Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Autoren: L Wolf
Vom Netzwerk:
vorgeschlagen, wo sie nach ihrem Seminar eine Runde mit ihren Inlinern drehen wollte. Tessy fand die Idee gut. Sie war gerne auf dem ehemaligen Flughafengelände und ließ sich von dem quirligen Sommer-Party-Feeling anstecken. Die Vorstellung, dass noch vor kurzem reger Flugbetrieb in Tempelhof geherrscht hatte, schien bereits nach wenigen Monaten, in denen die Berliner es zu ihrem Terrain gemacht hatten, kaum vorstellbar.
    Heerscharen von Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten bevölkerten das weite Gelände: Jogger, Radfahrer, Skater, Picknicker. Am Grillplatz stiegen bereits am Nachmittag Rauchwolken auf, Beachvolleyballer schrien sich Kommandos zu, ein nach dem schweren nächtlichen Gewitter stahlblauer Himmel spannte sich über dem bunten Treiben. Das wunderbare Gefühl von niemals endenden Ferien bestimmte die Atmosphäre.
    Larissa wartete an einer Infotafel am Kreuzberger Eingang. Sie war höchstens einsfünfzig groß, rothaarig und zierlich wie ein Kind. Sommersprossen tummelten sich auf ihrer Nase. Sie saß auf ihrer Sporttasche und stand auf, als Tessy näher trat. Die Detektivin war auch nicht gerade groß gewachsen, aber Larissa ging ihr gerade mal bis zum Kinn.
    „Setzen wir uns hier einfach auf die Wiese?“, fragte Rheas Freundin. „Ich hab auch eine Decke, eine Thermoskanne Kaffee und Kuchen dabei.“
    „Wie fürsorglich und aufmerksam!“
    „Na ja.“ Larissa lächelte verschmitzt. „Um ehrlich zu sein, gehe ich immer so ausgerüstet aufs Feld. Ich drehe meine Runden und lasse es mir bei schönem Wetter hier draußen gut gehen. Aber natürlich sind Sie eingeladen.“
    Tessy lachte. Die Studentin war ihr auf Anhieb sympathisch. „Ich verstehe. Aber einen Kaffee nehme ich trotzdem gerne.“ 
    Wenige Augenblicke später saßen sie sich auf einer etwas abgelegenen Wiese auf einer Decke im Schneidersitz gegenüber, Larissa schenkte Kaffee ein, und Tessy erörterte kurz, warum die Polizei nicht weiter ermittelte, bevor sie den Inhalt ihrer Unterredungen mit Rheas Eltern und Paul grob skizzierte. Larissa hörte aufmerksam zu.
    „Ich bin gespannt, ob Sie eine Idee haben, was Rheas unerklärlicher Aufbruch bedeuten könnte“, schloss Tessy ihre Einleitung ab.
    „Die habe ich nicht – leider. Das habe ich der Polizei auch schon gesagt“, erklärte Larissa. „Die Sache mit der Kurzmitteilung erscheint mir genauso suspekt wie Rheas Eltern und Paul.“ Sie brach ab und trank von ihrem Kaffee, während sie beiläufig ihre Blicke schweifen ließ.
    Tessy stutzte. Das hätte sie mir auch am Telefon sagen können, dachte sie, dazu wäre ein Treffen nicht nötig gewesen. Aber Larissa hatte einem persönlichen Gespräch umgehend zugestimmt.
    „Fällt Ihnen nicht irgendein Hinweis ein, der uns weiterhelfen könnte?“, fragte die Detektivin. „Das kann auch eine verschwommene Ahnung sein, über die Sie nicht mit der Polizei sprechen wollten. Oder ein ungutes Gefühl, das Sie beschäftigt. Immerhin sind Sie Rheas beste Freundin, Sie studieren gemeinsam, haben Schlüssel zu der Wohnung der anderen … Sie kennen Rhea garantiert sehr gut, vielleicht besser als Paul und ihre Eltern.“
    Larissa warf ihr einen langen, erstaunten Blick zu, den Tessy mit einem Lächeln quittierte. Die Studentin erwiderte das Lächeln zaghaft, bevor sie wieder ernst wurde.
    „Na ja … also, ich bin ziemlich beunruhigt, um ehrlich zu sein“, gab sie zu. „Wir schreiben nächste Woche zum Ende des Semesters zwei wichtige Klausuren, und es passt einfach nicht zu Rhea, sich ausgerechnet jetzt zurückzuziehen. Und der Streit mit Paul ist ein verdammt alter Hut.“
    „Wirklich?“
    „Unbedingt … allerdings …“ Sie blickte auf ihre Hände.
    „Ja?“
    „Ich hab den Eindruck, dass Paul und auch Rheas Eltern sich etwas vormachen. Friede, Freude, Eierkuchen ist bei den beiden schon lange nicht mehr angesagt.“
    Also doch, dachte Tessy. „Ach? Könnten Sie konkreter werden?“
    „Rhea liebt ihre Unabhängigkeit. Damit kann Paul nicht gut umgehen. Er hält sich für unwiderstehlich.“
    Ein bisschen ist er das auch, fuhr es Tessy durch den Kopf. Sie setzte ein unschuldiges Gesicht auf. „Will sie sich von ihm trennen?“
    Larissa wiegte den Kopf von einer Seite auf die andere. „Das kann ich nicht sagen, soweit würde ich nicht gehen wollen. Aber auf jeden Fall fühlt sie sich immer wieder von ihm bedrängt.“
    „Wo genau ist denn Ihrer Ansicht nach der Haken bei den beiden?“
    Larissa runzelte die Stirn, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher