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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien
Autoren: Sandy & Rau Rau
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Tips for to go
    W ir hatten keine Vorstellung davon, was man in Australien wirklich braucht. Natürlich hatten wir eine Vorstellung davon, was man brauchen könnte. Es gibt eine bunte Vielfalt an Reiseführern, die einem in allen Einzelheiten erläutern, was definitiv unentbehrlich ist. Was man auf gar keinen Fall nicht mitnehmen sollte. Geben wir es zu, es fällt ja auch schwer, auf den gesunden Menschenverstand zu hören oder gar jemanden zu fragen, der schon einmal dort war, wenn man nur in den nächsten Outdoorladen zu gehen braucht und sich beraten lassen kann. Ein unbändiges Verlangen zieht einen auch in die Reiseliteraturabteilungen der Buchhandlungen, um sich mit etwa ein bis zwei Kilo schweren – also recht handlichen – Ratgebern einzudecken, die einem alles Wichtige über das notwendige Equipment mitteilen.
    Es macht natürlich einen großen Unterschied, welche Art des Reisens man plant. Habt ihr nur drei Wochen Zeit, nehmt ihr am besten gar nichts mit. Das ist kein Scherz, es soll euch nur die Relation zu dem Zeug klarmachen, das ihr mitnehmen solltet, wenn ihr ein ganzes Jahr weg seid. Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer, aber es war schon amüsant, an uns selbst zu beobachten, wie ein Teil nach dem anderen, mühsam und meist recht stolz in Deutschland erworben, im Laufe der ersten Wochen unseres Aufenthaltes in diversen australischen Mülleimern entsorgt wurde.
    Wenn ihr vorhabt, für längere Zeit nach Australien zu reisen, dann überlegt zuerst einmal: Was genau wisst ihr über diesen Kontinent? Alles, was wir beide über Down Under wussten war, dass es dort Kängurus, Koalas und Buschbrände gibt. Und dass dort mit Abstand die giftigsten Tierchen auf diesem Planeten leben, und zwar in jeder Größe. Winzige Spinnchen, nette Quallen mit ebensolchen Tentakeln, hinterlistige Schlangen und sehr, wirklich sehr große Krokodile. Okay, das wisst ihr auch. Was noch? Ach, ja, die Oper und das Outback. Und das genau bringt uns zurück auf das Equipment. Da wäre zum Beispiel das Schuhwerk. Als wir das erste Mal in einem der hiesigen Outdoorläden Schuhe anprobierten und unser Blick auf das dezente Preisschild fiel, dachten wir, dass es sich um ein italienisches Modell aus der Zeit vor der Währungsunion handeln musste. Aber die Zahl bezog sich tatsächlich auf unsere aktuelle europäische Währung. Na ja, dachten wir, Qualität hat ihren Preis, und wenn man bedenkt, dass die halbhohen Boots ein Jahr durchhalten und schlangenbisssicher sein müssen, dann hat der Hersteller schon ein Recht auf einen angemessenen Preis. Also kauften wir die Dinger.
    Zu solchen Schuhen einfach nur folgende Hinweise: Wenn man die drei Tage lang hintereinander trägt und in einem gemischten Achter-Dorm (Erläuterung folgt später) sechzehn solcher Latschen stehen und auslüften, braucht ihr, um jenen Raum betreten und Luft holen zu können, eine von diesen großen Pinienduft-Sprayflaschen. Trägt man solche Schuhe bei der Farmarbeit und pflückt Kirschen, zieht einen das Eigengewicht der Caterpillarsohlen samt des doppelt vernähten Hirscharschleders glatt von der Leiter und der Ernteertrag fällt deutlich geringer aus. Im klimatisierten deutschen Laden erzählt man dir, nur mit genau solchen Schuhen beißt dich kein giftiges Viech. Toll. Dann hast du die Dinger vierzehn Stunden lang angehabt, stellst sie liebevoll neben deinen Schlafsack, krabbelst rein, und schon beißt dich die kleine Sandviper, die zuerst drin war.
    Daraus kann man zwei Dinge lernen: Entweder kauft ihr die Schuhe, die ihr liebt, die bequem und belüftet sind oder ihr dürft die Zweihundert-Euro-Outdoor-Schuhe nie mehr ausziehen. Fakt ist, dass gute Laufschuhe völlig ausreichen. Und Sportschuhe kann man im nächsten Waschsalon waschen und anschließend damit in die Oper gehen.
    Der nächste Tipp betrifft den Rucksack. Übrigens: Vorsicht! Geht bloß nicht einen Rucksack kaufen, sondern begegnet dem Verkäufer mit einem weltmännischen Backpack . Wir wenden uns hier einfach an Backpacker (das sind die gebeugt laufenden alten Menschen, die aussehen wie zwanzig), denn niemand sollte auf die Idee kommen, Australien mit einem Koffer zu bereisen. Das lässt sich einfach nicht machen, es sei denn, ihr möchtet auf keinen Fall etwas wirklich Aufregendes erleben. Also, ein Backpack soll es sein. Nur welches? Eine existenzielle Frage. Nehmen wir an, ihr vertraut Berichten, die sagen, um im Outback zu überleben, brauche man täglich fünf Liter Wasser. Wie
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