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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume
Autoren: O'Brien Caragh
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genommen und ihn gezähmt.«
    Gaia legte die Arme um die Knie und schüttelte den Kopf. »Das stimmt so nicht.«
    »Meine Mutter hat das gesagt, und ich finde, sie hat recht. Alle sehen das so.«
    Gaia legte die Wange aufs Knie und starrte nachdenklich ins Leere. Sie war nicht die Einzige, die sich geändert hatte, das war sicher richtig. Vor gerade mal ein paar Wochen hatte Leon sich bei den Spielen noch mit den Wachen angelegt und wäre Gaia am liebsten an die Kehle gesprungen. Jetzt begegnete er allen hilfsbereit und höflich, nicht bloß Gaia, sondern auch Lady Maudie, die nach wie vor das Mutterhaus leitete, oder Norris, dem er in der Küche zur Hand ging, während sie über das weitere Schicksal der Krims berieten. Wenn sie nach Maya sah, fand sie das Baby häufig auf seinem Arm.
    ›Zahm‹ war er deswegen aber noch lange nicht. »Das stimmt trotzdem nicht«, sagte sie. »Er zeigt sich jetzt bloß so, wie er in seinem Inneren immer schon war.«
    Peony schnippte einen Kiesel von der Decke. »Jedenfalls ist es süß. Übrigens, ich habe mich nie für das bedankt, was du meiner Mutter gesagt hast.«
    In den Tagen nach der Wahl, als Gaia häufig durchs Dorf gegangen war, hatte sie auch Peonys Mutter einen Besuch abgestattet und ihr versichert, dass sie Peonys Schwangerschaftsabbruch auf jeden Fall für sich behalten würde, selbst wenn Peony sich noch gegen die geplante Hochzeit entschied. Peonys Mutter war sehr erleichtert gewesen und hatte gesagt, dass Gaia auf ihre Familie immer würde zählen können.
    »Das war doch selbstverständlich«, sagte Gaia.
    »Irgendwie mag ich Phineas sogar«, sagte Peony. »Wirst du denn weitere Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wenn man dich darum bittet?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich weiß, dass die Matrarch es nicht wollen würde, aber ich finde immer noch, dass es eine private Entscheidung sein sollte. Bereust du denn, was wir getan haben?«
    »Nein. Und jetzt ist ja auch alles anders. Wenn ich heute schwanger und von der Schwesternschaft verstoßen würde, hätte ich trotzdem noch dieselben Rechte wie jede andere Frau. Sie können den Libbies doch keine Babys mehr abnehmen, oder?«
    »Nein, auf keinen Fall.« Mit einem Lächeln dachte Gaia an Josephine und Junie und daran, dass sie niemals getrennt werden würden.
    Immer mehr Leute füllten nun den Strand, legten Holz auf die Stapel und reichten Flaschen mit Apfelwein herum. An der Anlegestelle hockten ein paar kleine Jungs und schauten auf das dunkle Wasser hinaus. Die letzte Helligkeit des Himmels verschwand hinter der Klippe, und der hinterste der Holzstöße wurde entzündet.
    Gaia behielt die Straße im Blick und sah Will und ein paar andere Männer von den Spielen kommen. Aus der anderen Richtung näherte sich Dinah.
    »Hey, Will«, sagte Gaia. »Wer hat gewonnen?«
    »Walker Xave – er hat sich eins der jungen Mädchen ausgesucht, eine Fünfzehnjährige namens Leila.«
    Gaia würde dafür Sorge tragen müssen, dass sie eine fähige Anstandsdame in die Hütte des Siegers bekam. Sie schaute zu Peony, die errötete und ihrem Blick auswich. Dinah breitete ihre Decke aus, und ihr Sohn Mikey kam gerannt und umarmte sie.
    »Habt ihr Peter gesehen?«, fragte Peony.
    »Nein«, sagte Will.
    »Und Taja?«, fragte Gaia. »War sie da?«
    »Soweit ich weiß, ist sie bei ihrer Familie auf der Klippe geblieben. Sie haben viel zu tun, aber mit Lady Beebes Hilfe werden sie schon zurechtkommen. War das deine Idee, sie zu ihnen zu schicken?«
    »Ich bin sicher, sie wäre auch von selbst darauf gekommen. Sie kann sich gut um beide Babys kümmern.«
    Mikey und Dinah nahmen Platz. Der Junge kuschelte sich an seine Mutter, und sie reichte ihm ein paar Sonnenblumenkerne zum Knabbern.
    »Willst du dich nicht setzen?«, fragte Dinah Will. »Wir haben reichlich Platz – aber wenn du dir lieber die Beine in den Bauch stehst …«
    Will legte sich auf Dinahs Decke, den Kopf auf die Hand gestützt, die Beine übereinandergeschlagen. Mikey reichte ihm ein paar Sonnenblumenkerne. Bis jetzt hatte keine der Libbies darum gebeten, ihre Kinder zurückzubekommen, aber Gaia war sich sicher, dass das noch kommen würde. Es würde nicht leicht werden.
    »Ich habe viel nachgedacht«, meinte Dinah. »Die meisten der Männer drängen darauf, Sylum zu verlassen, aber die Enklave wird nicht gerade begeistert sein, wenn zweitausend Flüchtlinge vor ihrer Tür stehen.«
    »Das ist wirklich ein Problem«, sagte Gaia. »Wir müssen uns gut
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