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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11
Autoren: Lynsay Sands
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Prolog
    „Wieso dauert das denn so lange?“
    Garrett Mortimers Frage veranlasste Decker Argeneau Pimms dazu, sich vom langweiligen Anblick seiner Daumen, die er umeinander kreisen ließ, loszureißen. Er beobachtete, wie der blonde Vollstrecker erst zweimal vor ihm auf und ab ging, ehe er entgegnete: „Die sind bestimmt bald fertig.“
    Als Mortimer daraufhin nur mit einem Brummeln reagierte und weiter hin und her streifte, ließ Decker den Kopf auf die Rückenlehne der dunklen Ledercouch sinken und schloss die Augen. Im Zimmer herrschte eine so nervöse und angespannte Atmosphäre, dass er es am liebsten verlassen hätte. Dummerweise war dies hier sein Cottage, und eigentlich hatte er Ferien machen wollen, was jedoch durch einen einzigen Anruf zunichtegemacht worden war.
    Am dritten Tag seines Urlaubs hatte Lucian sich telefonisch bei ihm gemeldet und ihn wissen lassen, dass in der Gegend wiederholt Sterbliche mit Bissspuren am Hals gesichtet worden waren.
    Lucian war nicht nur sein Onkel, sondern vor allem der Kopf der unsterblichen Jäger und damit sein Boss, der ihm auf diesem Weg mitteilen wollte, dass zwei Jäger des Rats zu ihm in den Norden unterwegs waren. Ob sie sich wohl bei ihm einquartieren dürften?
    Und ob er ihnen bei der Suche nach dem Täter behilflich sein könne? Dumm wie er war, hatte Decker natürlich beidem zugestimmt.
    Er verzog das Gesicht angesichts seiner eigenen Blödheit, wusste jedoch, dass er eigentlich keine andere Wahl hatte. Er war selbst für den Rat als Jäger, eine Art PolizeiVampir, tätig. Seine Aufgabe war es, abtrünnige Unsterbliche aufzuspüren, die durch ihr Verhalten das Wohl ihres eigenen Volks oder das der Sterblichen in Gefahr brachten. Während Letztere durch einen Biss keinen größeren Schaden erlitten – vorausgesetzt, dass nicht zu viel von ihrem Blut getrunken wurde –, erhöhte ein solches Gebaren für die Unsterblichen indes das Risiko, dass jemand auf ihre Existenz aufmerksam wurde, weshalb es seit der Einrichtung der ersten Blutbank Nordamerikas unter Strafe stand, Sterbliche zu beißen.
    Lediglich absolute Notsituationen konnten ein solches Handeln rechtfertigen. Dennoch gab es immer wieder Unsterbliche, welche die alte Methode bevorzugten und lieber direkt von der Quelle tranken. Sie waren es, die zum Schutz der übrigen gefasst werden mussten, um ihrem Treiben ein Ende zu setzen. Und genau diese Aufgabe erledigten Jäger wie Decker und Garrett Mortimer.
    Meistens empfand Decker es als durchaus befriedigend, sein Volk, aber auch Sterbliche, vor abtrünnigen Vampiren zu beschützen. Nicht so dieses Mal, hatte man ihm seinen Urlaub doch gründlich verdorben. Zwei Wochen lang waren sie auf der Suche nach einem Abtrünnigen gewesen, der sich letztlich als keiner herausgestellt hatte.
    Decker schlug die Augen auf und schaute zum anderen Ende der Couch hinüber, wo sich der mutmaßliche Abtrünnige hingesetzt hatte – ein schlanker, dunkelhaariger Mann namens Grant. Decker war es bislang egal gewesen, ob es sich dabei um dessen Vor oder Nachnamen handelte. Er war viel zu sauer darüber, dass sein Urlaub nicht wegen eines abtrünnigen Vampirs ruiniert worden war, sondern durch eine Angestellte in der Bestellannahme der Argeneau-Blutbank. Sie hatte sich über den Mann geärgert und deswegen absichtlich dessen Blutbestellungen verschlampt, sodass Grant dazu gezwungen gewesen war, in der Zeit bis zum Eintreffen einer neuen Lieferung Sterbliche zu beißen.
    Zwar vermutete Decker, dass dem Mann kein Ärger drohte, da es sich hierbei um einen echten Notfall gehandelt hatte, dennoch kaute Grant nervös an seinen Fingernägeln und machte einen genauso beunruhigten Eindruck wie Mortimer. Decker konnte es ihm nicht verübeln. Eine Begegnung mit Lucian Argeneau konnte ein durchaus einschüchterndes Erlebnis sein. Der Kopf des Rats der Unsterblichen – und damit zugleich der Chef aller Jäger des Rats – war einer der ältesten noch lebenden Unsterblichen, was ihn folgerichtig zu einem unerbittlichen Mann machte.
    „Vielleicht sollte ich raufgehen und nach dem Rechten sehen“, murmelte Mortimer.
    Decker wandte sich wieder dem blonden Mann zu, der vor ihm stehen geblieben war, und schüttelte den Kopf. „Das halte ich für keine gute Idee, mein Freund.“
    Mortimer runzelte die Stirn, brummelte abermals etwas vor sich hin und ging weiter im Zimmer auf und ab, wobei sein Blick immer wieder zur Treppe am anderen Ende des Raumes wanderte.
    Decker merkte ihm an, dass er
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