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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor
Autoren: Julie Campbell
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ihrem
Rheuma keine neuen Pflanzen mehr sammeln kann.“
    „Hm“, sagte Martin, „das ist alles sehr
edel von euch, aber warum müssen es ausgerechnet Pflanzen aus dem Schwarzmoor
sein?“
    „Weil’s hier in der Gegend kein anderes
Moor gibt, darum“, erwiderte Trixie prompt.
    „O doch, es gibt eines, wenn’s auch die
wenigsten kennen. Es heißt Martins Brühl, und nicht jeder weiß, daß ,Brühl‘ nur ein veralteter Ausdruck für Moor ist.“ Er
musterte die Mädchen herablassend.
    Trixie rümpfte die Nase. „Zufällig weiß
ich es aber, nur habe ich noch nie von Martins Brühl gehört. Wetten, daß du den
Namen nur erfunden hast?“
    Martin kicherte. „Ich wollte, du
würdest es jedesmal wirklich ernst meinen, wenn du ,wetten’ sagst, dann wäre ich nämlich jetzt schon ein
reicher Mann. — Martins Brühl liegt etwa einen Kilometer östlich von
Lindenberg, hinter den Ruinen des Martin-Herrenhauses. Dort hat Klaus übrigens
die meisten Pflanzen seiner Sammlung gefunden.“
    „Na prima!“ sagte Brigitte. „Du kannst
ihn ja fragen, wie man nach Martins Brühl kommt, Trixie, und welche Pflanzen
gerade blühen.“
    „Das tue ich auch. Sobald ich Klaus
erwischt habe, rufe ich dich und Dinah an, damit wir ausmachen können, wann wir
uns morgen treffen wollen. Falls eure Eltern Einwände machen, sagt ihr einfach,
es gehört zu unseren Schularbeiten. Und das ist ja nicht einmal gelogen.“
    Die Freundinnen verabschiedeten sich,
und Trixie schlenderte mit ihrem Bruder die Talstraße entlang zum kleinen
weißen Haus der Beldens . Ein warmer Frühlingswind
trug ihnen den schwachen Duft der Apfelblüten aus dem Beldenschen Obstgarten zu. Als sie die Auffahrt erreichten, erwartete sie ein
überraschender Anblick: Drei große, fremde Wagen standen vor dem Haus geparkt.
    Trixie und Martin blieben ruckartig
stehen und wechselten verdutzte Blicke. „Da hol mich doch dieser und jener!“
stieß Martin hervor. „Sieht aus, als wäre etwas passiert!“ Gemeinsam stürzten
sie ins Haus, doch sowohl die Küche als auch das Wohnzimmer waren leer.
Plötzlich aber hörten sie durch das geöffnete Flurfenster Stimmengewirr aus dem
Garten.
    Martin war mit ein paar langen
Schritten an der Hintertür. „He, das sieht nach einer Volksversammlung aus! Wer
sind denn bloß diese Leute?“
    Die Apfelbäume standen in voller Blüte,
und darunter hatte sich eine Gruppe von Fremden versammelt. Frau Belden stand
mit Bobby im Hintergrund und beobachtete die Szene. Ein junger Mann hatte seine
Kamera auf ein Stativ gestellt und schickte sich gerade an, ein kleines Mädchen
zu fotografieren, das sehr auffallend gekleidet war und eine Geige im Arm
hielt. Die Kleine wirkte zart und zerbrechlich und hatte lange goldblonde
Locken. Trixie schätzte ihr Alter auf etwa sieben oder acht Jahre. Sie stand
ganz ruhig da, während drei Frauen ihre Locken ordneten, ihr die Nase puderten
und an ihrem Kleid herumzupften.
    Martin bemerkte plötzlich den Aufdruck
auf der Umhängetasche des Fotografen. „ Lindenberger Tagblatt“, stand da.
    „Zeitungsleute“, flüsterte er seiner
Schwester zu. „Ich weiß nicht, wer dieses Fräulein Goldlöckchen ist, aber unser
Tagblatt hält sie offenbar für wichtig genug, um Aufnahmen von ihr zu machen.“
    Trixie, die das kleine Mädchen noch immer
betrachtete, erwiderte leise: „Hör mal, ich glaube, ich hab sie schon irgendwo
gesehen.“
    „Vielleicht in einem Zigeunerlager, als
du einem deiner geheimnisvollen Fälle auf der Spur warst“, spöttelte Martin.
„Dieses bunte Kleid mit der Perlenstickerei sieht mir verflixt nach einem
Zigeunerkostüm aus.“
    „Aber sie ist blond, und ich habe noch
nie eine Zigeunerin mit blonden Locken gesehen“, wisperte Trixie zurück.
    Sie schlichen auf Zehenspitzen zu ihrer
Mutter und Bobbyund beobachteten schweigend, wie ein
junger Mann auf eine der fremden Damen zutrat.
    „Wir hätten gern noch eine Aufnahme von
Lilli gemacht, wie sie auf der Geige spielt, wenn es Ihnen recht ist, Fräulein Krennel . Das Licht wäre jetzt gerade richtig“, sagte er.
    „Meinetwegen“, erwiderte die große Frau
mit dem strengen Gesicht, „aber nur noch ein Foto, und machen Sie schnell.
Meine Nichte ist müde.“
    „Danke, gnädiges Fräulein.“ Er ging
rasch mit dem Fotografen auf das blondlockige Mädchen zu. „Wie wär’s diesmal mit
einem kleinen Lächeln, Lilli?“ schmeichelte er.
    Die Kleine warf ihm einen
unfreundlichen Blick zu. „Ich bin müde und mag nicht
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