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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog
Autoren: Clive Cussler
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lange weggetreten blieben, dann eilten er und Linc in den hinteren Teil des Gebäudes, nachdem sie die Tür entriegelt hatten.
    Der rückwärtige Teil des Bauwerks war durch einen Mittelgang in sechs Räume aufgeteilt. Sie hatten Ölarbeiter beherbergt, ehe die Wissenschaftler von ihren Forschungsstationen gekidnapt worden waren. Linc blieb in der Nähe der Tür auf dem Posten, so dass er sofort hören könnte, wenn einer der Soldaten aufwachte.
    Eddie öffnete die erste Tür auf der rechten Seite und knipste das Licht an. Drei Frauen sahen vom Fußboden zu ihm hoch. Die Tage ihrer Gefangenschaft hatten ihnen jeden Mut genommen, ihre Blicke wirkten leer. Erleichtert stellte er fest, dass die Argentinier ihnen die Schuhe gelassen hatten. Seng nahm seine Gasmaske ab, und als sie seine asiatischen Gesichtszüge erkannten, regte sich Neugier in ihren schicksalsergebenen Mienen.
    »Mein Name ist Eddie Seng, ich werde Sie hier herausholen.« Als keine der Frauen etwas erwiderte, fragte er: »Spricht eine von Ihnen Englisch?«
    »Ja«, antwortete eine stämmige Frau mit strohblondem Haar. »Wir alle. Wir sind Australierinnen. Wer sind Sie?«
    »Wir wollen Sie retten.« Er klappte ein Taschenmesser auf und schnitt den Verschluss des Vakuumsacks mit den Parkas auf. Der Sack blähte sich zu dreifacher Größe auf.
    »Sie klingen wie ein Amerikaner. Gehören Sie zur Armee?«
    »Nein. Das ist jetzt nicht so wichtig. Ist jemand von Ihnen verletzt?«
    »Sie haben uns anständig behandelt. Ich glaube nicht, dass sie jemanden misshandelt haben.«
    »Gut. Dann helfen Sie mir, die anderen zu befreien.«
    Minuten später waren alle sechs Zellen offen – und die achtzehn Wissenschaftler frei. Eddie wurde mit Fragen bombardiert, weshalb sie denn entführt und gefangen gehalten worden waren. Er beantwortete sie so gut wie möglich. Die Fragen verstummten jedoch, als er den zweiten Sack öffnete und einen menschlichen Schädel hervorholte.
    »Die Argentinier müssen glauben, dass Sie alle in einem Feuer umgekommen sind«, erklärte Eddie, ehe jemand eine Frage stellen konnte. »Es gäbe ernste diplomatische Verwicklungen, wenn sie den Verdacht hätten, dass Sie geflohen sind.«
    Das Nebelhorn der Admiral Brown gab einen lang gezogenen Ton von sich. Eddie beschleunigte seine Aktivitäten. Er verteilte die richtige Anzahl der sterblichen Überreste auf die Räume, während Linc den Wachen eine letzte Dosis Betäubungsgas verpasste. Als Nächstes beschmierten sie die Wände mit lilafarbener Brennpaste. Sie hatten nicht so viel davon mitnehmen können, wie ihnen lieb gewesen wäre, aber Eddie hatte ausreichende Erfahrungen als Brandstifter und wusste, wie die Paste zu verteilen war, damit das Gebäude vollständig in Flammen aufging.
    »Halten Sie den Atem an, wenn wir in den nächsten Raum kommen«, warnte er. »Und wenn wir draußen sind, bleiben Sie in einer Gruppe zusammen, und folgen Sie mir.«
    Eine mächtige Explosion ließ die Nacht zum Tag werden.
     
    Als das Kriegsschiff die Raffinerie rammte und die Bombe zündete, wurde die unterseeische Gasleitung von den Bohrplattformen durchtrennt. Der Druckabfall wurde sofort registriert, und auf den Plattformen schlossen sich die Sicherheitsventile augenblicklich, um einen gefährlichen Blowback zu verhindern. Der Aufprall der Admiral Brown hatte Ventile an Land beschädigt, so dass das Gas aus den Leitungen entwich, während das große Schiff weiter in den Bau hineingezogen wurde. Die Flammen des Feuerballs, der über der Einrichtung aufblühte, leckten über die Leitungsrohre und entzündeten sie.
    Die Bucht explodierte.
    Kilometerlange Gasleitungen flammten explosionsartig auf und schleuderten Wasserwände in die Nacht, während der Explosionsblitz den Himmel von Horizont zu Horizont erhellte. Drei der getarnten Plattformen wurden von ihren Stützpfeilern gerissen.
    Weitere Explosionen erschütterten die Wände der Gasraffinerie, bis sie schließlich nachgaben und sich als brennender Trümmerregen über die Bucht und die anderen Gebäude der Station ergossen.
    An Bord der Admiral Brown schützte die schwere Panzerung die Mannschaft – bis auf die Männer auf der Kommandobrücke. Sie hätten sich retten können, wenn sie sich einfach nur geduckt hätten. Aber sie standen bis auf den letzten Mann in namenlosem Staunen, während der Kreuzer in die Raffinerie hineinrauschte. Sie wurden zerfetzt, als sämtliche Fenster implodierten und die Brücke mit einem Hagelsturm aus Glasscherben
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