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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett
Autoren: Katherine Garbera
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schließlich bekamst.”
    „Dann halt fest an dieser Erinnerung”, entgegnete sie lachend.
    Er stimmte in ihr Lachen ein, obwohl sie sich auf seine Kosten amüsierte. Es war etwas Warmes, nahezu Anbetungswürdiges in ihren Augen, das in ihm den Wunsch weckte, sie zu beschützen. Ungefähr so wie vorhin, als er merkte, dass sie auf der Tanzfläche gefangen war.
    Aber wenn man mal von Angelica absah, war er nie irgendjemandes Beschützer gewesen.
    Und sie war sicher vor ihm, weil er sich nicht in sie verlieben konnte. Außerdem hatte er sich anfangs nur um sie gekümmert, weil er eine Schuld zurückzahlen wollte. Geschäfte waren das Einzige, worin er immer gut gewesen war.
    Er war vom Wesen her ein Einzelgänger, und er wollte sich nicht zu sehr mit Corrine einlassen. Er ließ die Arme sinken, und die Musik endete eine Sekunde später. In ihren Augen stand Verwirrung. Er wusste, er musste fort, bevor er der Versuchung erlag, zu nehmen, was sie anzubieten hatte. Denn die Frau, die er gerade in den Armen gehalten hatte, besaß eine Weichheit, die sie normalerweise vor der Welt verbarg.
    Und diese Weichheit sprach alles Maskuline in ihm an. Corrine weckte den Wunsch in ihm, sie zu verteidigen und zu beschützen. Vor allen, außer vor ihm selbst. Denn Kent Pearson war kein Frauenheld.
    Das hatte er auf die harte Tour gelernt.
    Er wandte sich zum Gehen.
    „Ist das die Revanche?” fragte Corrine.
    Er blieb stehen und nahm ihren Ellbogen, um sie von der Tanzfläche zu führen. Noch nie zuvor hatte er so seine Manieren vergessen. Er war stolz darauf, in jeder Situation ein Gentleman zu sein, etwas, das seine Eltern ihm eingepaukt hatten, seit er zum ersten Mal den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen bemerkt hatte.
    Am Rand der Tanzfläche blieb er stehen und wandte sich ihr zu, um ihr für den Tanz zu danken. Aber diese grauen Augen von ihr ließen die Worte ungesagt verstummen.
    „Es tut mir Leid”, sagte er.
    Und dann ging er weg von ihr und wusste, dass es mehr erfordern würde als die Worte
    „Hände weg von Kundinnen”, um ihm dieses Mal zu helfen. Denn da war etwas an Corrine Martin, das in ihm den Wunsch weckte, alle Regeln und im Leben gelernte Lektionen zu vergessen. Doch er war alt genug, um vernünftig zu bleiben.

2. KAPITEL
    Corrine bewerkstelligte es, Kent bis zu ihrer ersten offiziellen Verabredung aus dem Weg zu gehen. Sie korrespondierte sogar mit ihm per E-Mail, statt ihn anzurufen. Seine letzte Mail war so kurz gewesen, dass es schon an Schroffheit grenzte, aber das störte Corrine nicht. Sie bereute den Impuls, der sie veranlasst hatte, für ihn mitzubieten, und wünschte, sie könne die Uhr zurückdrehen und es rückgängig machen. Obwohl sie wusste, dass Zeitreisen nicht existierten, wünschte sie, sie könne sogar noch weiter zurückgehen als bis zu Kent Pearsons Erscheinen in ihrem Leben, und einige grundlegende Veränderungen vornehmen.
    Heute war ein sonniger Samstag im März, und Paul Sterling, Präsident von „Tarron Enterprises”, veranstaltete seine alljährliche Betriebsfeier auf seiner Yacht, die in West Palm Beach vor Anker lag. Es war eine zweistündige Fahrt von Orlando, und Kent würde Corrine abholen.
    Sie hatte vorgeschlagen, ihn dort zu treffen, aber er hatte ihr kurz per E-Mail mitgeteilt, er hole sie um zehn Uhr ab. Um fünf vor zehn fuhr er vor, und als er aus seinem Wagen stieg und auf ihre Tür zuging, wünschte sie erneut, sie hätte nie für ihn geboten. Plötzlich hatte sie Herzklopfen und war schrecklich aufgeregt.
    Sie hatte keine Zeit für so etwas. Sie hatte nur eine Begleitung zu gesellschaftlichen Veranstaltungen gewollt, weil sie dort immer als Einzige allein erschien. Dadurch fiel sie auf, und sie hasste es, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie hielt sich lieber im Hintergrund.
    Ihr war klar, dass sie die zweistündige Fahrt zur Küste wahrscheinlich nicht überstehen würde, wenn sie nicht irgendetwas hatte, um sich abzulenken. Es klingelte an der Tür, und sie blickte sich fieberhaft um in ihrem gepflegten Haus. Als ihr Blick auf ihren Laptop fiel, nahm sie ihn und ihre lederne Aktentasche und ging zur Tür. Arbeit war ihre Rettung gewesen, seit sie vierzehn war. Sie hatte schon früh erkannt, dass «s bei der Arbeit nicht darauf ankam, woher man kam, sondern nur, wie gut man war in seinem Job.
    Sie setzte ihre Designer-Sonnenbrille auf und öffnete die Tür. Kent lehnte an der Verandabrüstung und schaute auf die Straße hinaus. Corrine lebte in Kaley,
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