Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
Autoren: L Wolf
Vom Netzwerk:
sie ihren Job, mehr noch: Ihrer eigenen Überzeugung nach war sie die geborene Schnüfflerin, und zwar im besten Sinne – die Erforschung der Hintergründe eines Falls und die Fährtensuche hatten sie schon immer fasziniert, und wenn sie dabei noch gutes Geld verdienen und interessante Leute kennen lernen konnte, fühlte sie sich ganz und gar in ihrem Element. 
    „Könnte man so sagen“, stimmte Dirk zu und blickte einen Moment an ihr vorbei zum Fenster hinaus. „Es geht um eine junge Frau, die vermisst gemeldet wurde“, fuhr er schließlich fort und sah Tessy wieder an. „Sie hat Eltern und Freund per SMS mitgeteilt, dass sie eine Auszeit braucht und ist seitdem verschwunden. Das war vor anderthalb Wochen. Der Familie und auch dem Freund kommt das allerdings mehr als eigentümlich vor. Sie sind davon überzeugt sind, dass etwas passiert ist.“
    „Was befürchten sie denn?“, hakte Tessy nach.
    „Es gibt keinen konkreten Verdacht, aber ein solches Verhalten passt, wie alle betonen, mit denen wir gesprochen haben, nicht zu der Frau. Wir haben also eine grundsätzliche Überprüfung vorgenommen, uns die Wohnung angesehen, ein paar Erkundigungen eingezogen … na, das Übliche“, erläuterte Dirk. „Aber es fanden sich keine Anhaltspunkte, die uns stutzig machen müssten. Die Frau ist fünfundzwanzig Jahre alt und mag sich auf ungewöhnliche Weise verabschiedet haben – nur das allein ist wahrlich kein Hinweis auf ein Verbrechen. Wir hätten noch viel mehr zu tun, wenn wir bei derlei Geschichten den gesamten Behördenapparat in Gang setzen würden.“
    „Verstehe. Der Polizei sind die Hände gebunden, was weitergehende Ermittlungen angeht“, resümierte Tessy. „Aber so ganz wohl ist dir bei der Sache nicht, oder?“
    Dirk nickte. „Du hast es erfasst. Heute früh hat mich der Vater noch einmal angerufen“, fuhr Hanter fort. „Er war ziemlich entsetzt, als ich ihm sagte, dass wir nichts mehr machen können. Ich habe ihm dann geraten, einen Privatermittler einzuschalten.“
    Tessy griente. „Was hielt er von der Idee?“
    „Er fragte mich sofort, ob ich ihm jemanden empfehlen könnte.“
    „Aha. Und?“
    Dirk lächelte und zog eine Visitenkarte aus seiner Hosentasche. „Ruf doch mal an und verabrede dich mit ihnen zu einem Gespräch.“
    „Na klar.“ Tessy nahm die Karte an sich.
    „Er ist übrigens Lehrer, die Mutter führt einen Kosmetiksalon am Ku’damm. Die können sich also ein anständiges Honorar leisten.“
    „Gut zu wissen. Kannst du mir davon abgesehen schon ein paar Einzelheiten …“
    „Du weißt, dass ich das nicht darf.“
    „Wenn es danach ginge, was man deiner Ansicht nach alles nicht darf …“ Sie lächelte anzüglich. „Du sollst mir ja nicht deine komplette Akte überlassen, könntest mir aber vorweg beispielsweise schon mal verraten, ob die Handyortung etwas ergeben hat.“
    Dirk runzelte die Stirn. „Nein – negativ“, erwiderte er. „Und man erreicht nur die Mobilbox.“
    „Zwielichtige Freunde?“
    Er hob die Hände. „So weit waren wir noch gar nicht. Das wäre dann dein Job – solltest du den Auftrag bekommen.“
    „Alles klar.“
    „Und nur so nebenbei: Falls du Merkwürdigkeiten feststellst oder auf Hinweise stößt, die dich skeptisch machen, wirst du selbstverständlich …“
    „… die Polizei einschalten: deinen Freund und Helfer“, warf Tessy eilig ein. „Selbstverständlich, Herr Kommissar.“

    Das plötzliche Verschwinden oder auch Abtauchen ihrer fünfundzwanzigjährigen Tochter Rhea hatte die Eltern schwer mitgenommen. Als Tessy kaum zwei Stunden nach Dirks Aufbruch Annegret und Stefan Kossner in deren stilvoller Altbauwohnung in Wilmersdorf aufsuchte und ihnen in einem mit hellen Massivholzmöbeln und einer beeindruckenden Stuckdecke ausgestatteten Wohnzimmer gegenübersaß, zweifelte sie nicht einen Augenblick daran, dass das Ehepaar zutiefst verzweifelt war.
    „Wir sind fassungslos“, hob Stefan Kossner an, kaum dass sie sich gesetzt hatten. „Rhea hat so was noch nie getan – mit einem schlichten Handygruß einfach spurlos verschwinden und für niemanden erreichbar sein. Wir sind davon überzeugt, dass etwas geschehen ist, aber wir können es nicht beweisen.“ 
    Der Mittfünfziger hatte volles graumeliertes Haar und war sportlich schlank. Unter normalen Umständen kommt der Mann garantiert dynamisch, attraktiv und sympathisch rüber, dachte Tessy. Aber jetzt wirkte Kossner nervös und zermürbt. Tiefe Furchen hatten sich unter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher