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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace
Autoren: Janelle Denison
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gewesen, dass das junge Mädchen, das er damals geliebt und verlassen hatte, ihn mittlerweile vielleicht hasste, und er hätte es ihm nicht einmal übel genommen. Er war noch ein Kind gewesen, draufgängerisch und egoistisch, voller Hass und Bitterkeit, und hatte sich in einem inneren Zwiespalt befunden, weil er einerseits geglaubt hatte, er würde eine so süße und bescheidene Freundin wie sie verdienen, und andererseits gewusst hatte, dass er ihr nichts bieten konnte. Sie war das einzig Schöne in seinem ansonsten trostlosen Dasein gewesen, das von seiner alkoholkranken Mutter bestimmt wurde. Von Geburt an war er als „weißer Abschaum”
    abgestempelt gewesen, und er hatte keine Chance gehabt, sich zu rehabilitieren, denn alle hatten automatisch das Schlimmste von „diesem wilden McCabe” erwartet. Diesem Ruf gerecht zu werden war einfacher gewesen, als um die Anerkennung und den Respekt zu kämpfen, nach denen er sich immer gesehnt hatte.
    Er war in seine Heimatstadt zurückgekehrt, um sich diese Anerkennung und den Respekt zu verschaffen, und es fing hier und jetzt an, mit Grace.
    Ford neigte den Kopf. „Es ist wohl kein Wunder, dass du schockiert bist. Schließlich ist dies das erste Mal.”
    Grace blickte ihn verwirrt an, und entmutigt stellte er fest, dass sie auf Distanz ging. „Was ist das erste Mal?” Sie betrachtete ihn argwöhnisch.
    Er machte eine ausholende Geste. „Dass du Ford McCabe im Country Club siehst”, sagte er mit einem ironischen Unterton, um ihr ein Lächeln zu entlocken.
    Grace entspannte sich ein wenig, lächelte jedoch nicht. „Ja, du hast Recht.” Sie musterte ihn.
    „Es sieht so aus, als hättest du es weit gebracht, seit du Whitaker Falls verlassen hast.”
    „Das habe ich.” Da er ihr ansah, dass sie viele Fragen an ihn hatte, die er nicht beantworten wollte, wechselte er bewusst das Thema. Er ließ den Blick durch den teuer möblierten Raum schweifen. „Ich muss zugeben, dass die Zimmer hier besser sind, als ich dachte. Möchtest du bleiben und mit mir zu Abend essen?”
    Ford hielt den Atem an, während sie nachdachte, und atmete erleichtert auf, als sie schließlich antwortete.
    „Ja, ich bleibe.”
    „Das freut mich.”
    Einen Moment lang herrschte betretenes Schweigen. Grace trat nervös von einem Fuß auf den anderen und strich sich über das Kleid. Er folgte ihrer Bewegung und war fasziniert vo n ihren weiblichen Kurven. Sie war immer noch sehr zierlich, aber ihre Brüste waren voller als damals und ihre Hüften runder. Ihre Beine sahen genauso toll aus wie eh und je - lang und schlank.
    Hitzewellen durchfluteten ihn. Als Teenager hatte er Stunden damit zugebracht, ihren geschmeidigen Körper zu bewundern, und daher überraschte es ihn nicht, dass sie noch immer so eine starke Wirkung auf ihn ausübte.
    Als er ihr in die Augen sah, schien es ihm, als würde er in die Vergangenheit zurückversetzt und dann wieder in die Gegenwart katapultiert. Die Erinnerung an all die einsamen Jahre stürzte auf ihn ein, und nun konnte er nicht länger an sich halten.
    „Ich habe dich vermisst, Grace”, erklärte er rau und gab damit einen Teil seiner Persönlichkeit preis, den er sonst niemandem offenbarte. „Mehr, als du ahnst. Elf Jahre lang habe ich nur an dich gedacht.”
    Verblüfft sah sie ihn an, und er merkte, wie sie ihre Zurückhaltung aufgab und ihren Gefühlen auch freien Lauf ließ. „Ich habe dich auch vermisst, Ford.”
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen, denn er war unendlich erleichtert und schöpfte nun wieder Hoffnung. Spontan streckte er die Hand aus und wickelte sich eine Strähne um den Finger, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte. Dass Grace es geschehen ließ, freute ihn,
    „Ja?”
    Sie nickte und erschauerte leicht, als er sanft mit der Fingerspitze ihren Hals streifte.
    Eigentlich rechnete er damit, dass sie sich weiter dazu äußerte, doch in ihre Augen trat ein vorwurfsvoller Ausdruck. „Du bist gegangen, ohne Lebewohl zu sagen.”
    Ford verharrte mitten in der Bewegung und ließ die Hand dann sinken. Ihr verletzter Tonfall traf ihn mitten ins Herz und führte ihm vor Augen, dass sie ihm sein damaliges Verhalten immer noch nachtrug. Er hatte keine Zeit gehabt, sich zu verabschieden, denn er hatte Whitaker Falls Hals über Kopf verlassen, weil ihm etwas Wichtiges klar geworden war: Solange er in der Kleinstadt blieb, in der er aufgewachsen war und einen so schlechten Ruf erworben hatte, würde er es nie zu etwas bringen. Niemand würde
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