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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm
Autoren: Dirk van den Boom
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erstmals etwas hilflos.
    »Sie sind die erste Gruppe, die ich heute einberufen durfte. Auf meiner Liste stehen siebzehn weitere Mitarbeiter Ihrer Firma in anderen Kaufhäusern. Wir nehmen jeden, den wir bekommen können – das sehen Sie schon an mir.«
    »Sie sind ein echter Constabler?«, fragte Leon.
    »Vor sieben Jahren wegen Alkoholismus und Unterschlagung aus dem Polizeidienst entfernt«, erklärte Dayton aufrichtig. Dann klopfte er auf die Markay Heat an seinem Gürtel. »Aber ich habe auch eine. Und ja, ich habe die Absicht, sie auch einzusetzen, wenn es so weit ist. Weiß nicht, was Sie tun werden, wenn die Zeit kommt. Ich glaube nicht, dass es allzu lange eine funktionierende Befehlskette geben wird. Das Direktorat steht mit dem Rücken zur Wand. Immerhin gibt es uns etwas in die Hand, mit dem wir uns verteidigen können.«
    Er holte tief Luft. »Also, dafür bin ich dann doch einigermaßen dankbar.«
    Leon sah Dan und Sebastian an und zuckte mit den Schultern. »Das ist besser als nichts, das ist wahr.«
    »Ich lasse Sie jetzt alleine und setze meine Runde fort. Schauen Sie sich die Lernsoftware an, die erklärt wirklich so einiges, und suchen Sie sich eine Ecke für eine Übungsrunde. Die Polizeistation im dritten Distrikt hat einen Schießstand für die Allgemeinheit geöffnet. Lassen Sie sich auf die Warteliste eintragen.«
    Er packte seine Sachen zusammen, verabschiedete sich kurz und ging.
    Leon wandte sich um und sah James Colkwin an. »Und du, hat es dich auch erwischt?«
    Der Schichtleiter lächelte. »Dan, du befiehlst und ich gehorche.«
    Colkwin holte eine Heat unter dem Tisch hervor.
    »Sobald die Tentakel gelandet sind«, fügte er dann hinzu. »Bis dahin machen wir unsere Runden.«

 
4 Europa
     
    »Was können Sie mir sagen?«
    Der Ton Marechal Berssons ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass es gewisse Diskussionen gab, die er jetzt nicht zu führen beabsichtigte, wie etwa die Frage, ob er der zuständige Vorgesetzte oder ein naher Verwandter sei, dem man ohne Probleme berechtigt Antwort geben könne. Die Tatsache, dass Bersson die bewusstlose Tooma auf seinen Armen in die Notaufnahme des Militärhospitals getragen hatte, nachdem der Gleiter auf einem der Landeplätze niedergegangen war, sprach für sich. Er hatte nur noch zwei Dinge getan, nachdem die Ärzte den reglosen Leib Toomas mitgenommen hatten: einen Anruf getätigt, damit man im Hauptquartier über die aktuelle Entwicklung Bescheid wusste, und Lieutenant Rossberg nach Hause geschickt, denn das hier würde dauern.
    Es dauerte. Drei Stunden nach ihrer Einlieferung war es Bersson zu bunt geworden und er hatte an der Rezeption Lärm gemacht. Nach einigen vergeblichen Vertröstungsversuchen war schließlich einer der Militärärzte zu ihm gekommen und sogleich mit der Frage konfrontiert worden.
    Der Mann, ein älterer Arzt mit einem dünnen Backenbart, müden Augen und wirrem Haar, seufzte ernst.
    »Was haben Sie eigentlich mit ihr gemacht?«, stellte er die Gegenfrage.
    »Nichts. Was immer getan worden ist, war ihre Entscheidung. Sie ist auf einer Tentakelwelt gestrandet gewesen und wurde unter abenteuerlichen Umständen gerettet.« Viel mehr durfte Bersson über die Mission auf Lydos nicht preisgeben, aber die Erklärung schien dem Arzt vorerst zu genügen.
    »Nun, ihr gesamter Metabolismus steht vor dem völligen Zusammenbruch. Sie hat alle Symptome eines massiven Kampfdrogenmissbrauchs. Leber und Nieren haben ihre Funktionen fast eingestellt. Sie leidet an einer massiven Nervenüberreizung. Von ihren Gehirnströmen bekommen wir alarmierende Messungen, sie hat einen mörderischen Blutdruck. Es blieb uns nichts anderes übrig, als erst einmal sämtliche Drogenpakete in ihr vollständig zu deaktivieren und sie in ein künstliches Koma zu versetzen. Selbst jetzt ist die Herzfrequenz immer noch viel zu hoch und Teile ihres Gehirns werden weiterhin übermäßig stark stimuliert. Gleichzeitig steht ihr Kreislauf vor dem endgültigen Kollaps.«
    Bersson nickte. Nichts von dem, was der Arzt ihm darlegte, war eine echte Überraschung.
    »Wie lautet Ihre Prognose?«, stellte er die unausweichliche Frage.
    Der Arzt wirkte eher ratlos, als er antwortete.
    »Alles kann passieren. Für den Augenblick haben wir sie stabilisiert. Jedoch ist der gesamte Metabolismus durch das, was sie durchgemacht hat, dermaßen überfordert, dass sich genaue Aussagen weder über Kurzzeit- noch über Langzeitschäden machen lassen. Sie kann an allem
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