Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
weisungsbefugt, bis ein höherrangiger Unteroffizier oder Offizier ihn ablöst. Haben Sie das verstanden?« Zwei zögerliche »Ja« erklangen.
    Leon und Sebastian sahen Dan an, der verlegen lächelte und mit den Achseln zuckte. »Hier sind Ihre vorläufigen Dienstausweise. Diese sind auf Verlangen vorzuzeigen.« Mit diesen Worten überreichte der Constabler ihnen drei Kreditkarten ähnelnden Plastikausweise; die Fotos darauf stammten aus dem Melderegister.
    »Ihre Uniformen, Ihre Abzeichen und Ihre Grundausrüstung erhalten Sie in Depot 13; dazu benötigen Sie zusätzlich diese Berechtigungsnachweise.« Drei weitere Plastikkarten wechselten ihren Besitzer.
    »Ungeachtet Ihrer Ausrüstung aus Depot 13, überreiche ich Ihnen hiermit gemäß Absatz 22a des Notstandsgesetzes sowie Artikel 54 der Einberufungsordnung der Irdischen Sphäre Ihre Bewaffnung. Sie haben diese Waffen von nun an ständig bei sich zu führen. Zusätzliche Munition können Sie gegen Vorlage der Berechtigungskarten in Depot 13 sowie in jedem anderen Militärdepot beziehen.«
    Der Constabler öffnete die schwarze Kiste.
    Sie enthielt vier Fächer für eine großkalibrige Schnellfeuerwaffe, deren Konstruktion und Typ Leon völlig unbekannt waren. Nicht größer als eine Maschinenpistole, verfügte diese jedoch über ein merklich größeres Magazin.
    »Die Markay Heat, eine Schnellfeuerwaffe, die speziell für den Einsatz gegen Tentakel in Dienst gestellt wurde. Sie ist einfach zu bedienen. Die Magazine – jeder von Ihnen erhält von mir zwei mit je 32 Schuss – enthalten winzige Termitsätze, die hochbeschleunigt in die Borkenhaut der Tentakel geschossen und dort entzündet werden. Die Hitzeentwicklung sollte ausreichend sein, um mit höchstens zwei Treffern einen Tentakelsoldaten auszuschalten oder kampfunfähig zu machen. Die effektive Reichweite beträgt leider nur runde 200 Meter. Vermeiden Sie Dauerfeuer. Die Markay Heat macht ihrem Namen leider alle Ehre und überhitzt leicht. Einzelfeuer hilft Ihnen ohnehin, Schüsse besser zu platzieren und Munition zu sparen. Bitte übernehmen Sie Ihre Waffen.«
    Leon griff zögerlich in den Kasten und holte die Markay hervor. Sie roch wie frisch eingeölt und war ganz offensichtlich brandneu. Sie musste eines der Produkte aus der unablässigen Waffenfertigung sein, die von den Fabriken des Systems seit Beginn der Invasion ausgespuckt worden waren. Die Heat lag angenehm leicht in seiner Hand. Der Constabler griff in einen Stoffbeutel, den er neben sich liegen hatte, und überreichte den Männern weitere Ausrüstung.
    »Sie erhalten von mir drei weitere Gegenstände. Hier ist ein Gürtelholster für Ihre Waffe. Dieser kleine Karton enthält ein Basisreinigungsset. Zu guter Letzt habe ich hier noch den Standardkommunikator der Bodenstreitkräfte für Sie. Er dient der Nachrichtenübermittlung und überdies als Computer. Bitte beachten Sie die enthaltene Lernsoftware, die Ihnen zeigt, wie die Markay und das Reinigungsset sachgemäß zu bedienen bzw. einzusetzen sind.«
    Der Constabler verteilte die Ausrüstung. Dann holte er eine Kladde hervor.
    »Bitte quittieren Sie den Empfang hier. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie gleichzeitig Ihre Einberufung und Dienstverpflichtung.«
    »Und wenn wir nicht unterschreiben?« Dass ausgerechnet Dan, der frischgebackene Sergent, diese Frage stellte, schien den Constabler nicht weiter zu beeindrucken.
    »Dann eben nicht. Die Verpflichtung ist rechtskräftig und ich werde für Sie unterschreiben. Auf Desertion steht übrigens die Todesstrafe.«
    Dieser leicht hingeworfene Satz schickte Leon einen kalten Schauer über den Rücken. Mit klammen Fingern unterschrieb er auf der hingereichten Kladde.
    Der Constabler packte alles zusammen.
    »Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nun Mitglieder der Streitkräfte. Ich sage Ihnen gleich, dass es gut sein kann, dass Sie nie zum Dienst in einer regulären Einheit gerufen werden, sondern dass Ihnen überlassen bleibt, im Falle eines Feindkontaktes zu reagieren. Wir erwarten eine massive Invasion, früher oder später. Dort, wo die regulären Einheiten nicht sein können – also fast überall –, werden Männer wie Sie sowie die bewaffneten Bürgermilizen zur Verteidigung schreiten müssen. Ich kann Ihnen keine andere Aussage machen und keine andere Hoffnung geben.«
    Er warf einen kurzen Blick auf die Bierbäuche und aufgeschwemmten Gesichter der älteren Männer vor ihm, kratzte sich ostentativ am eigenen Bauchnabel und lächelte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher