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Sternenschweif 21 - Magische Kraefte

Sternenschweif 21 - Magische Kraefte

Titel: Sternenschweif 21 - Magische Kraefte
Autoren: Linda Chapman
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    „Pass auf!“, rief Laura ihrer Freundin Jessica zu und deutete nach vorne. Jessica duckte sich gerade noch rechtzeitig, um dem dicken Ast auszuweichen, der tief in den Weg hing. Sie ritt ein Stück vor ihren beiden Freundinnen Laura und Mel.
    „Danke für den Hinweis“, wandte sich Jessica mit einem Grinsen nach hinten. „Das wäre bestimmt ins Auge gegangen.“
    „Du solltest vielleicht besser darauf achten, wohin du reitest, anstatt uns dauernd Kostproben deiner Schauspielkunst zu geben“, meinte Mel und lachte.
    „Aber wer hört mir denn sonst zu?“, fragte Jessica entrüstet. „Meinen Eltern kann ich nichts erzählen. Wie ihr wisst, haben sie mir verboten, weiter zu den Proben zu gehen. Dabei ist unsere Gruppe wirklich gut.“
    Jessica nahm seit Beginn des Schuljahres an der Theatergruppe teil. Dort wurde momentan ein neues Stück einstudiert, das in einer Woche Premiere hatte. Weil Jessica so viel Zeit bei den Proben verbrachte, waren ihre Noten in der Schule schlechter geworden. Ihre Eltern hatten sie daraufhin vor die Wahl gestellt, entweder die Schauspielerei oder das Reiten aufzugeben. Natürlich hätte Jessica auf gar keinen Fall ihr Pony Sandy imStich gelassen. Wer hätte sich denn um den kleinen Apfelschimmel kümmern sollen? Nicht mehr an der Theatergruppe teilzunehmen, hatte sie jedoch auch nicht übers Herz gebracht. Und deswegen ging sie jetzt heimlich hin, ohne dass ihre Eltern davon wussten.
    „Ewig wirst du das vor deinen Eltern sowieso nicht verbergen können“, meinte Laura. „Bald findet doch die Premiere statt, spätestens dann musst du es ihnen sagen. Oder willst du, dass sie von irgendwelchen Eltern, die dich auf der Bühne sehen, von deiner Schauspielerei erfahren?“
    „Nein, natürlich nicht“, erwiderte Jessica. „Ich möchte, dass sie erkennen, dass ich meine Sache gut mache, und hoffe, dass sie mich dann weiterspielen lassen.“
    „Oder sie sind so sauer, dass sie es dir erst recht verbieten“, wandte Laura ein. „Schließlich belügst du sie die ganze Zeit.“
    „Ja, ich weiß“, sagte Jessica mit gequältem Gesichtsausdruck. „Ich fühle mich auch wirklich schrecklich dabei, das könnt ihr mir glauben. Aber nun ist es zum Glück nur noch eine Woche bis zur Premiere. Diese letzten Tage werden allerdings besonders anstrengend wegen der vielen Proben. Außerdem dauert alles umso länger, weil meine Mutter mich ja nicht mehr fährt. Mit dem Bus brauche ich fast doppelt so viel Zeit. So ein Mist, dass wir ausgerechnet jetzt auch noch so viele Hausaufgaben haben.“
    „Es ist doch immer so, dass sich vor den Ferien alles drängt“, sagte Mel.
    „Was heißt hier Ferien?“, entrüstete sich Jessica. „Es handelt sich schließlich um gerade mal zwei Ferientage, nämlich Donnerstag und Freitag. Da kann man höchstens von einem verlängerten Wochenende sprechen, finde ich.“
    „Ja, aber heute ist erst Samstag. Du hast also noch heute Nachmittag und morgen, um die große Hausaufgabe für den Geschichtsunterricht zu erledigen“, stellte Mel fest.
    „Oje, das hatte ich völlig vergessen“, jammerte Jessica. „Ich habe ja noch nicht einmal die Hausaufgaben für Englisch. Und am Sonntagabend ist schon wieder eine Probe. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles schaffen soll.“ Hilfe suchend blickte sie ihre beiden Freundinnen an.

    Laura und Mel warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Erst letzte Woche hatte Mel Jessica die Hausaufgaben für Geografie abschreiben lassen. Laura ließ nicht so gerne abschreiben, weil sie es hasste zu betrügen. Aber sie verstand natürlich, dass Jessica sich in einer Notlage befand, und wollte ihre Freundin nicht im Stich lassen.
    „Also gut“, sagte sie seufzend. „Ich findees zwar nicht in Ordnung, aber dann schreib eben Geschichte von mir ab.“
    Jessica strahlte. „Danke, Laura, das ist sehr nett“, freute sie sich. „Ich verspreche, dass ihr mir wirklich nur noch bis zur Aufführung nächsten Samstag helfen müsst.“
    „Gut, jetzt reden wir aber nicht dauernd von Hausaufgaben“, wechselte Mel das Thema. „Schließlich ist Wochenende und wir sind mit den Pferden unterwegs. Da wollen wir doch Spaß haben.“
    Mittlerweile hatten sie den Wald verlassen und ritten auf ein großes, abgemähtes Getreidefeld zu. Sternenschweif zog an den Zügeln.
    „Was haltet ihr von einem kleinen Wettrennen?“, schlug Laura vor. „Wer als Erster da drüben bei der großen Kastanie ist?“
    Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da sauste
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