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The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)
Autoren: Isadorra Ewans
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ausgetauscht; gepolsterte Stühle an diesen Kleineren herangerückt; vor dem Kamin lagen Teppiche und darauf standen schwere Ledersessel. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, was hier in diesem Raum stattgefunden hatte.
    So beruhigt konnte ich dem Schauspiel vor der Eingangstür nun ungestört zusehen. Und ganz ehrlich: Das hat schon was, wenn eine Hundertschaft von Polizisten innerhalb von Minuten einen Bereich mit dem gelben Flatterband absperrt und Gerätschaften zur Spurensicherung aufstellt. Es ähnelt einem Bienenschwarm, nur dass wir keine Königin sondern eine Oberdrone haben, deren Befehl zur Routine die Arbeitsbienen folgen.
    Routinen sind dazu gedacht, damit man keinerlei Fakten übersieht. Sie helfen aber auch dabei, sich auf das, was einen erwarten mag, vorzubereiten. Ich konnte den Gesichtern der Kollegen ansehen, dass sie inständig hofften, sich nicht auf die Suche nach einer weiteren Leiche machen zu müssen. Peel trat auf mich zu, zog seinen Hosenbund höher und stöhnte herzhaft. „Immer dieser Stress.“ Er grinste schräg und folgte mir ins Haus. „Die Herrschaften sind davon unterrichtet, dass sie unter Arrest stehen, der Butler wartet in der Küche mit einigen Informationen, die uns generell weiter helfen und ich nehme jetzt eine Dusche.“ Verdutzt blieb mein Chef neben mir stehen. „Mir ist jetzt danach“, sagte ich und setzte mich schon in Bewegung. Die Organisation der Suche, das Verlegen des Büros in diese angenehme Atmosphäre, würde die Jungs schon nicht überfordern und ich konnte die Zeit nutzen, wenigstens zu versuchen, mir über das, was ich heute erfahren hatte, so meine Gedanken zu machen. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren: Etwas, dass mir mehr schlecht als recht gelang. Meine kleine – selbstverordnete – Auszeit unter der Dusche, hatte mich keinen Deut weiter gebracht und nun saß ich mit nassen Haaren, in einen flauschigen Bademantel gehüllt im Zimmer des Grauens vor dem Kamin und war unzufrieden. Unzufrieden mit mir, meiner Art mit diesem Fall umzugehen. Unzufrieden darüber, dass ich nicht mehr in der Lage war, mich auf die Fakten zu konzentrieren. Es war ein Elend. Ich versuchte mich von meinem eigenen Unvermögen dadurch abzulenken, dass ich mir einzelne Gegenstände in diesem Zimmer genauer ansah. Mittlerweile hatte ich mich an das Chaos um mich herum gewöhnt und fürchtete schon, dass, wenn ich es irgendwann einmal nicht mehr um mich haben würde, ich mir ein Eigenes schaffen müsse. Etwas, das meine Talente bei Weitem übersteigen würde. Ich lehnte meinen Kopf an die Lehne, starrte in die Flammen des Kamins und genoss die Wärme, die meine nackten Zehenspitzen kitzelte. Es begann bereits zu dunkeln und das Zimmer saugte das restliche Tageslicht, das durch die zugezogenen Vorhänge hereinfiel, wie ein Schwamm auf. Früher oder später würde der Raum nur noch durch das flackernde Licht im Kamin erhellt werden. Durch das Farbenspiel des Feuers würde ein seltsamer Tag ein angemessenes Ende finden. Das Resümee für diesen Tag fiel genauso seltsam aus.  Zu viele Rosen, zu viel Dankbarkeit, zu viele Informationen durch einen Butler, eine vermisste Person zu viel und … zu viele Menschen um mich herum. Ich konnte nicht denken. Dieses „von allem zu viel“ lag wie eine metallene Spange um meinen Kopf und wollte sich nicht lösen lassen. Im Gegenteil: Diese Spange zog sich immer mehr zu und verursachte mir Kopfschmerzen. Fast war ich dankbar dafür, dass ich durch ein Klopfen an meiner Tür aus meinen Gedanken gerissen würde. Ich rief den Störenfried, der artig vor der Tür wartete, bis ich ihm gestattete einzutreten, herein. Russel schob einen Teewagen vor sich her. Ein Möbelstück, das mich während meines Aufenthaltes hier verfolgen wollte. Genauso wie dunkle Augenbinden, stellte ich schmunzelnd fest. Russel kam jedoch nicht allein. In seinem Schlepptau betrat Peel den Raum und bevor dieser die Tür hinter sich schloss, noch einmal auf den Flur hinaussah. Dann wagte er einen Blick in das Zimmer und verzog das Gesicht. „Hast Du ihn nicht vorgewarnt“, fragte ich Russel lächelnd, der sich über mich beugte und mich auf die Stirn küsste. „Nein … ich war der Meinung, ein so großer Mann verkraftet das hier.“
    Mit einem „scheußlich“ ließ sich Peel in den Sessel mir gegenüber fallen und lehnte sich seufzend zurück. „So lässt es sich leben“, sagte er mit geschlossenen Augen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er auf der Stelle
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