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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett
Autoren: Katherine Garbera
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1. KAPITEL
    Lust war kein Gefühl, das Corrine Martin sich gern eingestand. Es passte nicht zu ihrem sorgfältig kultivierten Image - kühle Eleganz vom Scheitel ihres blonden Haars bis zu den aus ihren goldfarbenen Sandaletten herausschauenden Zehen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Lust auf Kent Pearson zu ignorieren - bis heute Abend.
    Vielleicht lag es an seinen zauberhaften grünen Augen. Oder vielleicht war sie es einfach nur leid, dass er durch sie hindurchsah, als gebe es sie gar nicht. Was immer auch der Grund sein mochte, heute Abend hatte sie alle Vorsicht in den Wind geschlagen und Kent Pearson für drei geschäftliche Verabredungen „erworben”.
    Natürlich hatte sie nur für seine Dienste als Begleitservice geboten. Sie hatte sogar eine stichhaltige Entschuldigung dafür. Für die geschäftlichen Veranstaltungen, bei denen ihre Teilnahme erwartet wurde, benötigte sie einen Begleiter.
    Der Ballsaal im „Walt Disney Dolphin Hotel” war in eine altmodische Auktionshalle verwandelt worden. Das heute Abend eingenommene Geld sollte an eine wohltätige Organisation in Orlando gehen, die sich um Obdachlose kümmerte. Dies war das erste Jahr, dass Corrine sich an einer solchen Auktion beteiligte. Sie hatte mitgeboten und Kent Pearsons Dienste erworben.
    Obwohl sie in den vergangenen fünf Monaten bei einem Ausbildungsprojekt zusammengearbeitet hatten, kannte sie ihn nicht besonders gut. Er gehörte zu den wenigen Männern, die sich für die Auktion zur Verfügung gestellt hatten, und vertrat die Firma
    „Corporate Spouses”, bei der er Teilhaber war. Die Firma bot Kurse in Umgangsformen an und vermittelte Begleitungen zu geschäftlichen Veranstaltungen.
    Corrines Chef, Paul Sterling, Geschäftsführer von „Tarron Enterprises”, hatte im Jahr zuvor ebenfalls eine Begleitung gewonnen. Corrine war Pauls Assistentin gewesen, bis er zum Firmenpräsidenten ernannt worden war und sie ins mittlere Management befördert hatte.
    Corrine liebte die Herausforderung, die ihr neuer Posten mit sich brachte.
    Aber sie musste ihrem Boss beweisen, dass sie nicht Gefahr lief, sich nur auf ihren Job zu konzentrieren. Außerdem hatte sie das Bedürfnis, sich in Erinnerung zu rufen, dass sie noch immer eine Frau war.
    Kent Pearson ließ sie sich verwegen und lebendig fühlen. Es gefiel ihr nicht, aber sie wusste, dass sie damit fertig werden und ihr Leben wieder in den Griff bekommen musste. Sie strebte einen Posten als Vizepräsidentin an und wusste, sie würde ihre Arbeit nur dann zur vollsten Zufriedenheit erledigen können, wenn sie nicht durch private Probleme abgelenkt wurde.
    „Tanzt du mit mir, Corrine?” fragte Kent, der neben sie getreten war. Sein Smoking war ganz offensichtlich maßgeschneidert und ließ ihn aussehen, als beruhe das Gerücht, er sei adliger Abstammung, auf Wahrheit.
    „Warum?” entgegnete sie. Im Umgang mit Männern war sie nie besonders gewandt gewesen. Sie machten sie nervös. Wahrscheinlich wegen ihrer Erfahrungen mit Pflegeeltern während ihrer Teenagerjahre.
    „Wenn ein Mann dich zum Tanzen auffordert, Cori, ist ja oder nein die passende Antwort”, erklärte er, mit diesem Funkeln in den Augen, das in ihr den Wunsch weckte, irgendetwas Schockierendes zu tun. Was mit der Grund war, warum sie für ihn mitgeboten hatte.
    Sie seufzte und rief sich in Erinnerung, dass sie aus gutem Grund als „Eisprinzessin”
    bekannt war. Das Leben war einfacher, wenn man Distanz wahrte. „Mein Name ist Corrine.”
    „Ach ja?” Er schob sich noch näher an sie heran in dem überfüllten Ballsaal. Seine Hand glitt ihren nackten Arm hinauf. Warum hatte sie auf Angelica Leone-Sterling gehört, ihre Freundin und die Frau ihres Chefs, und dieses trägerlose Kleid gekauft? Es passte nicht zu ihr, sie kam sich darin vor wie eine Schauspielerin, die gerade eine Rolle spielte.
    Kents Hand war leicht rau. Ein prickelnder Schauer lief über ihren Arm und ihre Brust, und ihre Knospen richteten sich unter ihrem Spitzenkleid auf. Erschauernd trat sie einen Schritt zurück und entzog sich seiner Berührung. Kent hob eine Braue, verzichtete aber auf einen Kommentar.
    „Ja”, erwiderte sie und wusste nur, dass sie etwas tun musste, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, bevor sie ihre Pläne vergaß. Kent ist nur ein Sprungbrett für meinen Aufstieg auf der Karriereleiter, ermahnte sie sich.
    „Tanzen wir?” fragte er noch einmal.
    Diesmal nickte sie. Sie nahm den würzigen Duft seines Rasierwassers wahr,
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