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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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gemacht und …«
    »Er hat also den Film schon gesehen?«
    »Dazu hatte er die ganze Nacht Gelegenheit gehabt.« Plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen. »Oh, Alice! Wenn er jetzt Nein sagt!«
    Alice schüttelte den Kopf. »Das bezweifele ich stark, Shay. Mitch liebt dich.«
    »Weshalb hat er dann nicht angerufen? Warum ist er nicht hergekommen?«
    »Er wird dir seine Antwort persönlich geben wollen, Liebes.« Als Shay protestieren wollte, hob Alice abwehrend die Hände. »Der Mann hat Besuch von seiner kleinen Tochter, und es ist sechs Uhr morgens, am ersten Weihnachtstag. Gib ihm eine Chance, sich zuerst einmal seine Geschenke anzusehen.«
    Shay fühlte sich getröstet, wenn auch nur widerwillig. »Er hätte anrufen können«, murmelte sie.
    »Gönne ihm das Zusammensein mit seiner Tochter, Shay«, sagte Alice sanft. »Wahrscheinlich ist es für die beiden das erste Weihnachtsfest nach der Scheidung.«
    Shay nickte verdrossen. »Das Frühstück ist fertig«, flüsterte sie.
    Abgesehen von den Päckchen, die Mitch letzte Nacht auf Shays Bett gelegt hatte, war mittlerweile alles ausgepackt worden, und das Wohnzimmer war indessen in eine wüste Papierlandschaft verwandelt worden.
    Shay hatte einen großen Müllbeutel in der Hand und stopfte das gesamte Geschenkpapier hinein, als die Türglocke wieder läutete. Hank raste sofort los, um zu öffnen, und Shays Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Die Geschenke, die ich von dir bekommen habe, sind große Klasse!«, rief Hank und sprang von einem Bein aufs andere. Mitch hob ihn hoch und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps.
    »Freut mich, dass du zufrieden bist«, sagte er einfach.
    Kelly drängte sich schüchtern hinter ihrem Vater durch die Tür. Sie drückte eine wunderhübsche Puppe ans Herz, als wollte sie sich nie mehr davon trennen. Es war Shays Geschenk für Kelly.
    »Vielen, vielen Dank«, flüsterte Kelly und sah mit ihres Vaters dunklen Samtaugen zu Shay auf.
    Shay vergaß ihre Zweifel und lächelte Kelly an. »Sehr gern geschehen, mein Liebling.«
    Alice beendete die etwas verklemmte, rührselige Begrüßung. Sie hatte im Schaukelstuhl gesessen und in ihren Weihnachtsbüchern geblättert. Jetzt kam sie herbei und legte liebevoll die Arme um Mitch und seine Tochter. Dann nahm sie Hank und Kelly bei der Hand. »Kommt mal mit, ihr zwei.« Freundlich schob sie die Kinder weiter in Richtung Küche. »Wir sollten einmal nach dem Truthahn sehen.«
    »Listig wie der Teufel«, murmelte Mitch und beobachtete, wie geschickt Alice dafür sorgte, dass er mit Shay allein blieb.
    Shay fühlte sich plötzlich befangen wie ein Teenager, die einen Jungen zum Tanz auffordert. Sie stand nur da inmitten einem ganzen Berg von Weihnachtspapier, den Müllbeutel in einer Hand, von Schweigsamkeit getroffen.
    Mitch schien ähnlich heimgesucht.
    Alice mischte sich schließlich ein. »Beeilt euch ein bisschen«, ermunterte sie von der Küchentür her. »Ich kann die Kinder nicht ewig für einen Truthahn interessieren.«
    Damit war der Bann gebrochen. Mitch lachte, und Shay stimmte ein. Aber ihre Nervosität trieb zurück zum Aufsammeln von Papier.
    Mitch stieg vorsichtig über die verstreuten Geschenke hinweg und ergriff Shays Hände. »Shay!«
    Sie sah in sein Gesicht, ihr Kinn zitterte, und sie dachte, wenn er jetzt meinen Heiratsantrag zurückweist, sterbe ich.
    »Woher hattest du den Regenbogen?, fragte Mitch sanft.
    Shay war erbost, dass er eine solch idiotische Frage stellen konnte, während sie sich mit dieser entsetzlichen Ungewissheit quälte. »Den habe ich selbst gemacht«, stieß sie schließlich zwischen zusammengepressten Lippen hervor.
    Mitch nahm den Müllsack aus Shays einer Hand und das Papier aus der anderen. »Ich liebe dich«, sagte er.
    Shay dachte an den Nerzmantel, der auf dem Fußboden im Schlafzimmer lag, an den Saphirring an ihrem Finger, und an die vielen, noch ungeöffneten Päckchen unter dem Weihnachtsbaum. »Ich will nicht deine Geliebte sein, Mitch Prescott«, wisperte sie.
    Verwirrt runzelte Mitch die Stirn. »Meine was?«
    »Du hast mich schon verstanden. Wenn wir Zusammenleben wollen, dann werden wir heiraten.«
    Mitch legte seine Hand um Shays Gesicht. Er fühlte sich angenehm kühl an und doch wunderbar warm, obwohl er eben erst aus der frostigen Dezemberluft hereingekommen war. »Ich bin bereit, zu verhandeln«, erwiderte er und seine Augen blitzten mutwillig.
    Shays Herz hämmerte gegen ihre Rippen. »Bedeutet das nun, dass du ja sagst
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