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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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ebenfalls an und fragte ahnungsvoll: „Was ist los?“
    „Die Karte“, erwiderte Trixie düster
und gab die Suche auf. „Uli hat sie mir nicht zurückgegeben. Was tun wir
jetzt?“
     
     
     

Das Gesicht am Fenster
     
    „Verflixt! Ich mag nicht umkehren, aber
es bleibt uns wohl nichts anderes übrig! Ohne den Plan sind wir
aufgeschmissen.“
    „Vielleicht finden wir einen Wegweiser
nach Martins Brühl“, meinte Brigitte. „ Laß uns wieder
weiterfahren, ehe ich merke, wie müde meine Beine schon sind.“
    „Prima Idee!“ stimmte Trixie hastig zu.
„Meine sind auch schon ein bißchen wackelig.“
    Sie fuhren ein Stück geradeaus, fanden
jedoch nirgends einen Hinweis. Nach einigen Minuten rief Brigitte: „Ich
fürchte, wir müssen doch umkehren! Erinnerst du dich denn nicht an irgendeine
bestimmte Stelle, die Klaus eingezeichnet hat?“
    „Ich überlege ja schon die ganze Zeit“,
schrie Trixie zurück. „Aber ich glaube nicht...“ Sie verstummte plötzlich und
deutete nach links. „He, sieh mal! Eine große Eiche, die vom Blitz gespalten
ist. War da nicht auch so etwas auf dem Plan?“
    „Ja, natürlich, jetzt fällt es mir
wieder ein“, erwiderte Brigitte aufgeregt. „Klaus hat einen Baum mit einer
Zickzacklinie darüber gezeichnet. Wir müssen auf diesen Seitenpfad abbiegen,
Trixie, das ist genau der richtige Weg!“
    Mit frischen Kräften radelten sie den
schmalen Waldpfad entlang, der immer holpriger und verwilderter wurde. Bald
schlug ihnen auch der Geruch von Sumpf und Moos entgegen.
    Plötzlich fuhr Trixie quer über den Weg
und wäre um ein Haar mit Brigitte zusammengestoßen. Sie spähte ins Gebüsch und
rief: „Sieh mal, da ist ein riesiges altes Haus!“
    Sie stiegen ab und schoben ihre Räder
an den Wegrand. Auf den ersten Blick wirkte das Haus im Wald unversehrt, doch
als sie näher kamen, merkten sie, daß es nur mehr eine Ruine war. Ein Teil des
Daches fehlte, und die Fenster klafften wie leere Augenhöhlen. Dichtes Gestrüpp
wuchs um das alte Gemäuer und drohte es zu ersticken.
    „Ich nehme an, das ist das alte
Martin-Herrenhaus, wo der Freund dieses Räuberhauptmannes lebte“, murmelte
Trixie. „Ich hab dir die Geschichte ja gestern am Telefon erzählt. Eigentlich
gerade der richtige Ort für lichtscheues Gesindel. Das Haus ist kilometerweit
von Lindenberg entfernt, und ein Sumpf ist bestimmt ein prima Versteck — nicht
nur für eine Räuberbande, sondern auch für ihre Beute!“ Ihre Augen glänzten.

    Brigitte warf ihr einen Seitenblick zu.
Trixie hatte genau den Gesichtsausdruck, den sie immer bekam, wenn sie eine
ihrer „Ideen“ ausbrütete. Brigitte versetzte ihr einen Rippenstoß und sagte:
„Hör bloß auf damit! Ich weiß, was du schon wieder denkst!“
    Trixie lachte. „Ach, wir könnten uns
doch wenigstens ein kleines bißchen hier umsehen. Weißt du, in solchen alten
Häusern gibt’s oft verborgene Wandschränke und unterirdische Gänge. Stell dir
vor, wir stoßen zufällig auf eine Geheimtür...“
    Brigitte unterbrach sie hastig. „Und
auf Spinnweben und Ratten und...“, sie schluckte, „...vielleicht sogar auf ein
Gerippe! Puh! Nein, ich mag nicht in diesem Haus herumstöbern.“
    Trixie seufzte. „Also gut, du alter
Angsthase. Aber von außen können wir’s uns doch wohl ansehen.“ Und sie zog die
widerstrebende Freundin hinter sich her durch das Gebüsch.
    Der größte Teil der alten Mauern war
von wildem Wein überwachsen. Die Fensterhöhlen waren rauchgeschwärzt, die
Hälfte des Daches bestand nur noch aus verkohlten Balken.
    „Kannst du dir vorstellen, wie der alte
Melchior Martin mit seinem Fernglas hinter einem der Fenster stand und nach
seinem Freund, dem Räuberhauptmann, Ausschau hielt?“ Trixie sprach leise, als
könnte sie jemand im Haus belauschen.
    Brigitte zuckte zusammen. „Hör auf mit
dem Unsinn und laß uns jetzt umkehren“, bat sie.
    Doch Trixie hatte sich schon abgewandt
und verschwand um eine Ecke des Gemäuers. Plötzlich hörte Brigitte ihre
aufgeregten Rufe: „Komm schnell und sieh dir an, was ich entdeckt habe!“
    Mit klopfendem Herzen folgte Brigitte
der Aufforderung. Trixie stand hinter dem Haus und spähte über eine halbhohe,
bröckelnde Mauer. „Schau nur, ein Rosengarten!“ sagte sie über die Schulter.
    Brigitte stöhnte. „Oh, sonst nichts?
Himmel, und ich dachte schon... Was ist denn so Besonderes an einem
verwilderten Rosengarten?“
    „Er ist nicht verwildert, sondern sehr
gepflegt“, erwiderte
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