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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sich der Doc mit dem Toten beschäftigte.
    „Der Figur nach könnte es der Mann gewesen sein, Kommissar! Nur es war sehr dunkel.
    „Hm", trat Kommissar Morry einige Schritte zurück und betrachtete prüfend das Erdreich.
    „Sagen Sie, Dellinger, hatte der Ueberfall auf Sie nicht in unmittelbarer Nähe der Aufbruchstelle stattgefunden?"
    „Yes, Kommissar! Es lag lediglich der aufgeworfene Lehmhaufen zwischen uns!"
    „Sorry! — Dann sehen Sie sich mal die Schuhe des Toten an und zeigen Sie mir eine Stelle hier in der Umgebung, deren Boden aus hellem Lehm besteht."
    „Sie haben recht, Kommissar! — An den Schuhen des Toten befindet sich der gleiche Lehm, den ich heute morgen von meinen Schuhen entfernt habe. — Dann ist es doch der Mann . . .!"
    „Well, er ist es. — Und da er seinen Auftrag nicht richtig durchgeführt hatte, war er für seinen Chef unbrauchbar geworden — und liegt nun hier."
    „Wie soll ich das verstehen, Kommissar?"
    „Dellinger, ich sagte Ihnen gestern Abend schon, der Mörder würde nun Fehler auf Fehler begehen. Hier haben Sie schon einen der Fehler vor sich liegen."
    „Doc", wandte er sich an den untersuchenden Arzt. „Welche Todesursache?"
    „Ich will verdammt sein, wenn ich diese Würgegriffe nicht schon im Schlafe kenne. Das gleiche wie an der Wasserleiche!" knurrte der Doc und beendete seine Untersuchung.
    Thanks! — Ich weiß Bescheid."
    Ivry Dellinger begleitete den Kommissar zum Headquarter. Hier machte der Upper-engineer seine Aussagen über den stattgefundenen Überfall in der Burgess-Street.
    Als er wieder ins Freie trat, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: „Ja, gibt es denn so etwas auch noch hier in London", stieß er erfreut hervor und sah blinzelnd in die Sonnenstrahlen hinein.
    Der Morgennebel hatte sich aufgelöst. Statt der sonst üblichen grauen Schicht über den Dächern der Stadt, war der Himmel fast wolkenlos.
    Auch Kommissar Morry sog die frische Luft in seine Lungen ein.
    „Nun, Dellinger! — Wie wär's mit einer kleinen Landpartie", meinte er gutgelaunt.
    „Und Ihre Arbeit?" fragte der Upper-engineer skeptisch.
    „Kann ein paar Stunden warten", kniff Kommissar Morry scherzend ein Auge zu.
    „Warten Sie, Dellinger! — Ich möchte nur noch etwas meinem C. C. hinterlassen, dann rauschen wir ab."
    Mißtrauisch sah Ivry Dellinger dem Kommissar nach. Wie er den berühmten Detektiv kannte, führte er mit dieser angeblichen Landpartie in den zufällig sonnigen Tag hinein irgend etwas im Schilde. So war es auch. Schon als Kommissar Morry den Wagen nach Osten steuerte, ahnte Ivry Dellinger, welches Ziel er hatte.
    „Sagen Sie, Kommissar! — Wo hält sich Miß Belinda Craffield zur Zeit auf?"
    „Sie hat vor zwei Tagen London verlassen und befindet sich in Chatham."
    „So, dann treten Sie mal tiefer durch, Kommissar! Bis Chatham haben wir noch eine gute Stunde Fahrzeit vor uns. Und ich möchte noch ein Weilchen mit Miß Craffield Spazierengehen."
    Beide sahen sich an — und lachten dann ob ihrer Geheimniskrämerei herzhaft auf.
    Sie benötigten jedoch keine ganze Stunde mehr, da brachte Morry den Wagen vor einem schmucken Landhäuschen zum Stehen.
    „Nanu! Bis Chatham sind es doch noch einige Meilen weiter?" war Ivry Dellinger erstaunt, schon am Ziele zu sein.
    „Das schon! — Aber Ihre Angebetete befindet sich hier in diesem Haus."
    Über einen Kiesweg wanderten sie dem abseits der Straße gelegenen Eingang zu. Belinda Craffield empfing ihren Besuch schon vor der Tür. Ihr Gesicht überzog sich mit einer feinen Röte, als sie Ivry Dellinger die Hand reichte.
    „Ich möchte erst nach meinen Jungs sehen", wehrte Morry die freundliche Einladung, in das Haus zu treten, ab.
    Das junge Paar zurücklassend, schritt er auf die in dem großen Garten gelegene Garage zu.
    Die Yard-men, die zu Belinda Craffields Schutz hier ihren Posten bezogen hatten, meldeten ihm: „Keine besonderen Vorkommnisse!"
    Etwa zehn Minuten unterhielt er sich noch mit ihnen, dann strebte er gemächlich dem Hause zu.
    Plötzlich stockte sein Schritt. — Zwischen den Sträuchern spiegelte sich etwas Rundes in der Sonne. Als er den Gegenstand als eine leere Weinflasche erkannt hatte, wollte er zunächst weitergehen. Stirnrunzelnd fiel ihm da Belinda Craffields Müdigkeit bei ihrem ersten Zusammentreffen in ihrer Garderobe ein. —
    .Sollte der Bursche etwa? — Well! Nur so war es zu erklären, daß die Frau seinerzeit den ganzen Tag über Kopfschmerzen geklagt
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