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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Autoren: L Wolf
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Prolog
    Er war allein. Er lächelte nicht. Sie wusste, dass sie keinen Fehler machen durfte. Ein Fehler wäre es, ihn anzustarren oder das Wort an ihn zu richten, bevor er sie dazu aufgefordert hatte. Wenn er schwieg, hatte sie auch zu schweigen; wenn er sie etwas fragte, sollte sie ehrlich und knapp antworten. Es war eine gute Idee, die Regeln nicht zu brechen. Sonst hatte man den Preis zu zahlen. Der Preis war hoch, zu hoch. Das hatte sie längst festgestellt. Vielleicht zu spät.
    Er trat langsam näher. Sie roch, dass er frisch geduscht und rasiert war. Er trug ein schwarzes Hemd und weiße Shorts. Vor dem schmalen Bett blieb er stehen, um sie gleichmäßig und tief durchatmend zu mustern.
    „Hast du gut geschlafen?“, fragte er mit leiser und trügerisch sanfter Stimme.
    „Ja.“
    „Möchtest du, dass ich dir die Fesseln abnehme?“
    Sie nickte. Er ließ ein Lächeln aufblitzen. Das bedeutete nicht, dass er guter Dinge war. Sie spürte, wie sich ihre Lebensgeister zu regen begannen, während er die Handschellen aufschloss. Aber das musste er nicht unbedingt bemerken, besser noch: Er sollte es nicht bemerken. Sie setzte rasch eine gleichmütige Miene auf, als er sich nach kurzem Zögern den Fußfesseln zuwandte.
    „Geh ins Bad, wasch dich und komm wieder“, befahl er dann und half ihr mit festem Griff hoch. Er zweifelte nicht einen Moment daran, dass sie seinem Befehl Folge leisten würde. Sein Atem streifte sie wie eine Berührung.
    Sie hatten ihr das Schlafmittel mit dem letzten Glas Champagner in der Nacht eingeflößt. Wie in der Nacht zuvor auch. Und davor. Sie konnte nicht sagen, wie viele Nächte es inzwischen waren. Der Schwindel, die Verwirrung und seltsame Trägheit würden nachlassen, sobald ihr Kreislauf erst einmal in Schwung gekommen war. Dann würde sie auch klarer und präziser denken können. Sie sehnte sich danach, endlich wieder Herrin ihrer Gedanken zu werden, und sei es auch nur für ein paar Stunden, obwohl sie ahnte, dass dann auch die Angst zurückkehren würde. 
    Als sie aus dem Bad kam, befahl er ihr, sich bäuchlings aufs Bett zu legen. Widerstand regte sich in ihr und warf für den Bruchteil einer Sekunde einen Schatten auf ihr Gesicht. Er würde ihn spüren wie einen kalten Windstoß. Rasch drehte sie den Kopf zur Seite und streckte sich widerspruchslos auf dem Bett aus. Er legte die Handschellen mit fast liebevoller Sorgfalt an und strich mit dem Daumen an ihrer Wirbelsäule entlang, umfasste ihre Pobacken und knetete sie mit gleichmäßigem Druck. Sein Atem beschleunigte sich, als er ihre Schenkel auseinander schob.
    „Sieh mich an!“
    Als sie ihm das Gesicht zuwandte, war sein Blick dunkel und unruhig. Mit der linken Hand öffnete er den Reißverschluss seiner Hose, mit der rechten holte er seinen Schwanz heraus. Er kniete sich aufs Bett zwischen ihre Beine. Als er ihre Hüften umfasste, ihr Becken anhob und von hinten mit einem kraftvollen Stoß in sie eindrang, schnappte sie nach Luft und blickte hoch – direkt in die tiefblauen Augen der Frau. Sie stand in der offenen Tür und beobachtete sie mit erhobenem Kinn und leicht geöffneten Lippen.
    Hier komme ich nie wieder raus, dachte die Gefangene, und der Gedanke war so machtvoll und stark, dass er ihr Innerstes vollständig ausfüllte.
     

Erstes Kapitel
    Das Gewitter hatte in Berlin nur in einzelnen Stadtteilen gewütet – Marienfelde gehörte dazu. Wie sollte es auch anders sein? Tessy hatte nichts gegen ein reinigendes Sommergewitter, bei dem es ordentlich krachen und aus allen Kübeln gießen durfte. Aber das kleine Häuschen ihres Onkels machte alles andere als einen stabilen Eindruck – als die Katzen in der Nacht in ihrem Bett Schutz gesucht hatten, was für die beiden Streuner normalerweise absolut unter ihrer Würde war, wusste sie, dass die Unwetterzentrale Recht behalten hatte.
    Reis könnte ich hier anbauen oder Karpfen züchten, dachte Tessy, als sie am frühen Morgen bei einem ersten Rundgang in kniehohen Gummistiefeln überschwemmte Beete sowie arg zerzauste Büsche und Bäume begutachtete. Doch davon abgesehen hatten Haus und Schuppen erstaunlicherweise den Naturkräften getrotzt, und sie konnte Edgar eine knappe Stunde später telefonisch mitteilen, dass er sich keine Sorgen zu machen bräuchte. 
    Tessys Onkel war gelernter und längst pensionierter Tierpfleger, außerdem ein chaotischer Kauz. Mittlerweile lebte er seit Monaten als Dauergast bei einem alten Freund in Bayern, wo die beiden sich mit
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