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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Autoren: L Wolf
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Geschäftsleitung gemeldet.“
    Kerstin wandte Tessy das Gesicht zu und hob die Hände. „Bitte – sag du was dazu! Ich kann nicht glauben, dass hier von Patrick die Rede sein soll.“
    Tessy sah Dirk an. „Ich bin sicher, dass sich das alles aufklären wird. Patrick war ein akkurater und aufrechter Typ – der hatte es doch gar nicht nötig zu klauen …“
    „Zwischen Frau Wilddorn und Patrick Riemer gab es einen lange schwelenden Konkurrenzkampf um einen Posten in der Geschäftsführung, bei dem Maren Wildorn vor einigen Monaten die Nase vorne hatte“, unterbrach Dirk sie. „Nach dem, was ich dazu erfahren habe, kann es gut sein, dass Patrick ihr noch eins auswischen wollte oder …“ 
    „Quatsch!“ mischte Kerstin sich wieder mit aufgeregter Stimme ein. „Er hat von genau diesen Machenschaften nichts mehr wissen wollen – deshalb hat er sich ja auch einen neuen Job gesucht. Dieses Gezerre um Posten und Macht hat Patrick zum Alkoholiker gemacht und hätte beinahe unsere Ehe zerstört! Es müsste doch auch für Sie absurd klingen, dass jemand optimistisch einem Neubeginn entgegenblickt und im selben Atemzug auf genau die alten hässlichen Spielchen und Intrigen zurückgreift, unter denen er bislang so gelitten hat.“
    Hanter runzelte die Stirn. „Frau Riemer, es steht fest, dass Ihr Mann Akten mit nach Hause genommen hatte, die dort nicht hingehörten, schon gar nicht nach dem Ausscheiden aus der Firma. Außerdem haben wir festgestellt, dass auf seinem PC sämtliche Daten gelöscht waren – eine entsprechende CD mit einem professionellen Löschprogramm lag auf dem Schreibtisch. Frau Wildorn erzählt weiterhin, dass Patrick bei ihrem Gespräch fast zusammengebrochen wäre und sie ihn nach Hause begleitet hat, weil es ihm so schlecht ging. Das wird übrigens von einigen Nachbarn und auch Angestellten des Bistros bestätigt …“
    „Und warum hat er mich dann nicht angerufen?“ fuhr Kerstin dazwischen.
    „Gute Frage – und wenn wir schon dabei sind: Was haben Sie am Freitag gemacht, und wann haben Sie Ihren Mann eigentlich zum letzten Mal gesehen und gesprochen?“ 
    Hanter nahm Kerstins fassungslosen und zugleich entrüsteten Blick gelassen hin. Derlei dürfte er gewohnt sein.
    „Komm, reg dich nicht auf – er muss auch danach fragen“, meinte Tessy nach einem Moment unerträglicher Stille beschwichtigend, aber sie wurde das dumme Gefühl nicht los, dass Dirk schon eine ganze Weile auf genau diesen Punkt hingearbeitet hatte.
    Kerstin beachtete ihren Einwurf nicht. „Wenn Sie es genau wissen wollen: Ich habe nachmittags Einkäufe erledigt und die Kinder vom Sport abgeholt. Abends waren wir auf dem Geburtstagsfest einer Kollegin – das habe ich übrigens schon heute früh erwähnt –, aber natürlich hatte ich mein Handy dabei, so dass Patrick mich jederzeit hätte erreichen können. Und gesehen habe ich meinen Mann am Tag zuvor, am Donnerstag. Er hatte frei, und die Kinder waren nach der Schule bei ihm. Die drei haben eine Radtour gemacht, und abends waren wir alle vier hier zusammen. Das letzte Mal …“ Sie blickte rasch zur Seite.
    „Ist Ihnen etwas Besonderes an ihm aufgefallen? Hat er von einem Termin gesprochen oder etwas in der Richtung angedeutet, was Ihnen im Nachhinein zu denken gibt?“
    „Nein, da war nichts. Das heißt …“ Kerstin zögerte auf einmal. „Wissen Sie, wir haben vor einiger Zeit mal vereinbart, dass der ganze Firmenstress nichts mehr in unserer Ehe, in der Familie verloren hat. Deswegen wundert es mich auch kaum, dass Patrick die Verabredung mit Maren Wildorn im Vorfeld nicht erwähnte. Außerdem kannte er meine Meinung zu gerade dieser Kollegin – ich hätte ihm wahrscheinlich abgeraten, sie in privatem Rahmen zu treffen, und empfohlen, das Thema BORMAN endgültig zu beenden, aber das spielt ja jetzt alles keine Rolle mehr … Doch da war etwas anderes, was ihn ziemlich mitgenommen hat und mir jetzt wieder in den Sinn kommt.“ Sie griff nach ihrer Tasse.
    Tessy horchte auf, und sie sah, dass Dirk und Sabrina Kellner ebenso reagierten.
    „Am Dienstag nach seiner Abschiedsfeier in der Firma wirkte er ziemlich müde, irgendwie fertig“, berichtete Kerstin, nachdem sie einen Schluck Kaffee getrunken hatte. „Wir haben abends telefoniert. Ich dachte, dass ihm der Abschied doch ganz schön zu schaffen machte, aber darum ging es gar nicht. Er hatte erfahren, dass sein ehemaliger Kollege Moritz Sigfeld, der vor einiger Zeit nach Mallorca umgesiedelt war,
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