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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume
Autoren: O'Brien Caragh
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Brille zurecht und straffte sich. »Ich für meinen Teil habe es nicht eilig, Sylum zu verlassen, selbst wenn die Männer jetzt an der Regierung beteiligt sind. Ich hoffe, dass die anderen das ebenso sehen.« Sie trat vor und hob die Hand. »Brüder und Schwestern!«, rief sie. »Hört mich an.«
    Die Menge beruhigte sich wieder.
    »Wir wollen das hier so einfach wie möglich halten. Erst wollen wir die Stimmen für Chardo Will hören, dann die für mich, und dann die für Gaia Stone. Seid ihr bereit?« Sie zeigte auf Will. »Alle, die für Chardo Will sind, sagen Ja.«
    »Ja!«, erklangen viele laute Männerstimmen, gefolgt von spontanem Beifall und Gelächter. Es war das erste Mal, dass Männer und Libbies jemals mitentscheiden durften, und ihre Freude darüber war ansteckend.
    Will hob die Hand und deutete auf Lady Roxanne. »Und jetzt«, sagte er, »die Stimmen für Lady Roxanne.«
    Ein zweites lautes »Ja!« schallte über den Dorfplatz, diesmal mit deutlich mehr Frauenstimmen darunter. Gaia kam es so vor, als hätte Will ein paar mehr Stimmen gekriegt, aber sie war sich nicht sicher.
    Lady Roxanne wandte sich Gaia zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Leon verfolgte das Geschehen mit einem Lächeln auf den Lippen. Dann wandten sie sich an die Menge.
    »Und zuletzt«, sagte Lady Roxanne, »bitte alle, die für Gaia Stone sind.«
    Der Lärm war ohrenbetäubend, ein »Ja« aus allen Winkeln des Dorfplatzes, von lautem Jubel gefolgt.

27 Noch weiter
    Sie ließ sich in das heiße Bad sinken, und Wärme durchdrang ihre wunden Glieder. Ihr Körper erschlaffte, als wollte er sich auflösen, und sie versuchte gar nicht erst, sich zu bewegen, sondern schloss die Augen und lauschte auf die kleinen Luftblasen auf ihrer Haut. Sie dachte weder an die Matrarch, wie sie unter ihrem Messer starb, noch an die Menschen Sylums oder an die Zukunft, an Leon oder Peter oder Will oder Maya; sie existierte nur im Hier und Jetzt, und als das Wasser allmählich abkühlte, rieb sie sich den Seifenschaum ins Haar, tauchte unter und dann halb blind wieder auf. Sie schlief ein, kaum dass sie sich ins Bett gelegt hatte.
    Am nächsten Tag schleppte sie sich zur Beerdigung, den restlichen Tag verbrachte sie im Mutterhaus und hörte sich die Sorgen der Frauen um Sylum und seine zukünftige Führung an. Sie aß mit Bedacht; selbst Suppenlöffel kamen ihr furchtbar schwer vor. Lady Roxanne, Will, Dinah, Lady Maudie und einige andere willigten ein, sie zu beraten und ihr beim Entwurf eines Gesetzesgerüsts zu helfen, das alle gleichermaßen gerecht behandelte. Sie hatte auch Dominik gefragt, der aber hatte abgelehnt und blieb mit Taja und der restlichen Familie oben auf der Klippe. Gaia wusste genau, wie tief die Trauer der Familie war, und obwohl Dominik ihr anbot, ihr das Haus der Matrarch abzutreten, zog sie wieder in das kleine Zimmer im Mutterhaus, in dem sie schon kurz nach ihrer Ankunft gewohnt hatte. Nur das Gitter vorm Fenster ließ sie entfernen.
    »Du könntest auch bei mir wohnen«, bot Dinah an. »Wäre doch schön.«
    »Das Mutterhaus hat die größere Badewanne«, sagte Gaia grinsend. »Und die Arbeit lässt sich einfach besser von dort aus erledigen. Aber ich danke dir. Ich weiß das Angebot zu schätzen.«
    Es brauchte Tage, ehe Gaia sich wieder schmerzfrei bewegen konnte, und Wochen, bis auch ihr Nacken und ihre Handgelenke wieder völlig verheilt waren. Josephine zog im Mutterhaus ein, und die jungen Mädchen teilten sich die Arbeit und das Vergnügen, sich um Junie und Maya zu kümmern. Leon und Norris übernahmen es, die Zustände im Gefängnis zu überprüfen und zu schauen, welche Fälle einer Revision bedurften. Wenn er nicht gerade im Gefängnis war, wich Leon Gaia nicht von der Seite. Er schlief in einer Hängematte in der Hütte nahe dem Mutterhaus, die sich Norris mit der Familie seines Cousins teilte. Lady Roxanne kümmerte sich um den Ausbau der Schule, damit auch Jungen und Männer am Unterricht teilnehmen konnten. So nahm im Wesentlichen zwar alles seinen gewohnten Lauf, doch es fühlte sich ganz anders an: hoffnungsvoll, jedoch auch ein wenig verzagt.
    Wenn man sie fragte, wann sie Sylum denn nun verlassen würden, antwortete Gaia, das könne sie noch nicht sagen. Sie wollte die Leute nicht zur Eile antreiben. Jeder sollte frei und in Ruhe entscheiden können.
    Peter nahm seine Grenzpatrouillen wieder auf. Zusammen mit einem Dutzend Reiter erkundete er den Süden, experimentierte mit der Wirkung der
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