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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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von Schießen und Schreien. Das Mädchen im Haus hörte den Lärm, rannte nur im Nachthemd bekleidet nach draußen und stürzte hinter den Mönchen her. Am Ufer der Nebelschlucht holte sie ihren geliebten Mutanten tatsächlich ein, umfasste ihn von hinten und versuchte ihn mit ihrem Körper zu schützen. Aber die Mönche schossen mit ihren großkalibrigen Karabinern erbarmungslos auf das Paar ein, das vor den Augen des herbeieilenden Vaters in die tiefe Schlucht stürzte.
    Als das Lied endlich zu Ende war, hatte Turan die gefährliche Gegend hinter sich gelassen.
    Die Sonne stieg immer höher, der Radioempfang verschlechterte sich spürbar, aber noch waren Skitalez’ Worte zu verstehen. Während eine leise Melodie im Hintergrund spielte, erzählte der Radiomoderator von dem Kämpfer Stawrides, der auch unter dem Spitznamen Hammer-Arm bekannt war. Stawrides galt in den beiden großen Kampfarenen des Ödlands – die eine lag in Moskau, die andere in der Schiff-Stadt – als berühmter Champion. Jetzt hatte der Mann sich aus dem Wettkampfleben zurückgezogen und für sein Geld eine Art Wundermaschine gebaut, mit der er sich durch die Don-Wüste bewegte und die Mutanten bekämpfte.
    Der Weg verlief jetzt wieder am flachen Ufer eines ausgetrockneten Flusses, führte danach einige Kilometer auf dem Grund des Flussbetts entlang und kreuzte dann zum gegenüberliegenden Ufer hinüber. Turan blickte sich neugierig um, während er immer noch Skitalez’ Nachrichten aus der Schiff-Stadt lauschte.
    Diese Stadt befand sich im Süden, in der wildesten und gefährlichsten Region der Don-Wüste. Die dortige Arena war die zweitgrößte im Ödland, in der sich regelmäßig die besten Kämpfer versammelten – die freien ebenso wie die Sklaven. Dort hatte auch Stawrides Hammer-Arm gekämpft! Turan wünschte sich nichts mehr, als einmal die Arena zu sehen. Dabei war ihm klar, dass ein solcher Besuch höchst unwahrscheinlich war.
    Schaars Stimme war durch das Knacken und Zischen kaum noch zu verstehen. Die Sonne stand jetzt im Zenit.
    Und Turan hatte die Hälfte des Wegs zurückgelegt.
    An der Auffahrt zum Tafelberg drosselte Turan die Geschwindigkeit. Der Berg vor ihm war niedrig und breit und seine Abhänge neigten sich sanft. Turan hatte Durst, aber die Kürbisflasche war bereits leer. Hinten bei der Ladung, im Fach unter dem Boden, lagen immer mehrere Flaschen bereit, aber wenn man allein fuhr, war es gefährlich anzuhalten und auszusteigen. Na gut, dachte Turan, ich fahr den Berg hoch und oben halt ich an. Von da kann ich ja alles ganz deutlich sehen. Den Motor lass ich laufen, klettere in den Laderaum, hole eine Flasche raus und dann zurück in die Kabine.
    Der Gipfel des Bergs war mit niedrigen Sträuchern bewachsen, die in der glühenden Mittagshitze zitterten. Turan blickte immer wieder in den Rückspiegel, beugte sich zur Tür raus und blickte nach hinten – nein, kein Mensch war zu sehen. Er brachte den Punch zum Stehen, ließ den Motor laufen, kletterte auf das Trittbrett unter der Glocke, schob sich in den Turm und hielt nach allen Seiten Ausschau. Von hier war bereits die brachliegende Ebene zu sehen, hinter der dunkel ein spitzer Steilfelsen aufragte – der Eiserne Berg. Dort lebten die Wundheilerin und der Alte.
    Turan sprang vom Brett, zwängte sich zwischen den Sitzen durch und öffnete die Tür zum Laderaum. Er tastete nach dem Schalter, drückte darauf. Eine kleine Lampe, die von der Fahrzeugbatterie gespeist wurde, ging an, und ein trüber Lichtschein fiel auf einige schmalen Kojen und Regale, einen auf den Boden geschraubten Tisch, einen Koffer und zwei eiserne Kisten …
    Was waren das für Kisten? Turan ging um sie herum und hob dann den Deckel des Koffers an. Er stieß einen überraschten Pfiff aus. Mehrere Laibe selbst gebackenes Brot, Konservendosen, Scheiben gedörrten Fleischs … Nicht schlecht! Diese Vorräte müssten den beiden ja für mehrere Dekaden reichen. Also verfügte die Wundheilerin wohl tatsächlich über eine wirkungsvolle Medizin, wenn der Vater so viel für sie zur Seite gelegt hatte.
    Vielleicht würde Mutter ja doch überleben?
    Der Gedanke blitzte auf und verschwand, zurück blieb nur ein trauriges Gefühl. Nein, er wusste es ganz genau, das war unmöglich. In diesem Stadium war das Erdfieber absolut unheilbar. Der Trank der Wundheilerin konnte höchstens die heftigen Schmerzen lindern, die ihre Anfälle begleiteten.
    Turan ging in die Hocke, schob den Deckel einer Luke im Boden zur
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