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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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Trixie.
    „Aber hier lebt doch keiner mehr! Wieso
sollte jemand herkommen und sich um einen Rosengarten kümmern?“
    „Keine Ahnung“, sagte Trixie, „aber
sieh es dir selbst an.“ Brigitte warf nun ebenfalls einen Blick über die Mauer.
Die Rosenbüsche waren alt, doch sorgfältig beschnitten, und der Boden war
frisch umgegraben. Kein Unkraut wuchs in den Beeten.
    „Seltsam“, murmelte sie, während Trixie
sich vorbeugte und die Erde genauer betrachtete. „Was hast du jetzt wieder
entdeckt?“
    „Fußspuren“, war die Erwiderung. „Und
zwar von kleinen Füßen — kleiner als unsere.“ Trixie kletterte über die Mauer
und stellte ihren rechten Fuß neben einen der Abdrücke. „Vielleicht von einem
kleinen Jungen.“
    „Aber die Schuhsohle muß vorn spitz
gewesen sein, und Jungen tragen keine spitzen Schuhe. Die Spuren scheinen von
einem Mädchen zu stammen.“
    „Und sie müssen ganz frisch sein — von
heute vormittag “, folgerte Trixie. „Vergangene Nacht
hat’s nämlich geregnet. Vielleicht haben wir die Kleine sogar vertrieben.“ Sie
richtete sich auf und sah sich um, als hoffte sie, einen Blick auf die
geheimnisvolle Gärtnerin zu erhaschen.
    Brigitte richtete sich auf. „Ich
glaube, wir sollten jetzt lieber wieder von hier verschwinden. Eigentlich sind
wir auf fremdem Grund und Boden, und du weißt, daß das verboten ist.“
    Trixie hörte nicht zu. „Weshalb sie
wohl hierherkommt?“ murmelte sie.
    „Vielleicht gehört sie zu einer
Familie, die in den Wäldern kampiert“, überlegte Brigitte. „Du weißt doch, daß
man bei diesem schönen Frühlingswetter schon ab und zu auf einen Wohnwagen
stößt.“
    „Aber wieso sollte jemand in einem
Garten arbeiten, der ihm nicht gehört?“ sagte Trixie verblüfft.
    „Vielleicht ist’s ein Mädchen, das
Rosen liebt.“
    „Aber sie blühen ja erst im Sommer.
Falls ihre Familie nur hier kampiert, ist sie doch längst wieder fort, wenn die
Rosen Knospen ansetzen. Das ist wirklich rätselhaft.“
    „Also hör mal, sollten wir uns jetzt nicht
endlich auf die Suche nach den Pflanzen für Fräulein Bennet machen?“ fragte
Brigitte nüchtern.
    „Du hast recht, wie immer.“ Seufzend
kletterte Trixie über die Mauer zurück. „Auf ins Moor!“
    Doch eine weitere Überraschung
erwartete die Mädchen. Sie waren kaum ein paar hundert Meter auf dem einsamen
Pfad weitergefahren, als sie um eine Wegbiegung kamen und ein zweites Haus
sahen. Es war klein und gepflegt und von einem weißgestrichenen Zaun umgeben.
Im Vorgarten blühten Frühlingsblumen.
    Die Freundinnen wechselten einen
überraschten Blick und machten wieder halt. „Komisch, daß in dieser Wildnis Leute
wohnen“, murmelte Trixie. „Hättest du das erwartet? Aber ich find’s praktisch, weil mir gerade einfällt, daß ich
furchtbaren Durst habe. Ich glaube, ich werde mal anklopfen und ganz höflich
fragen, ob ich einen Schluck Wasser bekommen kann.“
    Brigitte nickte. „Warum nicht? Außerdem
bin ich auch neugierig, wer hier so abgeschieden wohnt.“
    Wieder lehnten sie ihre Fahrräder an
einen Baumstamm und öffneten die Gartenpforte. Sie quietschte laut, und Trixie
sagte kichernd: „Die Leute brauchen keine Klingel. So ein kreischendes
Gartentor tut’s auch.“
    Doch das Lachen blieb ihr im Hals
stecken. Trixie griff nach Brigittes Arm und hielt sie zurück. „Sieh mal zum
Fenster!“ sagte sie mit seltsamer Stimme.
    Brigitte hob den Blick, und ein
Schauder lief ihr über den Rücken. Hinter einer Fensterscheibe bewegte sich
eine knochige Hand. Und es gab keinen Zweifel, daß diese Handeine Warnung ausdrückte — eine Warnung, näher zu kommen.
    Die Freundinnen hielten den Atem an und
starrten mit weit geöffneten Augen auf das Haus. Plötzlich verschwand die Hand,
und für den Bruchteil einer Sekunde sahen sie ein schmales, blasses Gesicht mit
dunklen Augen unter weißem Haar hinter der Scheibe auftauchen. Dann senkte sich
der Vorhang wieder, und nichts war mehr zu sehen.
    Wortlos drehten sich Trixie und
Brigitte um, stürzten durch die Gartenpforte, schwangen sich auf ihre Fahrräder
und sausten davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
     
     

Wo ist Lilli?
     
    Nach einer wilden Fahrt erreichten sie
endlich den Rand des Sumpfes. Keuchend sprangen sie von ihren Rädern und ließen
sich ins Gras fallen.
    Plötzlich begann Brigitte zu kichern,
und Trixie sah sie erstaunt an. „Bist du verrückt geworden? Was kommt dir denn
so komisch vor?“
    „Wir!“ Brigitte prustete los.
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