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Gold und Mitternachtsschwarz

Gold und Mitternachtsschwarz

Titel: Gold und Mitternachtsschwarz
Autoren: Megan Hart
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Gestern und vor langer, langer Zeit lebten in einem Königreich, das weit entfernt von dieser Welt ist und ihr doch so nah, ein attraktiver junger Mann und seine ebenso schöne, junge Frau. Ihr Haar hatte die goldene Farbe der Sonnenstrahlen, ihre Augen waren so hell wie der Sommerhimmel und die Haut so zart wie Sahne. Ihr Name war Ilina, und der junge Mann liebte sie mehr als alles andere auf der Welt.
    Ilina für ihren Teil liebte den Mann ebenso. Pitor war stark, hatte muskulöse Arme und Beine, und es bereitete ihm keine Probleme, Holz zu hacken oder Zäune zu bauen. Sein Haar war dunkel wie die tiefsten Schatten des Waldes und reichte in seidigen Wellen bis zu seinen Schultern. Seine Augen schimmerten wie der mit Sternen übersäte Nachthimmel.
    Wenn Ilina nur einen einzigen Wunsch hatte, dann war es der, dass Pitor mit ihrem kleinen, bescheidenen Häuschen und Stückchen Land ebenso zufrieden sein könnte wie sie. Aber obwohl ihr Mann lang und hart arbeitete, hasste er die Arbeit, die ihnen das Essen auf den Tisch und ein Dach über den Kopf brachte. Es war egal, wie sehr Ilina versuchte, die kleinen Räume mit ihren handgewebten Wandbehängen oder den hübsch bestickten Kissen zu schmücken. Jeden Abend blickte sich Pitor in ihrem Zuhause um, und auf seinem Gesicht zeichnete sich Unzufriedenheit ab.
    „Ich liebe dich“, erklärte sie ihm. „Es ist mir egal, ob wir von goldenen oder silbernen oder hölzernen Tellern essen, Pitor. Ich liebe dich.“
    Aber Pitor war nicht zufrieden, egal was Ilina tat. Und jeden Abend, wenn er vom Holzhacken im Wald nach Hause kam, wurde er wütender und missmutiger. Nichts, was Ilina tat, konnte ihn zu einem Lächeln bewegen.
    Eine Zeit der Dürre und des Unglücks kam über das Land. Pitor musste weite Strecken reisen und immer weiter in die Wälder ziehen, um Bäume zu finden, die er gewinnbringend schlagen konnte. Schließlich war er eines Tages so weit gegangen, dass er es nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause schaffte. Obwohl es ihn schmerzte, nicht zu seiner geliebten Ilina zurückzukehren und er wusste, dass sie sich um seine Sicherheit sorgte, wusste er auch, wie dumm es wäre, in der Dunkelheit weiterzumarschieren. Daher errichtete er ein kleines Lager und bereitete sich darauf vor, dort die Nacht zu verbringen. Er wagte nicht, auch nur ein kleines Scheit von seinem Holz zu verbrennen, das er so mühsam gesammelt hatte. Das tat er nicht bloß aus dem Grund, weil er dann das Gefühl hätte, Ilina das Essen aus dem Mund zu stehlen, sondern auch, weil das Risiko eines tödlichen Feuers im trockenen Wald zu groß war. Stattdessen wickelte er sich in seinen Mantel und kauerte sich hin. Er war nicht mal in der Lage, zu schlafen, weil er fürchtete, dass ihn in der Nacht ein Raubtier anfiel.
    Dennoch überkam ihn die Erschöpfung, und Pitors Augen schlossen sich. Er träumte von seiner Geliebten, träumte von ihrer Berührung und ihren Küssen, und als er aufwachte, drückte sich sein Schwanz hart gegen den Schritt seiner Hose.
    „Ach, Süßer“, erklang eine Stimme aus den Schatten. „Was für eine schöne Belohnung, die du da zwischen deinen Beinen bereithältst. Wie ich mich danach sehne, dass ein Mann mich mit dem erfüllt, was du da hast.“
    Pitor war überzeugt, er müsse träumen. Er setzte sich auf und schüttelte den Kopf. Lachen wogte wie Rauch aus der Dunkelheit zu ihm herüber. Eine Frau trat hinter einem Baum hervor. Ihr Anblick ließ gleichermaßen Furcht und Verlangen in ihm erwachen. Pitor sprang auf die Füße, das Beil hielt er zu seiner Verteidigung hoch.
    „Du kennst mich?“ Das dunkle Haar der Frau wirbelte um ihr Gesicht.
    Pitors Atem ging in heftigen Stößen. Je näher sie ihm kam, umso erregter wurde er, bis das Einzige, woran er denken konnte, der Wunsch war, das fleischliche Verlangen zu stillen, das in ihm erwachte.
    Plötzlich befand sich die Frau über ihm. Sie setzte sich rittlings auf ihn, ehe er wusste, wie er ihr widersprechen sollte.
    „Wer bist du?“, schrie er gequält. Schließlich war er seiner Frau noch nie untreu geworden.
    „Das brauchst du nicht zu wissen.“
    Er rollte herum und war über ihr, ehe sie fliehen konnte. Die Schneide seiner Axt drückte sich gegen ihre Kehle. Aber sie lachte bloß. Zu seiner Schande musste er feststellen, dass sein Schwanz beim Klang ihres Gelächters zuckte und größer wurde. Sie griff zwischen ihre beiden Körper, um ihn zu packen und ihn mit streichelnden Händen zu seiner
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