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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume
Autoren: O'Brien Caragh
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zur Seite, damit alle drei Kandidaten gleichermaßen sichtbar auf der Veranda stehen konnten.
    Gaia legte eine Hand an die Säule neben sich.
    »Ich fühle mich geehrt«, sagte sie. »Das tue ich wirklich. Aber ihr müsst etwas wissen, wenn ihr mich wirklich in Betracht zieht.« Sie atmete tief durch. »Ich glaube, dass die rückläufigen Mädchengeburten unser Ende sein werden, und nicht erst in ferner Zukunft, sondern sehr bald schon. Fräulein Josephines Baby könnte das letzte Mädchen gewesen sein, das hier je geboren wurde.« Sie deutete zu Josephine und Dinah, die Junie und Maya auf dem Arm hielten.
    Stimmengemurmel erhob sich.
    »Und weiter? Das wissen wir schon«, rief Lady Maudie.
    »Wir müssen nicht länger hier bleiben«, sagte Gaia. »Dämpfe aus dem Sumpf haben uns abhängig von diesem Ort gemacht – doch es gibt ein Gegenmittel. Wir können von hier weggehen, wenn wir Reisblüte rauchen.«
    Sie hörte erstauntes Gemurmel, vereinzelt auch Gelächter, gefolgt von lebhaften Diskussionen.
    »Ist das auch sicher?«, fragte Will.
    »Ja«, sagte sie. Jetzt hätte sie wirklich Peter gebraucht, um zu erklären, wie er es geschafft hatte zu entkommen.
    Norris drängte sich brummend vor. »Lasst mich mal durch.« Dann baute er sich vor der Menge auf und rief: »Hört mich an! Das Mädchen weiß, wovon es redet. Ich hatte Reisblüte geraucht, als ich unsere letzte Matrarch, Lady Danni, rettete. Ihr erinnert euch bestimmt. Und ich habe überlebt – obwohl es mich genauso hätte treffen müssen wie sie. Bisher habe ich den Zusammenhang nicht erkannt, jetzt aber ist er mir klar. Wir hätten schon lange versuchen sollen, diesen Ort zu verlassen.«
    Stimmen erhoben sich, und Norris hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Hört einfach zu. Hört, was die junge Gaia zu sagen hat. Das Mädchen hat Verstand – selbst wenn sie zur Schwesternschaft gehört.«
    Da lachten die Männer, und Gaia spürte, wie sie sich entspannten und ihre Aufmerksamkeit und Neugierde wieder auf sie richteten. Sie schaute zu Dinah hinüber. Maya lutschte an ihren kleinen Fingern.
    »Ich glaube«, sagte Gaia, »dass wir noch in dieser Generation von hier wegziehen müssen – solange wir noch können. Wir alle. Ich meine, nicht gleich morgen früh, doch sobald wir einen vernünftigen Plan dafür haben. Ihr solltet wissen, dass es das ist, was ich versuchen werde, falls ihr mich wählt.«
    »Wenn ihr mich fragt, das Mädchen hat recht«, sagte Norris, dann verließ er die Veranda. Eine Traube Männer bildete sich um ihn, und überall auf dem Dorfplatz brachen hitzige Diskussionen aus. Die Luft schien aufgeladen mit ihrer Energie.
    Leon hob lächelnd eine Braue. »Hast ganz schön für Wirbel gesorgt.«
    »Ich musste ehrlich zu ihnen sein«, sagte sie. »Ich will nicht länger jemand sein, der ich nicht bin – schon gar nicht, wenn sie für mich stimmen.«
    Er lachte. »Was du nicht sagst.«
    »Es überfordert sie aber«, schaltete Lady Roxanne sich ein. »Bei allem Respekt, so hättest du es ihnen nicht sagen sollen.«
    Will und Dominik traten ebenfalls hinzu. »Ihr unterschätzt die Männer«, sagte Will zu Lady Roxanne. »Wir verdienen die Wahrheit – vielleicht ist sie uns sogar wichtiger als den Frauen.«
    »Glaubst du denn wirklich, sie wollen gehen?«, fragte Lady Roxanne und zeigte zu den Männern auf dem Dorfplatz. Das Stimmengewirr steigerte sich zu einem hellen Durcheinander.
    »Wenn es da draußen mehr Frauen gibt, werden sie gehen«, sagte Will mit Blick auf Gaia. »Die Entscheidung wird ihnen nicht schwerfallen.«
    »Siehst du?«, sagte Gaia zu Lady Roxanne.
    »Hast du meiner Frau das alles erzählt?«, fragte Dominik. »Wusste sie davon?«
    Gaia zögerte erst, dann nickte sie. »Heute früh. Sie hatte Angst, das Wissen würde die Gemeinschaft spalten. Ich hoffe aber, dass es uns vereint.«
    »Lady Olivia wusste genau, was auf dem Spiel stand«, sagte Lady Roxanne aufgebracht. »Ich kann nicht begreifen, dass unsere erste Abstimmung gleich das Ende Sylums besiegeln wird. Kein Wunder, dass sie Gaia so lange am Pranger ließ.«
    »Hier geht es nicht darum, Sylum zu zerstören«, widersprach Will. »Sondern ob es überleben kann.«
    Ohne weitere Worte trat Dominik ein paar Schritte zurück und strich dabei mit dem Finger die Wand entlang, als habe der Verlust seiner Frau ihn seines Gleichgewichtssinns beraubt. Taja stellte sich an die Seite ihres Vaters und legte sanft den Arm um ihn.
    Lady Roxanne rückte vorsichtig ihre
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