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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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huschte ein dunkler Schatten durch den Garten. Vorsichtig drückte er die Tür zum Gartenhaus auf, ging jedoch nicht hinein, sondern verschmolz mit der Außenwand des Gewächshauses. Kommissar Morry hielt den Atem an, als nach Ablauf der halben Stunde eine rundliche Gestalt in der Tür des Herrenhauses erschien. Den Hut fester in die Stirn ziehend schritt der Mann unbekümmert auf das Gartenhaus zu .. .
    So unbekümmert war der in der Gestalt Sterling O'Haras dahinmarschierende Wachtmeister Challingham aber nicht . . . Während seine Augen angestrengt die Finsternis zu durchbohren versuchten, umspannten seine Finger den kühlen Griff seiner Dienstwaffe. Greift der Mörder diesmal zum Messer, bin ich geliefert', dachte er, als er sich zur Tür tastete.
    Er fand den Griff nicht sofort. Dafür durchjagte ihn ein heißer Schreck, Er fühlte sich plötzlich von hinten umspannt. Zwei Krallen würgten seinen Hals zu...,  Wachtmeister Challingham spannte seine Halsmuskel an und stieß einen gurgelnden Laut aus . . .
    Schlagartig wurde es taghell. Kommissar Morry war als erster heran. Seine Faust sauste nieder und traf mitten in die entsetzte Fratze des Mörders. Noch ehe der Mann wußte, was geschehen war, hatten sich zwei eiserne Armbänder um seine todbringenden Hände gelegt. Angestrahlt von zig Stablampen schaute er sich im Kreise um. Dann trafen seine Augen die Gestalt Kommissar Morrys, der sein Urteil sprach: „William Haggerthy —dein Spiel ist aus! — Komm, der Galgen wartet!"  
    AUSKLANG:
    Zwei Tage später hatte Kommissar Morry sämtliche Beweisstücke im Fall Haggerthy zusammengetragen. Die Akte, deren erstes Blatt der Todesbericht des Docs war, war zu einer zentimeterdicken Schwarte geworden. Soeben setzte Kommissar Morry unter den Schlußbericht seinen Namenszug, damit war für die Polizei der Fall abgeschlossen. Staatsanwaltschaft und Richter hatten sich jetzt damit zu befassen . . .
    Als gedämpfte Stimmen vor seiner Tür laut wurden, begann er mehrere Sessel in einem Halbkreis zusammenzustellen, Kommissar Morry hatte sich Besuch eingeladen. — Da marschierte er auch schon nacheinander herein. Vorweg Mister Sterling O'Hara mit gerötetem Gesicht. Von seiner überstandenen Angst bei der Ergreifung des Mörders war ihm keine Spur mehr anzusehen. Sofort erfaßte er die dargebotene Hand des Kommissars und schüttelte sie überschwenglich. Ihm folgte, noch etwas blaß aussehend, Belinda Craffield. Mit zierlich graziösen Schritten kam sie auf Kommissar Morry zu. Ihr sah man es noch an, daß sie das Unfaßbare kaum glauben konnte. Es war verständlich, denn sie war es, die den größten Schock ihres Lebens zu überwinden hatte. Daß sie es schon bald überwinden würde, dafür sorgte schon der den Schluß bildende Ivry Dellinger. Seine strahlenden Augen hingen fortwährend an dem lieblichen Gesicht der schönen Frau. Kommissar Morry vermutete, daß er nur mit halbem Ohr seinen nun folgenden Ausführungen lauschen würde. Nach den üblichen Einleitungsworten kam er auf den Kern der Sache zu sprechen. „Meine Herrschaften! Sie, die hier versammelt sind, haben ein besonderes Anrecht darauf zu erfahren, wie und warum es zu den gräßlichen Morden, die die ganze Stadt erregten, gekommen ist. — Ich will daher von vorn beginnen. Der Ihnen allen bekannte Mörder William Haggerthy hatte es nach menschlichem Ermessen gar nicht nötig, des Geldes wegen diese grausamen Morde zu begehen. Er besaß in Reading ein gutgehendes Importgeschäft und ließ aus diesem mehr als zwanzigtausend Pfund jährlich versteuern. Für ihn schien aber dieses Geschäft trotzdem zu langsam und zu spärlich Geld einzubringen. Sein krankhaft zu nennender Ehrgeiz und sein Hang zur Abenteuerei ließen ihn vor etwa zwei Jahren einen Weg beschreiten, der außerhalb der gesetzlichen Bestimmungen stand, der das Ziel hatte, Rauschgiftkönig unserer Stadt zu werden. Aus diesem Grunde stieg er in den Rauschgifthandel ein. Zwei lange Jahre baute er unermüdlich ein großes Netz von Groß-, Zwischen- und Kleinverteilern auf, das kaum seinesgleichen hatte. Anfangs schien alles am Schnürchen zu laufen. Innerhalb der zwei Jahre hatte er sich bereits ein achtbares Vermögen zusammengegaunert. Mit diesem Gelde glaubte er vor knapp drei Wochen in das Geschäft seines Lebens einzusteigen. Hier kam es zum ersten Male anders, als William Haggerthy es sich gedacht hatte. Die bei Bringhton an Land gehende Ware wurde vom Rauschgiftdezernat geschnappt. Drei seiner
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