Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
hochgezogener Armdeckung dahin. Dafür aber quittierte er sich jedoch einen sauber geschlagenen Haken zur Herzspitze hin. Zwischen den beiden Gegnern entstand ein Kampf auf Biegen und Brechen. Keuchend schlugen sie aufeinander ein. Ivry Dellinger fühlte nach kurzer Zeit schon, daß er nicht mehr lange den rohen Kräften des bullenstarken Gangsters Widerstand würde leisten können und konzentrierte sich auf einen entscheidenden Schlag. Wieder kam der dunkle Schatten auf ihn zugestampft, wollte ihn zertreten. Geschickt wich er einen Schritt zurück. Der weithergeholte Schlag des Mannes fegte durch die Luft, ging daneben. Dafür setzte er eine linke Gerade auf den Rippenbogen des Gangsters. Pfeifend stieß dieser die Luft aus, krümmte seinen Oberkörper zusammen. Ivry Dellinger erkannte seine Chance und legte seine ganze Körperkraft in den nächsten Schlag. Ivry Dellingers Faust traf den Kopf Nat Fraesers. Von der Vehemenz des Schlages torkelte Nat Fraeser einige Schritte zurück. Seine Augen blickten für Bruchteile von Sekunden stumpf aus den umschatteten tiefliegenden Höhlen. Als Ivry Dellinger erneut heran war, stand der Gangster völlig deckungslos vor ihm. Glashart knallte er seine zweite Rechte ab.
    Während seine Augen ein Wanken des Gangsters registrierten, traf ihn ein schneidender Schmerz in den Leistengegend. Schlagartig war alle Kraft aus seinen Beinen gewichen. Ivry Dellinger brach mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie. Rote Schleier tanzten vor seinen Augen, als er sich sofort wieder erheben wollte.
    Er schaffte es nicht. Der gemeine Fußtritt des sich in höchsten Nöten befindlichen Gangsters hatte für wenige Augenblicke seinen Unterkörper lahm gelegt. Schon erwartete er in grimmiger Wut einen neuen Angriff Nat Fraesers. Fieberhaft versuchte er diese Schwäche zu überwinden. Vergebens! Seine Beine gehorchten nicht mehr seinem sonst so eisernen Willen. Doch der erwartete Überfall seines nächtlichen Gegners blieb aus. Schleifende, unsichere Schritte entfernten sich durch die Nacht.
    Nat Fraeser türmte. Er hatte die Übersicht verloren und gar nicht bemerkt, daß Ivry Dellinger zu Boden gegangen war. Diese erfreuliche Tatsache verlieh Ivry Dellinger übermenschliche Energie. Die Zähne zusammenbeißend, zog er sich an der Hauswand hoch. Taumelnd kam er auf die Beine. ,Der Strolch darf mir nicht entwischen!' hämmerte sein jagender Puls. Einen Schritt stieß er sich von der Wand ab. Er wollte dem Flüchtenden nach und erfahren, wer es war, der ihm hier eine Falle gestellt hatte und abkassieren wollte. Beim zweiten Schritt stolperte er bereits wieder. Das betäubte Bein hielt noch nicht ganz wieder sein Körpergewicht aus und knickte haltlos ein.
    „Verdammt!" knirschte er in grimmiger Wut und mußte sich erneut an der Hauswand stützen. Eine halbe Minute verging. Ivry Dellinger versuchte es nochmals, nachdem er sein taubes Bein geknetet und massiert hatte. Es ging! — Humpelnd jagte er dem längst entschwundenen Nat Fraeser nach. Als er die Burgess-Street erreicht hatte, lag die dunkle und schummrige Hafengasse ebenso geheimnisvoll vor ihm, wie sie es bereits auf seinem Hinweg gewesen war. — Kein huschender Schatten war mehr zu erblicken. Sein nutzloses Unterfangen aufgebend, schritt er, so schnell es sein behindertes Bein zuließ, dem oberen Ende der Burgess-Street zu.
    „Damn't! Das wäre um ein Haar beinahe schief gegangen", murmelte er befreit auf, als er die herumlümmelnden Ganoven an der letzten Ecke hinter sich gelassen hatte und seinen Wagen wohlbehalten am Pauls Wey vorfand. Summend ging der Preston auf Touren. Seine Augen suchten den Straßenrand nach einem öffentlichen Fernsprecher ab. Kommissar Morry würde ihm vielleicht eine Erklärung für diesen für ihn so unerwarteten Überfall geben können. Ivry Dellinger konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, welcher Mensch ein Interesse an seiner Beseitigung haben könnte. Daß es eine geplante und vorbereitete Sache war, stand außer Zweifel.
    Von der Town-Hall rief er das Headquarter an. Kommissar Morry lauschte gespannt den Ausführungen des Upper-engineers. Die steile Falte, die sich bei Ivry Dellingers Anruf über seiner Nasenwurzel gebildet hatte, vertiefte sich immer mehr. Als Ivry Dellinger geendet hatte, stand für Kommissar Morry fest, daß die letzten Stunden des Mörders und seiner Helfershelfer gezählt waren. Auf frischer Tat würde er die Bestie überführen. Andeutungsweise ließ er dem Upper-engineer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher