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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Autoren: L Wolf
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Anschließend nimmt er eine Überdosis Schlaftabletten, weil er die Wahrheit nicht länger erträgt. Oder so ähnlich. Wie auch immer später der Absturz über den Balkon erfolgte – so in etwa soll sich das Geschehen nach Ansicht der Polizei abgespielt haben, nicht wahr?“
    Kerstin hob unschlüssig die Hände und ließ sie wieder sinken. „Ja.“
    „Dazu hätte ich aber noch die eine oder andere Frage.“
    „Nur zu.“
    „Wenn Patrick sein Ausscheiden über längere Zeit vorbereitet hat, warum wird dann erst jetzt bemerkt, dass Vorgänge fehlen? Und warum ließ er die Akten herumliegen, während er sich die Mühe machte, seine Festplatte zu formatieren? Wenn er doch schon dabei ist, Spuren schamvoll zu beseitigen, warum wandern diese Unterlagen nicht wenigstens in die Mülltonne? Waren Sie nicht so wichtig? Oder noch besser gefragt: Warum nimmt er überhaupt Aktenordner mit nach Hause? Das ist verdammt plump, zumal er ja angeblich Interna auf dem PC hatte.“
    Tessy biss sich auf die Unterlippe. „Mich würde interessieren, was genau er da mitgehen ließ, aber … egal, im Moment jedenfalls. Ein weiterer Aspekt, der mich beschäftigt, ist folgender: War es wirklich so schlimm, dass man ihn erwischte? Wären die Konsequenzen so dramatisch gewesen, dass er lieber aus dem Leben schied? Schließlich hat die Wildorn ihn zu einem privaten Gespräch eingeladen und ihm nicht die Polizei ins Haus geschickt.“ Tessy schüttelte den Kopf. „Vielleicht hat sie ihm damit gedroht, aber reicht das allein aus, dass ein verantwortungsbewusster Familienvater wie Patrick sein Leben wegwirft? Und was war gleich noch mit diesem Ex-Kollegen?“
    „Moritz Sigfeld. Der war mit einer schweren Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus gekommen und ist später an akutem Herz- und Kreislaufversagen gestorben“, erwiderte Kerstin. „Das wurde inzwischen bestätigt.“
    „Hm.“ Tessy lehnte sich zurück und schloss die Augen. Einen Moment herrschte Stille. Auf einmal spürte sie Kerstins Hand auf ihrer Schulter. Sie schlug die Augen wieder auf.
    „Ich hab’ einen Job für dich“, sagte die Freundin.
    „Tatsächlich?“ Tessy war über den abrupten Themenwechsel ein wenig irritiert.
    „Du findest heraus, was genau mit Patrick passiert ist, und welche Geschichte hinter all dem steckt.“
    „Wie bitte?“ Tessy richtete sich wieder auf.
    „Ja, du hast richtig gehört, und warum denn nicht? So groß ist der Unterschied zu deiner bisherigen Arbeit doch gar nicht: Du recherchierst nur nicht für eine Zeitung, sondern für mich, in meinem Auftrag, als, ja: Privatdetektivin, ganz genau! Und selbstverständlich für ein anständiges Honorar. Wie hört sich das an?“
    Tessy lachte kurz auf und winkte ab, dann hielt sie inne. Kerstin meinte ihren Vorschlag ernst.
    „Oder hast du inzwischen was anderes in Aussicht? Im Lotto gewonnen? Eine Kiste Gold in Edgars Garten entdeckt, von der ich noch nichts weiß?“
    „Nein“, wehrte Tessy ab. „Natürlich nicht, aber …“
    „Oder will dein Chefredakteur dich zurückhaben, weil ihm klar geworden ist, dass er eine gute Journalistin verloren hat? Eine, die sich nicht beirren ließ, nach dem zu forschen, was tatsächlich geschehen ist.“
    „Nein, will er nicht. Ich war ihm schon immer zu forsch – in mancherlei Hinsicht.“ Tessy räusperte sich.
    „Und außerdem hast du doch längst die Nase voll von diesem Geschäft – egal, bei welchem Blatt, egal, unter welchem Chefredakteur! Wie oft hast du dich in den letzten Jahren aufgeregt?’“ 
    „Na ja … Da stimmt schon …“ Tessy runzelte die Stirn. „Aber …“
    „Kein Aber! Vielleicht solltest du deine Ermittlungsfähigkeiten in einer anderen Branche einsetzen. Ich gebe zu, dass mein Vorschlag für den Moment alles andere als uneigennützig klingt, aber das allein sollte nicht gegen meine Idee sprechen. Vielleicht wird ja sogar eine langfristige Sache daraus.“ Kerstin lächelte aufmunternd. Dann wurde sie wieder ernst. „Ich bin davon überzeugt, dass Patrick sich nicht umbringen wollte, und ich will wissen, was passiert ist. Ich denke, du verstehst mich, außerdem geht es dir doch ganz ähnlich.“ Sie sah Tessy fragend an.
    Die nickte langsam.
    „So lange die Polizei keine weiteren Hinweise hat, wird sie nicht mehr ermitteln und von Suizid ausgehen – das ist Fakt“, fuhr Kerstin fort. „Aber wenn du dich dahinter klemmst, und das kannst du sehr gut, und neue Ansatzpunkte entdeckst …“ Sie schürzte die
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