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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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KAPITEL 1
    Das Relais, das versagt hatte und Morgan Katarn das Leben rettete, war ein wesentli-cher Bestandteil der Pumpstation, die den südöstlichen Quadranten seiner Heimstätte versorg-te. Ohne das Relais und die Pumpe würden seine verschiedenen Bohnen verdorren und ab-sterben. Sie und die restliche Saat brauchten das Wasser, das Morgans eintausend Jahre alter Pfahlbaum durch seine dünnen Wurzeln, oder »Pumpen«, an die Oberfläche brachte. Die Hunderte von Fuß hinunterstiegen, um Wasser aus dem darunterliegenden Aquifer zu schöpfen – Wasser, das über endlos lange Bewässerungsrohre an Morgans Ernte weitergeleitet wurde.
    Die Werkstatt war ein geräumiger Raum, in dem Morgan fast all seine Zeit verbrachte, das heißt, wenn er zu Hause war – was seltener vorkam, als ihm lieb war. Seine Aufgaben als Agromaschineningenieur und in der Widerstandsbewegung nahmen mehr Zeit in Anspruch, als für das Bewirtschaften des Hanges gut war. In der Werkstatt hingen Schränke, in denen er die Ersatzteile verstaute. Die Tische waren mit Werkzeug bedeckt, und überall standen Kisten voller Ausdrucke, Rißzeichnungen und Entwürfe. Morgan umkreiste die Werkbank, um sich einen der sechs Monitore genau anzusehen. Ein rotierendes 3-D-Bild zeigte die inneren Funktionen der Pumpe. Die Umrisse des beschädigten Relais, die sonst grün dargestellt wurden, blinkten auf. Ärgerlich – aber leicht zu beheben.
    Morgan notierte sich die Artikelnummer, öffnete einen Lagerschrank, fand die passende Schachtel, und nahm sie heraus. Ein Luftzug streifte seinen Nacken, und er hörte Wee Gees Kühlventilator. Er drehte sich um und grinste. »He, alter Junge ... wie steht's mit dem Son-nenkollektor? Alles repariert? Gute Arbeit.«
    Morgan hatte den Droiden selbst entworfen. Für einen Autodidakten auf dem Gebiet der Robotertechnologie keine leichte Aufgabe. Das Äußere paßte sich den Aufgaben an – und Wee Gee sah alles andere als menschlich aus. Obwohl Wee Gee in der Lage war, Hunderte von Formen anzunehmen, verfiel er immer wieder in die Form eines umgekehrten U's. Sein rechter Arm war dreimal stärker als sein linker. Er besaß nicht weniger als vier Gelenkverbin-dungen und einen C-förmigen Greifer. Der linke Arm war weniger robust, aber er war mit einer Art menschlichen Hand ausgestattet, die das Werkzeug benutzen konnte, das in einem Werkzeuggürtel steckte, der um Wee Gees Prozessorgehäuse geschnallt war.
    Was Morgan als Antriebseinheit bezeichnete, verband die beiden Seiten des Droiden miteinander – und diente als Plattform für die senkrechte Sensorkapsel, ein elektronisches Auge, das es Wee Gee ermöglichte zu sehen. Dank eines Repulsionsmotors, den Katarn aus einem imperialen Speeder-Bike geborgen hatte, und den angepaßten Steuerungsdüsen aus einem verschrotteten Erkundungs-Droiden, schwebte die Maschine zwei Meter über dem Boden. Eine ovale Linse reckte sich Morgan entgegen, und der Droide machte ein schnalzendes Geräusch. Der Mensch nickte als Antwort.
    »Sicher, darum kümmern wir uns morgen früh. Aber zuerst das Wichtigste ... Ich muß ein Teil an Pumpe vier ersetzen. Bis ich zurückkomme, übernimmst du das Kommando.«
    Wee Gee quietschte zustimmend und schloß sich an einen der vielen Computeran-schlüsse an, die überall in dem Gebäude verteilt waren. Nachdem er angeschlossen war, konnte der Droide die gesamte Farm von dieser einen Position aus überwachen.
    Der Farmer betrachtete den Gleiter und schüttelte den Kopf. Der Spaziergang würde seiner Seele und seinem Taillenumfang guttun. Morgan hielt inne, um sicherzugehen, daß sein Funkgerät geladen war, schnappte sich den Wanderstab aus einer Ecke und glitt aus der Tür.
    Er atmete die frische Abendluft ein und blieb stehen, um den Aufgang von Sullust zu beobachten. Morgan hatte dort Freunde, viele von ihnen gehörten zur Allianz und arbeiteten auf den Tag hin, an dem die Neue Ordnung zerstört sein würde. Auf einem Planeten, den der Imperator durch die gigantische SoroSuub Corporation beherrschte, war das keine leichte Aufgabe. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und Morgan war sich sicher, daß sie Erfolg haben würden.
    Der Farmer wandte sich Richtung Südosten und schritt energisch voran, um seine Herz-frequenz auf ein sportliches Niveau zu heben. Trockenes Gras knisterte unter seinen Stiefeln, Leuchtkäfer tanzten vor seinem Gesicht, und Sterne erschienen am Himmel. Sie erinnerten Morgan an seinen Sohn Kyle – und daran, daß er bald seinen
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