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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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„Wir sind
einfach durchgedreht und ausgerissen, als wäre der Teufel hinter uns her! Warum
haben wir uns eigentlich so albern benommen?“
    „Ich hatte Angst“, gestand Trixie etwas
verlegen. „Irgendwie war dieses Gesicht am Fenster so unheimlich. Mir zittern
jetzt noch die Knie. Dabei wollte die Alte uns wahrscheinlich nur vertreiben,
weil sie dachte, wir stehlen ihre Blumen! Vielleicht sollten wir zurückfahren
und ihr erklären, daß wir nur einen Schluck Wasser von ihr wollten.“
    „Ohne mich“, versicherte Brigitte
sofort. „Mir ist der Durst vergangen.“
    „Wahrscheinlich lebt das kleine
Mädchen, das den Rosengarten pflegt, dort mit der alten Dame zusammen“, sagte
Trixie vor sich hin. „Und vielleicht liebt die alte Frau Rosen, und ihre liebe
kleine Enkeltochter bringt sie ihr im Juni, wenn sie blühen, und...“ Ihre
Phantasie ging wieder einmal mit ihr durch.
    „Und wir werden auch noch im Juni hier
sitzen, wenn wir uns jetzt nicht endlich nach Rainfarn und Pfefferminze und all
den Pflanzen umsehen, die Klaus in seinem Buch angekreuzt hat.“ Brigitte stand
entschlossen auf, und Minuten später bahnten sich die Freundinnen einen Weg auf
dem verwilderten Pfad, der am Rand des Moores entlangführte .
Hier und dort pflückten sie etwas, doch die seltensten und schönsten Pflanzen
wuchsen tiefer im Sumpf, so daß sie der verwachsenen Wegspur immer weiter
folgten. Ihre Stiefel waren schwarz von nasser Moorerde und ihre Körbe bis
obenhin gefüllt, als sie endlich beschlossen, Rast zu machen und mit Hilfe des
Buches zu überprüfen, was sie gefunden hatten.
    „Hier haben wir sogar fleischfressende
Pflanzen“, sagte Trixie stolz. „Fräulein Bennet hat erzählt, daß sie sehr
selten geworden sind.“ Sie wickelte die Pflanzen vorsichtig ein und steckte sie
in einen Plastikbeutel.
    Eine halbe Stunde lang waren sie damit
beschäftigt, ihre Schätze durchzusehen. Dann kehrten sie zu ihren Fahrrädern zurück
und packten den Picknickkorb aus, den Frau Belden ihnen mitgegeben hatte.
    Erst jetzt merkten sie, wie hungrig sie
waren. Auch der letzte rotbackige Apfel wurde verspeist. Während des Picknicks
sahen sie immer wieder besorgt zum Himmel auf, der sich zusehends stärker
bewölkte. Sie schwangen sich gerade auf ihre Fahrräder, um den Heimweg
anzutreten, als es leicht zu regnen begann. Kaum hatten sie jedoch das kleine
weiße Haus erreicht, da verwandelte sich der Nieselregen in einen ordentlichen
Frühlingsschauer.
    „Warum gehen wir nicht zu der alten
Hexe und fragen, ob wir bei ihr warten können, bis der Regen nachläßt ?“ rief Trixie. „Oder hast du Angst, daß sie uns in
Lebkuchen verwandelt?“
    Brigitte lachte. „Hänsel und Gretel
sind von der Hexe gemästet worden, Trixie. Nur das Hexenhaus war aus Lebkuchen.
Aber ich werde lieber tropfnaß , ehe ich noch mal
durch dieses Gartentor gehe!“
    Gleich darauf entdeckte Trixie am Ende
des weißen Zaunes halb im Gebüsch versteckt ein achtlos hingeworfenes
Kinderfahrrad. Es war schmutzbespritzt, doch weder alt noch verrostet, sondern
in gutem Zustand. Trixie machte Brigitte darauf aufmerksam und sagte:
„Wahrscheinlich gehört es dem kleinen Mädchen, das sich um den Rosengarten beim
Herrenhaus kümmert. Mein Vater würde mir und meinen Brüdern ganz schön die
Leviten lesen, wenn wir so mit unseren Rädern umgingen!“
    „Mir kam’s wie ein Jungenfahrrad vor“, erwiderte Brigitte nachdenklich.
    Sie fuhren durch den strömenden Regen
weiter und waren froh, als sie endlich die Talstraße erreichten und sich nicht
länger auf dem schmutzigen, aufgeweichten Pfad vorwärtskämpfen mußten. Als sie die Abzweigung nach Lindenberg hinter sich gebracht hatten,
hörten sie plötzlich den durchdringenden Ton einer Autohupe. Bremsen
quietschten, und während die Freundinnen ihre Räder etwas wackelig zum Stehen
brachten, wurde ein Wagenschlag geöffnet, und eine vertraute Stimme rief:
„Hallo, sind’s junge Damen oder radelnde Bachratten?“

    Es war Martin, der den Kopf aus dem
alten Auto seines Bruders streckte. Hinter dem Steuer saß Klaus, auf dem
Rücksitz Uli. Trixie war zu naß und außer Atem, um sich diesmal eine passende
Erwiderung für Martins Unverschämtheit auszudenken. Sie sank mit einem
dankbaren Seufzer zwischen Uli und Brigitte auf den Rücksitz, während Klaus die
Fahrräder im Kofferraum verstaute.
    „Na, ihr habt offenbar mehr Erfolg
gehabt als wir“, sagte Uli mit einem Blick auf die gefüllten Körbe der
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