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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm
Autoren: Dirk van den Boom
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erblickten Haark und den Piloten und kamen sofort auf sie zu.
    »Dies ist der Mann, der Sie nach Thetis bringen wird«, stellte Haark Kovaleinen vor. DeBurenberg ignorierte die dargebotene Hand, also schüttelte Frazier diese und warf dem Piloten einen um Entschuldigung bittenden Blick zu. Dieser war entweder über DeBurenbergs spezielles Verhalten informiert worden oder es war ihm egal, welche sozialen Verhaltensweisen seine Passagiere pflegten.
    »Wir können sofort losfliegen. Ich habe für Sie leider nicht mehr als zwei Druckliegen. Die Nebula sieht nur von außen wie ein Frachter aus, sie hat kaum Frachtraum, durchaus vergleichbar zum Brückenexplorer hier. Sie ist schnell, sehr wendig und bewaffnet. Wenn es ein Schiff unbeschadet bis nach Thetis schafft, dann ist es dieses hier.« Aus der Beschreibung Kovaleinens schimmerte jetzt etwas Stolz durch, die erste echte Gefühlsregung, die der Pilot erkennen ließ.
    »Wie lange wird der Flug dauern?«
    »Sie müssen angesichts der strategischen Gesamtlage mit einer Gesamtflugdauer von bis zu drei Tagen rechnen. Deswegen ist die Tatsache, dass nur Liegen zur Verfügung stehen, besonders bedauerlich. Ich kann Ihnen aber zurzeit leider nichts Besseres anbieten und mir wurde gesagt, dass es vor allem darauf ankommt, Sie beide so schnell wie möglich zur Station zu bringen.«
    »Das ist korrekt«, ergriff nun erstmals DeBurenberg das Wort. »Können wir jetzt losfliegen?«
    Es war klar, dass das Genie an weiteren Höflichkeiten kein gesteigertes Interesse hatte. Die Verabschiedung fiel dementsprechend kurz und schmerzlos aus. Haark hatte das Genie als schwierigen, ja manchmal unausstehlichen Menschen mit außerordentlichen Begabungen kennengelernt. Und Frazier hatte sich als zuverlässiger Mitstreiter und vernünftiger Offizier erwiesen. Haark wusste nicht, ob er die beiden jemals wiedertreffen würde, und er war diesbezüglich auch nicht allzu zuversichtlich. Dennoch war ihm klar, dass gerade DeBurenberg dieser Wechsel innerhalb seiner Bekanntschaften herzlich egal war. Der lebte für die Aufgaben und Probleme, die es zu lösen gab. Alles andere – und jeder, dem dieser dabei begegnete – war nicht mehr als lästiges, mitunter notwendiges Beiwerk.
    Haark wandte sich schließlich mit einem Kopfnicken ab und ließ die drei Reisenden ziehen.
    Frazier und DeBurenberg bestiegen die Nebula durch den engen Andocktunnel, der es ihnen jedoch ermöglichte, den Übergang ohne Druckanzug zu bewerkstelligen. Die Flugkabine des Schiffes war in der Tat recht eng und Frazier ahnte bereits, dass der Flug gerade unter hygienischen Gesichtspunkten eher unangenehm werden würde. Andererseits war auch der Rückflug von Lydos in der letztlich überfüllten Takamisakari keine reine Freude gewesen, sodass der Verbindungsoffizier von sich annahm, hart im Nehmen zu sein. DeBurenbergs individuelle Bedürfnisse waren ohnehin sehr begrenzt. Der Wissenschaftler nahm auf der ihm zugewiesenen Druckliege Platz, ließ die Hydraulik aufjaulen, bis er auf ihr mehr wie in einem Sessel saß, stellte seinen mobilen Rechner auf den kleinen Tisch vor ihm und begann ohne weiteren Kommentar mit seiner Arbeit.
    Kovaleinen beschränkte sich darauf, mit Frazier zu reden.
    »Hier können Sie selbst alle Flugdaten abrufen«, erklärte er ihm seinen Sitzplatz. »Ich bin vorne im Cockpit, aber natürlich durchgehend erreichbar. Sie können sich gerne mal zu mir setzen, viel spannender ist es da vorne aber jedoch nicht. Hier hinten ist eine Nasszelle mit Toilette sowie ein Nahrungsautomat, das sind dann auch schon alle Annehmlichkeiten. Ihrer beider Gepäck zurre ich hier auf dem Stellgitter fest. Sollte ich heftige Manöver erwarten, erklingt ein Warnton und ich werde Ihnen kurz erläutern, was anliegt. Über Ihren Monitor können Sie übrigens ein Unterhaltungsprogramm aufrufen – ich befürchte aber, gerade die Filmauswahl ist nicht ganz auf dem aktuellen Stand.«
    Frazier bedankte sich artig für die Instruktionen. Kovaleinen erwartete offenbar keine weiteren Fragen seiner Schützlinge, wandte sich ab und verschwand durch ein enges Schott im Vorderteil der Nebula . Es dauerte keine Minute, dann durchlief ein sanftes Zittern das Raumschiff und Frazier erkannte, dass sich die Nebula von der Takamisakari löste. Er schaltete auf die Außenkamera und beobachtete, wie sich der massive Leib des Brückenexplorers langsam zu entfernen schien. Fraziers Blick ruhte noch einen Moment auf dem schwerfälligen Monstrum und
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