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Gold und Mitternachtsschwarz

Gold und Mitternachtsschwarz

Titel: Gold und Mitternachtsschwarz
Autoren: Megan Hart
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ein Finger, der die kleine Perle berührte, die oberhalb ihrer weichen Falten verborgen war, ihr eine so intensive Lust bescheren konnte, dass ihre Knie weich wurden. War dann das ihre Erfüllung? Sie streichelte sich erneut und schob einen Finger in ihre Hitze, genau so, wie es ihr Liebhaber in der letzten Nacht getan hatte, als er sie mit seinem Penis erfüllte. Sie stöhnte und biss sich auf die Lippen, griff nach dem Rand der hölzernen Badewanne. Die Lust rauschte durch ihren Körper.
    Und dann … nichts.
    Frustriert streichelte sie sich härter, zupfte an ihren Nippeln. Die Hitze rauschte durch ihre Adern, und sie sank auf den mit Binsen bedeckten Boden ihrer Badekammer. Sie hob ihre Hüften, rieb sich an ihrer Hand, die jetzt heftiger zupackte. Dennoch hatte sie das unbestimmte Gefühl, dass in ihr etwas ohne Unterlass wuchs. Ohne Erlösung.
    Sie konnte nicht essen, noch schlafen. Das Feuer, das in ihr brannte, nahm all ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Doch statt sie krank zu machen, schien dieses Fieber sie noch schöner zu machen. Sie sah es in ihrem Spiegel. Ihr Haar war wie schimmernde Seide. Ihre Augen glänzten wie Juwelen. Ihr Mund war so voll und reif, als warte er nur darauf, geküsst zu werden.
    In der Vergangenheit hatte ihr Vater sein Gold gehortet, aber jetzt erhielt er eine unerwartete Aufforderung seines Königs, ihm Steuern zu entrichten, die zu zahlen man ihn nie zuvor aufgefordert hatte. Er weinte, als der Bote Beutel über Beutel mit klingender Münze aus seinem Kontor schleppte. Ihre Mutter suchte Trost im Wein. Es war erst ein Tag seit dem Fluch der bösen Fee vergangen, und Mira wusste, dass sie ihre Erfüllung bald finden musste, denn sonst würde alles, was sie in ihrem bisherigen Leben geliebt und gekannt hatte, verloren gehen.
    Sie ließ bekannt geben, dass sie jetzt Verehrer empfange. Und wie alle schlechten Nachrichten, die schnell reisen, geschah es auch mit dieser. Am fünften Tag nach dem Fluch der Fee standen die ersten Männer vor dem Tor Schlange. Die meisten waren gekommen, weil sie die Gelegenheit wahrnehmen wollten, ihre Schwänze in sie zu tauchen, vermutete Mira. Obwohl die wenigen klügeren Männer wussten, dass der Mann, dem es gelang, sie zu befriedigen, mehr errang als bloß eine willige Muschi, in die er seinen Samen abschießen konnte. Es galt auch, einen Großteil des rasch dahinschmelzenden Vermögens ihres Vaters zu gewinnen.
    Mira kümmerte sich wenig um das Vermögen ihres Vaters. Ihr ging es vielmehr um sein Glück und das Glück ihrer Mutter, denn auch wenn sie ihre Tochter nicht gezeugt und ausgetragen hatten, liebte Mira die beiden so sehr, als hätten sie es. Um die Wahrheit zu sagen, liebte sie die aufgereihten Männer, die nur darauf warteten, sie ficken zu dürfen, auch. Die Fee hatte recht behalten: Lust war ein Geschenk.
    Aber egal, wie viele Männer Miras Schlafzimmer betraten und sie berührten, egal, wie viele ihren Körper dazu brachten, sich unter geübten Zungen und Fingern und Schwänzen zu winden, kein einziger Mann hinterließ bei ihr etwas anderes außer Leere, sobald er wieder ging.
    Am zehnten Tag nach dem Urteil der Fee war die Schlange der wartenden Männer ebenso geschrumpft wie das Vermögen ihres Vaters. Die Männer, die jetzt vor dem Tor warteten, waren ärmer, etwas weniger wohlhabend. Männer, für die eine Frau, die bereits bei hundert anderen Männern gelegen hatte und ein kleines Vermögen mitbrachte, besser war als eine vom Bauernleben verbrauchte Frau und überhaupt kein Geld. Mira nahm auch sie, wie sie jene Männer genommen hatte, die in feines Leder und in Samt gekleidet zu ihr kamen, und wie die reicheren Vorgänger befriedigte sie keiner vollständig. Einer nach dem anderen verließen die Männer ihre Kammer und grollten, dass es keinen Mann geben könne, der sie ganz zufrieden machte.
    „Tochter, bring dich nicht um bei deiner Suche nach dem einen“, beschwor Miras Mutter sie lallend. Ihr Kleid hing verdreht an ihr. „Ein Vermögen kann auch zurückgewonnen werden.“
    „Sag das meinem Vater“, sagte Mira. Sie saß vor dem Spiegel und suchte in ihren verschiedenen Augen nach irgendeinem Anzeichen, dass sich etwas geändert hatte. Dass darin etwas Neues aufblitzte. „Er ist derjenige, der sich noch umbringt. Da sitzt er jeden Tag in seinem Kontor und zählt seine Münzen und knirscht jedes Mal mit den Zähnen, wenn er eine hergeben muss.“
    Sie drehte sich zu ihrer Mutter um. „Ihr glaubt beide, dass ihr nichts
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