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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog
Autoren: Clive Cussler
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Flüsschens, als er ihr von der Entführung der amerikanischen Professorin berichtet hatte und davon, dass sie in Espinozas Stadtwohnung in Buenos Aires gefangen gehalten wurde. Maxine hatte diese Information an ihre Vorgesetzten weitergegeben, und diese hatten dann ihre Rettung organisiert.
    »Und jetzt ist mein Sohn Jorge tot.« Er kämpfte dagegen an, sich von seiner Trauer überwältigen zu lassen, und schaffte es schließlich auch, sich halbwegs zu sammeln. »Sagen Sie mir, dass dies das Werk der Amerikaner war, so dass ich mich vielleicht dafür rächen kann.«
    »Ich habe eng mit Luis Laretta, dem Direktor, und Commander Ocampo, dem Ersten Offizier an Bord der Admiral Brown zusammengearbeitet. Unsere vorläufige Erklärung ist, dass sich der Anker des Schiffes gelöst haben muss, wodurch das Schiff in Richtung der Gasraffinerie getrieben ist und die Explosion ausgelöst hat. Das daraufhin ausbrechende Feuer hat drei andere Gebäude vernichtet, darunter auch eine Werkstatt und die Baracke, in der wir Wissenschaftler aus den anderen Stationen untergebracht haben.«
    »Kommt es Ihnen nicht geradezu verdächtig vor? Die zwei Dinge, die die Amerikaner von Anfang an angestrebt haben? Die Basis in Schutt und Asche und die Gefangenen in Freiheit?«
    »Sir, sie wurden nicht befreit. Sie sind alle im Feuer umgekommen und bis auf wenige verkohlte Knochenreste verbrannt. Insgesamt gab es sechzehn Todesopfer, die Fremden nicht mitgezählt. Acht befanden sich auf der Kommandobrücke des Kreuzers, vier sowie ein Wachtposten in der Raffinerie, zwei starben zusammen mit den Gefangenen, als die Baracke abbrannte, und zwei weitere kamen ums Leben, als ihre eigenen Männer in ihrer Panik auf irgendwelche Schatten schossen.« Diese letzte Information weiterzugeben war besonders schwierig und unangenehm, weil Jimenez den Befehl gehabt hatte und dieser Mangel an Disziplin auf ihn zurückfiel. »Wir haben nicht den geringsten Beweis gefunden, dass es etwas anderes gewesen sein könnte als ein tragischer Unglücksfall.«
    Der General äußerte sich nicht dazu. Er kämpfte immer noch darum, sich mit dem vierfachen Verlust abzufinden – dem seiner Frau und ihrer beiden Kinder, seines Sohnes und – ganz sicher wegen dieser Katastrophe – auch seiner Karriere. Er blickte starr geradeaus, wobei sich sein Körper nur dann bewegte, wenn die Schneekatze gerade ein raueres Stück Gelände überquerte. Sie umrundeten den letzten Hügel, dann breitete sich die Basis vor ihnen aus. Von oben betrachtet machten die Schäden, die die Gasraffinerie erlitten hatte, schon einen schlimmen Eindruck. Aber wenn man direkt davor stand, war es noch wesentlich gravierender.
    Die Hälfte des Gebäudes, das groß genug gewesen war, um zwei Jumbojets einen Parkplatz zu bieten, war jetzt nicht mehr als ein Loch in der Erde, und zwar inmitten von Tonnen zerfetzter und rußgeschwärzter Leitungsrohre. Die Admiral Guillermo Brown war am Pier vertäut. Ihre hintere Hälfte erschien normal, doch von der Kommandobrücke an in Richtung Bug war sie ein Opfer der Flammen geworden. Es war ihren russischen Erbauern zu verdanken, dass nicht noch mehr Männer auf ihr umgekommen waren.
    Draußen in der Bucht standen nur noch die Stützpfeiler von drei Bohrplattformen. Von den Plattformen selbst ragten lediglich die spindeldürren Arme der Kräne aus dem Wasser und markierten ihre ehemaligen Positionen. Eis bildete sich bereits um sie herum – schon in wenigen Tagen hätte die Bucht eine solide Eisdecke.
    »Mr. Laretta meint, wir könnten noch immer Öl von den restlichen intakten Plattformen in die Vorratstanks pumpen, doch ohne Möglichkeit, das Erdgas zu raffinieren, haben wir keinen Treibstoff, um die Arbeit wieder aufzunehmen«, sagte Jimenez, als ihm das Schweigen seines Gegenübers zu viel wurde. »Er meinte allerdings auch, dass man tragbare Maschinen benutzen könne, um das Gas aufzubereiten, und wir so die Möglichkeiten hätten, mit dem Wiederaufbau zu beginnen.«
    Espinoza saß weiterhin stumm und mit steinerner Miene da.
    »Wir müssen immer noch den größten Teil des Personals evakuieren, bis wir genügend Treibstoff gelagert haben und die Raffinerie wieder in Betrieb ist. Laretta schätzt, dass er für den Anfang lediglich zwanzig Mann braucht. Später werden es zwar sicherlich mehr sein, aber zurzeit sind nicht genug Vorräte vorhanden, um alle, die noch hier sind, am Leben zu erhalten. Ich vergaß übrigens zu fragen, General, wann kommen die anderen
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