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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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Trixie schmiedet Pläne
     
    Es war ein sonniger Apriltag. Die Tore
des Lindenberger Gymnasiums öffneten sich, und Trixie
Belden trat an der Spitze einer Gruppe von Jungen und Mädchen ins Freie. Sie
war eine lebhafte Vierzehnjährige mit widerspenstigen blonden Locken. Ihre
blauen Augen blitzten gerade wieder einmal vor Erregung, als sie sich nach
ihrer Freundin Brigitte Willer umsah. Trixie konnte es kaum erwarten, ihre
Pläne für das bevorstehende Wochenende zu verkünden.
    Brigitte, die sich gerade mit- einem
anderen Mädchen unterhielt und Trixies Blick auffing, drängte sich eilig durch
die Menge und faßte ihre Freundin am Arm.
    „Was ist los?“ sagte sie. „Du heckst
doch schon wieder etwas aus, ich seh es dir an der
Nasenspitze an!“
    Trixie lachte. „Aushecken nicht
gerade“, erwiderte sie, „aber mir ist da so eine Idee gekommen...“ Sie machte
ein geheimnisvolles Gesicht.
    Brigitte musterte sie mit leichtem
Zweifel. Sie wußte aus Erfahrung, daß Trixies Einfälle manchmal recht
abenteuerlich waren und ziemlichen Wirbel auslösen konnten. Die Freundinnen
setzten sich auf die unterste Treppenstufe, und Trixie beugte sich vor. Ehe sie
jedoch etwas sagen konnte, kam ein auffallend hübsches Mädchen mit dunklem Haar
und blauen Augen auf sie zugeschlendert.
    „Hallo, Dinah“, sagte Trixie, „setz
dich zu uns. Ich habe eine neue Aufgabe für den ,Rotkehlchen -Klub‘!“
    Die „Rotkehlchen“ waren ein Geheimklub,
dem außer den drei Mädchen auch noch vier Jungen angehörten. Eine der
Klubregeln war, anderen zu helfen, so oft und so gut es ging; und meistens
sorgte Trixie dafür, daß die „Rotkehlchen“ stets alle Hände voll zu tun hatten.
    „Paßt mal auf, mir ist heute nachmittag im Biologieunterricht etwas eingefallen“, begann
sie, hob den Kopf und unterbrach sich. „O verflixt, jetzt fährt uns der erste
Bus davon! Dabei wollte ich die Jungen doch fragen, ob sie mitkommen...“
    „Wohin denn?“ fragte Brigitte
ungeduldig. „Du machst es ja wieder mal furchtbar spannend.“
    „Na ja, es soll eine Überraschung für
Fräulein Bennet werden“, erklärte Trixie. „Ihr erinnert euch doch, daß irgend
so ein tolpatschiger Dummkopf heute nachmittag über seine eigenen Füße
stolperte, als er Fräulein Bennets Pflanzenbuch zum Schrank tragen wollte.“
    Dinah lachte. „Es sah unheimlich
komisch aus, wie er zwischen all den getrockneten Blüten und Pflanzen lag.“
Brigitte runzelte die Stirn. „Weißt du, so komisch fand ich es gar nicht. Er
hat nämlich durch seine Ungeschicklichkeit den größten Teil von Fräulein
Bennets Sammlung zerstört. Einen Augenblick lang dachte ich, sie würde in
Tränen ausbrechen, als sie die Bescherung sah.“
    „Aber sie hat nicht geweint“, sagte
Trixie. „Sie war richtig tapfer. Sie sagte einfach, daß er es ja nicht
absichtlich getan hätte, und ließ ihn die Blätter und Blüten zusammenfegen und
in den Papierkorb werfen.“
    „Aber sie kann doch wieder neue
Exemplare sammeln, nicht?“ fragte Brigitte. „Es gibt bestimmt genug seltene
Gewächse in unserer Gegend.“
    „Wahrscheinlich könnte sie das, wenn
sie nicht Rheumatismus hätte und am Stock gehen müßte. Bestimmt hat sie Jahre
gebraucht, um diese Sammlung anzulegen.“
    „Aber was sollen wir
,Rotkehlchen’ da tun?“ fragte Brigitte. „Ich glaube, keiner von uns
könnte botanisch interessante Pflanzen von Unkraut unterscheiden.“
    „Klaus schon“, sagte Trixie, die ihren
ältesten Bruder insgeheim sehr bewunderte. „Er hat eine Zeitlang Unmengen
Kräuter und Moorgewächse heimgeschleppt und ganze Sonntage damit verbracht, sie
zu sortieren.“
    Brigitte hob eifrig den Kopf. „Aber
dann könnte er seine Sammlung doch Fräulein Bennet schenken!“ schlug sie vor.
    Trixie machte ein düsteres Gesicht. „Er
hat kein Herbarium mehr. Ihm ist nämlich so ziemlich dasselbe passiert wie
Fräulein Bennet, nur daß es Bobby war, der vor einigen Monaten Hackfleisch aus
seiner Sammlung machte.“
    Bobby war Trixies sechsjähriger Bruder.
Es verging kaum ein Tag, an dem er nicht irgendeinen Unsinn anstellte, doch
kein Mitglied der Familie Belden konnte ihm deswegen so richtig böse sein, am
allerwenigsten Trixie.
    „Ich kenne niemanden, der gepreßte Pflanzen und so etwas hat“, murmelte Dinah
bedauernd. „Aber könnten wir nicht Geld aus unserer Klubkasse nehmen und ein
neues Herbarium kaufen?“
    Trixie seufzte. „So etwas kann man
nicht kaufen, Dinah. Man muß schon selbst
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