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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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nicht weg! Versprich
es mir!“
    „Arme Kleine“, murmelte Klaus vor sich
hin.
    Die Geschwister beobachteten, wie
Fräulein Krennel nach dem Pudel griff und ihn dem
Kindermädchen übergab. „Bringen Sie den Hund in den Wagen und sorgen Sie dafür,
daß er dort bleibt, bis wir abfahren.“
    Lilli schrie dem Kindermädchen nach:
„Niemand darf ihn anfassen — niemand!“
    Trixie flüsterte Martin und Klaus zu:
„Jetzt weiß ich, woher ich Lilli kenne. Ich habe ihr Gesicht auf einem Plakat
vor dem Theatersaal gesehen; letzte Woche, als wir ins Schülerkonzert gingen.“
    Klaus nickte. „Ja, sie wird hier als
Geigensolistin mit dem Symphonieorchester auftreten. Ihr Vater war ein
berühmter Geiger.“
    „Schade, daß sie keine Sängerin
geworden ist“, sagte Martin trocken. „Sie hat solches Talent zum Schreien.“
    „Was muß sie für ein Leben führen!“
murmelte Klaus nachdenklich.
    Trixie sah ihn verblüfft an. Es klang,
als hätte er richtiges Mitleid mit dem kleinen Wunderkind. Während sie zum Haus
zurückgingen, erzählte Trixie ihm von ihrem Vorhaben, am kommenden Tag in
Martins Brühl nach seltenen Pflanzen zu suchen.
    Klaus erklärte sich gleich bereit, den
Mädchen eine genaue Karte zu zeichnen, mit deren Hilfe sie den Weg zum Moor
finden konnten. „Außerdem leihe ich dir mein Buch, in dem die wichtigsten
Sumpfpflanzen abgebildet und erklärt sind“, versprach er. „Schade, daß ich
nicht mitkommen kann.“
    „Oh, wir schaffen’s auch allein“, versicherte Trixie. „Ist es weit bis nach Martins Brühl?“
    „Mit dem Fahrrad etwa eine dreiviertel
Stunde. Übrigens erzählt man sich recht abenteuerliche Geschichten über diesen
Ort. Vor ungefähr zweihundertfünfzig Jahren soll einer der Besitzer des
Martin-Herrenhauses, ein gewisser Melchior Martin, mit dem berüchtigten
Einäugigen Jack, dem Anführer einer Räuberbande, befreundet gewesen sein. Die
Bande überfiel reiche Handelsleute, die hier mit ihren Waren durch die Wälder
fuhren. Der Einäugige Jack soll große Schätze an Gold und Edelsteinen erbeutet
haben; als man ihn und seine Bande aber schließlich dingfest machte, fand man
kaum einen Wertgegenstand. Deshalb haben viele Leute vermutet, daß der
Einäugige Jack einen Teil seiner Beute irgendwo in Martins Brühl vergraben
haben könnte.“ Trixie lauschte mit angehaltenem Atem. „Oh, vielleicht finden
wir etwas!“
    Klaus lachte. „Mach dir keine
Hoffnungen. Bestimmt haben schon ganze Heerscharen von Schatzsuchern im Moor
gebuddelt, aber keiner hat je etwas anderes gefunden als Frösche und Schlamm.“
    „Ist nicht wenigstens mal ein kleines
Goldstück gefunden worden?“ forschte Trixie.
    „Keine Spur davon. Und außerdem“, Klaus
machte ein geheimnisvolles Gesicht, „geht das Gerücht, ein paar der
Schatzsucher hätten um Mitternacht den Geist des Einäugigen Jack durchs Moor
flattern sehen. Also paßt auf, daß ihr euch vor Sonnenuntergang auf den Heimweg
macht!“
    „Brr! Das tun wir bestimmt.“ Trixie
lachte. Sie glaubte nicht an Gespenster und wußte, daß ihr Bruder nur Spaß
machte. Während sie zum Telefon ging, um ihre Freundinnen anzurufen, war sie
allerdings froh, daß Dinah die Geschichte nicht gehört hatte. Dinah war leicht
zu erschrecken und hätte sich aus Angst, dem Geist des Räuberhauptmannes zu
begegnen, vielleicht geweigert, mitzukommen.
    Doch es stellte sich heraus, daß Dinah
aus einem anderen Grund nicht am Ausflug teilnehmen konnte: Frau Link wollte am
Samstag mit ihrer Tochter in die Stadt fahren, um Einkäufe zu machen.
    Enttäuscht legte Trixie den Hörer auf.
„Wenn jetzt Brigitte noch zu Hause bleiben muß, um auf das lästige Wunderkind aufzupassen,
fang ich an zu weinen“, murmelte sie.
    Glücklicherweise trafen ihre düsteren
Vorahnungen nicht ein. Brigitte hatte Zeit, und die Mädchen beschlossen, sich
schon früh am nächsten Morgen zu treffen.
     
    Als Trixie sich am Samstag auf ihrem
Fahrrad dem Klubhaus näherte, wurde ihr wieder einmal voller Stolz bewußt, was
die „Rotkehlchen“ doch mit vereinten Kräften und harter Arbeit aus dem ehemals
halb verfallenen Pförtnerhaus gemacht hatten. Nun wirkte es mit den grüngestrichenen Fensterläden, den bunten Vorhängen und dem
roten Dach, das die Jungen nach einem verheerenden Sturm neu gedeckt hatten,
richtig gemütlich und anheimelnd.
    Trixie stieg ab. Die Tür des Klubhauses
stand offen, und sie trat über die Schwelle. Uli Frank, Brigittes
Adoptivbruder, kniete neben einem
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