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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog
Autoren: Clive Cussler
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Soldaten dann und gehorchten.
    Ölarbeiter ignorierten die Ausgangssperre und strömten aus ihren Baracken, um nachzusehen, was geschehen war. Als Jimenez sie lautstark aufforderte, sofort in ihre Quartiere zurückzukehren, straften sie ihn mit Missachtung. Innerhalb weniger Minuten nach der Explosion wimmelten einhundert oder mehr Männer draußen herum.
    Ein Korporal näherte sich und salutierte. »Leutnant, es sind nicht die Amerikaner.«
    »Wie bitte? Was haben Sie gesagt?«
    »Es sind nicht die Amerikaner, Sir. Die Guillermo hat sich von ihrem Liegeplatz losgerissen und ist in die Gasraffinerie getrieben. Das hat die Explosion ausgelöst.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe es selbst gesehen. Es sieht aus, als steckte das Schiff zu einem Viertel in dem Gebäude.«
    Jimenez konnte es nicht glauben. Ein Unfall sollte für all das verantwortlich sein? »Haben Sie Major Espinoza irgendwo gesehen?«
    »Nein, Sir. Leider nicht.«
    »Wenn Sie ihn treffen sollten, bestellen Sie ihm, dass ich in der Raffinerie bin und mich dort umschaue.«
    »Ja, Sir.«
    Jimenez wollte sich gerade auf den Weg machen, als er das unverwechselbare Knattern einer automatischen Waffe hörte. Das war kein Unfall. Er rannte augenblicklich in die Richtung, aus der die Schüsse kamen.
     
    Als die Explosion ihre Flammensäulen in den stürmischen Himmel jagte, begann Linc die Gefangenen aus dem Vorraum nach draußen zu bringen, während Eddie die Brennpaste mit einem Feuerzeug anzündete. Die Flammen loderten schneller hoch, als er gehofft hatte. Die Holzwände waren billigster Machart, bestanden aus Sägespänen und Leim und brannten lichterloh. Innerhalb von Sekunden waren die Räume mit dichtem Qualm gefüllt.
    Er vergewisserte sich, dass die letzte Person das Gebäude verlassen hatte. Dann eilte er zu dem Raum, in dem die Wachen immer noch in ihrem Betäubungsschlaf lagen. Sie ließen die Tür offen, so dass frische Luft hereindrang und sie schneller aufwachten. Allerdings war der eigentliche Grund dafür eher der, dass das Feuer weiter angefacht werden sollte. Es ging nicht um Gnade, die man bei diesen Männern walten lassen wollte.
    Wie Cabrillo prophezeit hatte, war den Argentiniern die Kontrolle über die Situation vorübergehend entglitten. Soldaten hatten ihre Patrouillenräume verlassen, Zivilisten mischten sich unter die Truppen.
    Einen knappen Kilometer entfernt leuchtete das Feuer in der Gasraffinerie orangefarben und gelb durch den Vorhang dichter Schneeflocken. Eddie brauchte gar nicht mehr zu sehen, um zu wissen, dass das Gebäude vollkommen zerstört war. Ohne diese Anlage hatten die Männer keine Möglichkeit, die Basis mit Energie zu versorgen. In einem einzigen feurigen Moment hatte die Corporation die Argentinier von den Herren der Antarktischen Halbinsel in einfache Leute verwandelt, die in wenigen Tagen gerettet werden mussten – sonst würden sie erfrieren. Ihre Hoffnung, dieses Gebiet ihrer Nation einverleiben zu können, hatte sich zerschlagen. Die Welt würde nicht untätig bleiben und ihnen dabei zusehen, wie sie sich neu formierten.
    Alles, was jetzt noch getan werden musste, war, damit davonzukommen.
    Ihm gefiel gar nicht, dass sie eine derart umfangreiche Gruppe waren. Große Anzahlen, ganz gleich wovon, erregen Aufmerksamkeit; jedoch schien es, als schenkte ihnen niemand Beachtung. Die meisten versuchten, näher an den Großbrand heranzukommen, um sich einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen.
    Er gab seinen Bericht an die Oregon durch und war über Juans Verschwinden ebenso besorgt wie Max. Doch er kannte den Chef und hatte das ziemlich sichere Gefühl, dass er in diesem Augenblick in das Mini-U-Boot einstieg.
    Sie bewegten sich mit einem Tempo vorwärts, das nicht ganz einem Trab entsprach, aber doch schneller war als normales Gehen. Die Gebäude standen dicht beieinander, und so wäre es nur eine Frage der Zeit, dass sie blindlings um eine Ecke bogen und einem Wachtposten in die Quere kamen.
    Linc hatte ihm die Position an der Spitze überlassen, so dass Eddie, sobald sie das Nomad erreichten, direkt das Cockpit aufsuchen konnten, ohne über ihre Gäste hinwegsteigen zu müssen.
    Der Wächter wandte ihnen gerade den Rücken zu, als Eddie ihn entdeckte. In einiger Entfernung konnte er erkennen, wo der weiße Untergrund in den schwarzen Ozean überging. Bis zum Pier waren es weniger als einhundert Meter.
    Indem er eher etwas spürte als hörte, wirbelte der Soldat auf der Stelle herum. Die Waffe hatte
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