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Erst zur Party dann ins Bett

Erst zur Party dann ins Bett

Titel: Erst zur Party dann ins Bett
Autoren: Katherine Garbera
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als sie auf die Tanzfläche traten und er sie in die Arme zog.
    Ich habe die Situation im Griff, sagte Corrine sich.
    Aber als er die Arme um sie schlang und sie fest an seine Brust zog, hatte sie keineswegs mehr das Gefühl, die Situation im Griff zu haben. Und wollte es auch gar nicht. Köstliche Empfindungen erwachten in ihr, und Wärme breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    Wieder erschauerte sie und versuchte, den Zauber seiner Berührung zu brechen, indem sie zu ihm aufschaute. Aber in seinen Augen stand ein Lächeln, das sie noch mehr in seinen Bann zog. Die sinnlichen Klänge eines Saxofons erfüllten den Raum, und dann begann die Sängerin, eine hoch gewachsene Afroamerikanerin, mit sinnlich rauer Stimme etwas über Wünsche an einen Stern zu singen.
    Corrine hatte ihre gesamte Kindheit damit verbracht, sich etwas zu wünschen, was sich nicht erfüllt hatte. Sie hatte geglaubt, darüber hinweg zu sein, aber die Versuchung, ihre Wange an Kents Schulter zu legen, war stark, und da erkannte sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie musste fort.
    Sie entzog sich Kents Umarmung und eilte von der Tanzfläche. Was war los mit ihr heute Nacht?
    Sie ging zur Bar und bestellte sich einen Whiskey pur. Sie brauchte etwas, das stark genug war, sie wieder zur Besinnung zu bringen. Vielleicht ließ sich ihre verrückte Stimmung der Tatsache zuschreiben, dass ihre beste Freundin, Angelica Leone-Sterling, gerade angekündigt hatte, sie sei schwanger.
    Corrine wusste, dass sie selbst niemals Kinder haben würde. Sie würde bestimmt nicht etwas so Riskantes tun, wie Kinder in diese chaotische Welt zu setzen. Diese Welt, in der nichts für immer war und der Tod schnell und überraschend kam, ohne sich um die zu kümmern, die zurückblieben.
    Verdammt, nun wurde sie gefühlsduselig. Vielleicht sollte sie lieber nichts trinken. Aber ehe sie ihren Whiskey wieder abbestellen konnte, spürte sie Kent Pearson hinter sich.
    „Geben Sie mir auch einen Whiskey”, sagte er zu dem Barkeeper.
    Der Mann servierte ihre Drinks. Kent zahlte für sie mit, bevor sie dazu kam, ihr Portemonnaie herauszunehmen.
    „Hier ist das Geld für meinen Drink”, sagte sie, als der Barkeeper weitergegangen war.
    „Ich sehe, dass du neben einem Begleiter auch Unterricht in Umgangsformen brauchst.”
    „Wieso das denn?” fragte sie. Sie wusste, dass sie Manieren hatte. Mrs. Tanner, eine ihrer Pflegemütter, hatte ihr Benehmen eingepaukt, als sie acht Jahre alt gewesen war. Corrine glaubte nicht, dass sie diese Lektionen je vergessen würde.
    „Weil du nicht weißt, wie man Danke sagt. Ich will dein Geld nicht.”
    Sie steckte den Schein in ihre mit Perlen bestickte Abendtasche. Wer als Kind auf milde Gaben angewiesen gewesen war, dem fiel es später schwer, von anderen etwas anzunehmen.
    Und Kent war nicht ihre Verabredung für heute Abend, er war der Mann, den sie ersteigert hatte. So gesehen, hätte sie vielleicht sogar auch seinen Drink bezahlen sollen. „Ich nutze andere Leute nicht gern aus.”
    „Das hast du auch nicht getan.”
    Sie nippte an ihrem Getränk. Der Whiskey brannte in ihrer Kehle, aber sie verzog nicht den Mund. Kent hielt sein Glas mit einer unbewussten Anmut, angesichts derer Corrine sich richtig ungeschickt vorkam. Sie stellte ihr Glas auf das Tablett eines vorübergehenden Kellners und sah, dass Kent das Gleiche tat.
    „Was sollte das eben auf der Tanzfläche?” fragte er schließlich.
    Sie zuckte mit den Schultern. Sie dachte gar nicht daran, ihm zu verraten, dass er sie überrumpelt hatte. Dass der reiche Junge, der es gewohnt war, zu gewinnen, die Barriere überwunden hatte, von der sie geglaubt hatte, sie würde sie vor jedem Mann beschützen. „Ich hatte einfach keine Lust zu tanzen.”
    Wieder sah er sie mit hochgezogener Augenbraue an.
    „Das ist das Blasierteste, was ich je jemanden tun sehen habe”, sagte sie.
    „Was?”
    „Diese herablassende Art, wie du die Brauen hochziehst.”
    Er tat es wieder. „Es beschäftigt dich?”
    „Das sagte ich doch gerade.”
    „Gut”, sagte er und streichelte mit den Fingerspitzen ihre Wange.
    „Wieso gut?” fragte sie und versuchte, an etwas anderes zu denken als an den Schauer, der sie überlief.
    „Weil du mir viel zu distanziert erscheinst.”
    „Ich habe mein Leben fest im Griff. Etwas, das du schätzen solltest.”
    „Tue ich auch. Es macht mir nur Spaß, dich aus deiner Kuschelecke herauszunerven.”
    „Kent, um auch nur die geringste Chance zu haben,
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