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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm
Autoren: Dirk van den Boom
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schwer haben, die Regierungsgewalt wieder auf die gewohnte Art und Weise auszuüben. Doch diese Überlegungen waren müßig.
    Die gesammelten Informationen legten nahe, dass die Tentakel durchaus darüber informiert waren, wie stark sie ihre Invasionsziele in etwa einzuschätzen hatten. Terra hatte es mit einer stärkeren Flotte zu tun als Sphärensysteme vorher – nicht unbedingt hinsichtlich der Anzahl der Schiffe, aber ganz sicher in Bezug auf Kampfkraft und Größenklasse der Kreuzer. Der erste Angriff hatte durch die Verteidigungsanlagen geschnitten wie ein heißes Messer durch Butter, und erst die panikartig zurückkehrende Flotte aus Ambius hatte die Balance in Richtung Sphäre verschieben können.
    Und jetzt fand überall im System ein endlos erscheinender Kleinkrieg statt, eine fortwährende Abfolge von Scharmützeln. Es war eine Frage der Zeit, bis die Tentakel ihre Brückenköpfe befestigt haben und zum großen Schlag ausholen würden. Zeit, die genutzt werden musste. Zeit, die Dr. DeBurenberg benötigte, um … um irgendetwas zu tun. Ein Wunder wirken. Was auch immer.
    Und es war Haarks Aufgabe, ihm diese Möglichkeit zu verschaffen.
    »Also, wir sind schnell genug, um vor jedem Tentakelschiff davonzulaufen«, setzte Bilgür ihre Erläuterungen fort. »Das Problem ist aber nicht die Geschwindigkeit, denn wir wollen ja nahe an Thetis herankommen, damit wir Dr. DeBurenberg absetzen können. Außerdem ist die Taka zwar schnell, aber schwerfällig. Großartig Haken schlagen können wir mit ihr nicht. Irgendwann wird das Ziel unseres Anfluges deutlich erkennbar sein.«
    »Haken schlagen« war ohnehin eine etwas seltsame Umschreibung für Manöver im Weltraum, in denen solche Haken im Regelfalle mehrere Millionen Kilometer umfassten.
    »Wie sieht es mit Geleitschutz aus, Capitaine?«, fragte Bilgür.
    »Ich bin mit der Flottenführung im Kontakt«, erwiderte Haark und rieb sich gedankenverloren über den Dreitagebart. »Man wünscht, dass wir einen genauen Flugplan einreichen, damit man entweder ein Ablenkungsmanöver starten oder uns ein paar Schiffe zum Geleit schicken kann. Aber das muss aufeinander abgestimmt sein, denn aufs Geratewohl wird man uns niemanden zuteilen.«
    »Gut«, meinte die Pilotin.
    »Nicht gut«, entgegnete nun Lik. »Das ist mir alles zu kompliziert. Komplizierte Pläne haben die Angewohnheit, glorios zu scheitern. In diesem Falle würden wir ein solches Scheitern mit unserem Leben bezahlen, daher habe ich mit dieser Vorgehensweise ein Problem.«
    »Die Taka ist fast unbewaffnet«, erinnerte Bilgür an das Offensichtliche. »Die Monde der Gasriesen sind umkämpft. Wir können nicht davon ausgehen, dass den Tentakeln ein Brocken wie unser Schiff entgehen wird.«
    »Dann sollten wir vielleicht vorher umsteigen«, schlug Frazier vor.
    »Wie lautet Ihr Vorschlag?«, wollte Haark wissen.
    »Wir haben doch einen guten Draht zum Geheimdienst.«
    Frazier warf einen bezeichnenden Blick auf Tamara Lik, die offenbar neugierig wurde. »Wenn wir eines dieser Kurierboote bekommen könnten, mit denen der Geheimdienst in der ganzen Sphäre herumgedüst ist, um geheime Botschaften sowie Personal …«
    »Woher wissen Sie von diesen Schiffen?«, fragte Tamara mit eisigem Unterton.
    Frazier blickte unschuldig drein.
    »Ihre Existenz ist ein Geheimnis?«
    »Die kennt jeder«, fügte Bilgür hinzu. Haark nickte. Jeder Aktive in der Flotte wusste um das Geschwader Spezialschiffe unter dem Kommando des Geheimdienstes.
    Tamara Lik sah jedem ins Gesicht und seufzte.
    »Okay, Frazier, weiter«, sagte sie ergeben.
    »Wir machen ein Rendezvous aus und liefern DeBurenberg dort ab, die Piloten dieser Kreuzer sollen recht kompetent sein. Es gibt keinen Grund, mit einer fetten Matrone herumzufliegen, wenn man das Ziel auch mit einer flinken Mücke erreichen kann.«
    Haark verzog sein Gesicht angesichts von Fraziers schrägem Vergleich, kam aber nicht umhin, den Sinn dieser Vorgehensweise einzusehen. Er sah Tamara Lik auffordernd an, die erneut seufzte.
    »Na gut«, murmelte sie. »Ich werde Suchowka kontaktieren und wir machen dann ein Treffen aus. Wenn das die Lösung ist, werde ich ihr kaum im Wege stehen. Doch was passiert dann mit uns? Die Taka kann kaum in die Kämpfe eingreifen.«
    »Dieser Kreuzer ist an diesem Ort in taktischer Hinsicht völlig fehl am Platz. Ich gehe daher davon aus, dass man uns zum Mars beordern wird und wir dort neue Aufträge erhalten«, mutmaßte Haark. »Ich bin mir sicher, dass man
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