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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume
Autoren: O'Brien Caragh
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Schwellungen nach. Es sandte ein Kribbeln über ihre Handflächen und verwirrte sie noch mehr. Vielleicht war sie sich doch weniger sicher, als sie gedacht hatte …
    »Schau doch«, sagte er eindringlich. »Wir haben das zusammen durchgestanden! Dieselben Wunden.«
    »Ich weiß«, sagte sie. Es wurde immer schlimmer. »Glaubst du, mir fiele das leicht?«
    »Dann tu es nicht«, sagte Peter. »Du kannst dich nicht in ihn verliebt haben – das glaube ich einfach nicht. Du wirst deine Meinung noch ändern.«
    »Peter«, hob sie an, doch ein Stich fuhr ihr ins Herz und raubte ihr die Worte. Sie schloss die Augen und ließ den Kopf hängen.
    Er rückte näher, bis ihre Knie zusammenstießen. »Wieso gerade er? Er behandelt dich doch nicht mal gut. Du hast etwas Besseres verdient.«
    »Er behandelt mich sehr gut.«
    »Hörst du denn nicht? Das redest du dir nur ein.«
    »Nein, das stimmt nicht. Er versteht mich wirklich, so wie ich bin.«
    »Ich verstehe dich auch«, protestierte er. »Du musst uns einfach nur eine Chance geben.«
    »Das wäre nicht fair«, sagte sie.
    »Mit ist ziemlich egal, was er davon hält.«
    »Es wäre dir gegenüber nicht fair«, stellte sie klar. »Begreifst du denn nicht? Ich will dir nicht länger falsche Hoffnungen machen.«
    »Lass mich dich einfach nur halten«, sagte er und nahm wieder ihre Hände. »Einfach bloß festhalten.«
    Sie zögerte, dann schüttelte sie den Kopf und kämpfte die Tränen zurück.
    »Du warst so glücklich mit mir. Ich weiß, dass du glücklich warst«, sagte er.
    »Das war ich auch«, gab sie zu.
    »Was ist dann passiert? Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte er wieder. Und dann leiser: »Wieso hast du dich mit mir an den Pranger gestellt?«
    »Der Gerechtigkeit wegen.«
    »Gerechtigkeit«, wiederholte er, als könnte er mit dem Begriff nichts anfangen. Dann erstarrten seine Hände, und nach einer schrecklich langen Pause ließ er los. »Es ist dir wirklich ernst.« Er lachte bitter. »Dir ist schon klar, dass ich dachte, es hätte vielleicht einen anderen Grund.«
    »Ich wollte dich nicht verletzen.«
    Als er nichts darauf erwiderte, musste sie aufsehen, doch der schmerzliche, verlorene Ausdruck auf seinem Gesicht war mehr, als sie ertragen konnte.
    »Das hast du aber«, sagte er. »Wirklich komisch – ich dachte, dich mit mir am Pranger zu haben wäre das Schlimmste auf der ganzen Welt. Doch verglichen hiermit war es ein Segen.«
    »Sag das nicht«, sagte Gaia. »Bitte, Peter!«
    »Spar dir den mitleidigen Tonfall. Nach dem, was du mir gerade angetan hast.« Er stand auf.
    »Wohin gehst du?«
    »Weiß ich nicht. Hauptsache, weg.«
    »Du kannst nicht weg«, sagte sie. »Wir brauchen dich!«
    Er lachte bitter. »Meinst du, das interessiert mich noch?«
    »Wir halten eine Wahl ab«, erinnerte sie ihn. »Du musst mitmachen – dafür haben wir doch gekämpft.«
    »Dafür hast du gekämpft«, stellte er klar. Er wandte sich zur Treppe.
    »Peter, bitte«, drängte sie. »Bitte bleib.«
    Er drehte sich noch einmal um. »Ich hätte dir das niemals angetan. Tu mir bitte einen Gefallen und missbrauch mich nie wieder für deine politischen Ziele.«
    Steifbeinig marschierte er davon. Am liebsten hätte sie ihm nachgerufen. Sie schlang die Arme um ihren Leib, ganz fest, als ob sie sonst auseinanderfallen würde. Peter trat in den Kreis seiner Familie, und kurz darauf kam Will die Treppe hoch.
    »Was hast du ihm gesagt?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du hast ihm von Vlatir erzählt, stimmt’s?«, fragte er ruhig und setzte sich neben sie.
    »Ich komme mir so dumm vor«, sagte sie. »Ich habe alles kaputt gemacht.«
    Sie sah zu, wie Peters Vater ihm aufs Pferd half. Dann setzte er sich in Bewegung, und die Menge machte ihm Platz.
    »Du wirst mich als Nächster verlassen, oder?«, fragte sie Will.
    Er lachte. »Nein, werde ich nicht.«
    Das verwirrte sie noch mehr. »Wieso?«, fragte sie. »Ich bin eine einzige Katastrophe, außer für Leon.«
    »Ist mir egal«, sagte Will. »Jetzt lass uns diese Wahl hinter uns bringen.«
    Leon kam zurück. »Hey«, sagte er leise. Er drückte Gaia eine warme Tasse in die Hand, legte seine Hand um ihre und half ihr, sie an die Lippen zu führen. Sie brachte es nicht über sich, zu ihm aufzusehen, und zwang sich stattdessen, erst einen Schluck, dann noch einen zu trinken, ließ den warmen Tee ihre zusammengeschnürte Kehle lösen.
    »Wo steckt Peter?«, fragte Leon.
    Gaia starrte stumm in ihre Tasse.
    »Ich würde sagen, er
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