hat durch seinen Glauben die Macht errungen, alles zu sein, was er wollte. Es sind die verschiedenen Gestirne des endlosen Universums, in denen die Antwort darauf liegt, was der Mensch seit jeher zu erfahren trachtet. In ihnen liegt die Macht, alles oder nichts zu sein. Geben oder Nehmen. Leben oder Sterben. Einzig ihre Zusammenstellung, wie es die Himmelskörper bestimmen, erzeugt Leben oder vernichtet es. Geist und Gestirn ist die Antwort, die keine Frage offen lässt. Warte, bis die Himmelskörper in einer bestimmten Konstellation zueinanderstehen und löse deinen Geist von deinem Körper und du kannst sein, was du sein willst. Theodor hat sein Wissen dem Bösen verschrieben. Ich –“, sein Blick wanderte von Bill auf Helen, dann auf
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