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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse
Autoren: Teresa Medeiros
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los, Jungs?«, fragte er, von ihrem Verhalten verwirrt. »Ich könnte ja
verstehen, wenn sie mich aussperrt, aber ihr beiden habt ein solches Schicksal
nicht verdient.«
    Sterling
drehte den Türknauf und musste feststellen, dass gar nicht abgeschlossen war.
Als er die Tür aufstieß, schossen die Hunde mit herein, liefen im Kreis durchs
Zimmer und beschnüffelten alles, was ihnen vor die Nasen kam.
    Sterling
betrachtete ungläubig das leer geräumte Schlafgemach und hätte es den Mastiffs
am liebsten gleichgetan. Ihr Duft war anscheinend das Einzige, was Laura
zurückgelassen hatte. Alles andere, das ihr gehört hatte, war fort. Der Raum
schien, als sei er niemals bewohnt gewesen.
    Bis auf den
zusammengefalteten Briefbogen, der mitten auf der seidenen Tagesdecke lag.
    Sterling
faltete ihn zögerlich auf und erinnerte sich, wie er zum ersten Mal die kühne
Handschrift seiner Frau gesehen hatte. Damals hatte sie ihn über das Ableben
seiner Mutter in Kenntnis gesetzt. Obwohl er es sich nie eingestanden hatte,
war ihm ihre Art schon damals unwiderstehlich erschienen.
    Lieber
Sterling,
    ich
vermag nicht zu sagen, ob du diesen Brief jemals liest oder ihn einfach in die
Schreibtischschublade einschließt, wo du auch dein Herz aufbewahrst.
    Es lässt
sich nicht leugnen, ich habe dich hintergangen. Auch wenn ich selbst
vielleicht willens bin, den Rest meines Lebens für meine Sünden zu bezahlen, so
glaube ich doch nicht, dass es gerecht wäre, unserem ungeborenen Kind die gleiche
Buße aufzuerlegen.
    Als das
Gemach sich zu
drehen begann, entschied Sterling, dass er sich besser hinsetzte. Doch er
verfehlte die Bettkante und landete unsanft auf dem Fußboden. Er lehnte den
Kopf ans Bett und holte tief Luft, bevor er weiterlas.
    Wie es
scheint, haben wir beide unsere Pflicht zu tun. Da deine Anwesenheit nicht
länger vonnöten ist, habe ich mich dazu entschlossen, mich bis zur Niederkunft
nach Arden Manor zurückzuziehen. In Anbetracht dessen, dass allein dein Wunsch
nach einem Erben dich dazu veranlasst hat, mich zu heiraten, nehme ich an,
dass eine Tochter kaum von Interesse ist für dich.
    Eine
Tochter, dachte er
und fuhr sich benommen mit der Hand über den Mund. Ein dunkelhaariges,
sommersprossiges Kind, das sich in seine Arme stürzte und ihre kleinen,
pummeligen Arme um seinen Hals warf. Eine kleine Träumerin mit strahlenden
Augen, die unschuldig genug war zu glauben, sie könne einen schlafenden
Prinzen allein mit einem Kuss zum Leben erwecken.
    Aber ich
muss dich warnen. Sollte unser Kind ein Junge sein, dann werde ich nicht
zulassen, dass er in diesem Mausoleum von einem Haus aufwächst, mit einem
herzlosen Ungeheuer von Vater. Er wird hier auf Arden Manor groß werden,
umgeben von Sonnenschein und kleinen Katzen. Er wird seine unwiderstehliche
Tante Lottie um sich haben, die ihn über alles liebt und seinen Onkel George,
der ihm beibringt, wie man beim Whist betrügt. Cookie wird ihn mit warmem,
knusprigem Gebäck voll stopfen, und wenn er alt genug ist, wird Dower ihm
beibringen, wie ein richtiger Mann zu fluchen.
    Ich
werde ihn Nicholas nennen und ihn zu dem Mann heranwachsen lassen, der du
vielleicht geworden wärst, hätten die Welt und dein Onkel nicht deine Seele
vergiftet.
    Und
niemand, nicht einmal du, wird ihn mir jemals wegnehmen.
    »Das ist
mein Mädchen«,
murmelte Sterling und staunte über seine feuchten Wangen.
    Bitte
gib Diana oder den Dienstboten keine Schuld, dass sie dich nicht von unserer
Abreise in Kenntnis gesetzt haben. Wie du ja weißt, kann Dower sehr findig sein,
wenn es darauf ankommt. Unseren Meinungsverschiedenheiten zum Trotz verbleibe
ich auch weiterhin ...
    ...
deine dich liebende Frau
    Laura
    Sterling drückte sich den Brief an die
Lippen. »Wenn es nach mir ginge, dann bliebest du das wirklich.«
    Er rappelte
sich hoch, stürzte zur Tür hinaus und brüllte nach seiner Cousine.

KAPITEL 28
    Auch
wenn ich diesen Tag vielleicht niemals erlebe, sollst du doch wissen, dass ich dich immer lieben werde ...
    Sterling näherte sich gerade dem Nordflügel,
da ließ ihn ein höchst bemerkenswertes Geräusch die langen, eiligen Schritte
verlangsamen. Er drückte das Ohr an die Tür von Dianas Suite und fragte sich,
ob der Schlafmangel ihm die Sinne verwirrt hatte. Aber nein, da war es wieder.
    Diana
kicherte. Seine gesetzte Cousine, deren Lächeln so selten war wie eine Rose,
die im Winter erblühte, kicherte. Dann folgte ein noch schockierenderes
Geräusch – das tiefe, heisere Murmeln
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