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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace
Autoren: Janelle Denison
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blauen Augen. „Sie sehen heute Abend reizend aus.”
    Grace errötete über das überschwängliche Kompliment, zumal das dunkelviolette knielange Kleid, zu dem sie schwarze Strümpfe und hochhackige schwarze Pumps trug, ganz anders war als die eher konservativen Outfits, die sie trug, wenn sie mit ihrem Vater im Club aß. Obwohl es lange Ärmel hatte, war es sehr figurbetont.
    „Danke, Alfred.” Obgleich sie sich ein wenig unsicher fühlte, zwang sie sich, nicht am Saum zu zupfen oder ihr Haar zu berühren, das sie hochgesteckt hatte. Einige Strähnen hatten sich jedoch schon aus dem eleganten Knoten gelöst.
    Unwillkürlich umklammerte sie ihre kleine Handtasche fester. „Ich bin um sieben mit jemandem verabredet. Ist er schon da?”
    Alfred nickte. „Ja, hier entlang, Miss Holbrook.”
    Statt zum Speisesaal zu gehen, führte er sie jedoch einen breiten Flur entlang, der zu mehreren kleineren Räumen führte. Diese konnten für private Anlässe gemietet werden.
    Als ihr bewusst wurde, dass sie mit dem Fremden allein sein würde, statt von vertrauten Gesichtern im Speisesaal umgeben zu sein, umfasste sie seinen Arm, als Alfred die Hand nach dem Knauf des „Kristallzimmers” ausstreckte.
    Fragend zog er eine buschige Augenbraue hoch.
    „Hat der Gentleman Ihnen seinen Namen genannt?” erkundigte sie sich leise.
    Daraufhin warf er ihr einen seltsamen Blick zu. „Nein, Miss Holbrook, und er hat den Raum unter Ihrem Namen reserviert. Soll ich seinen Namen für Sie in Erfahrung bringen?”
    Schnell schüttelte sie den Kopf. „Nein, schon gut.”
    „In Ordnung.” Er öffnete die Tür und wartete, bis Grace den Raum betreten hatte. „Wenn Sie etwas brauchen, können Sie die Sprechanlage an der Wand oder die auf dem Tisch benutzen.
    Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.” Nachdem er eine Verneigung angedeutet hatte, verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Grace stand an der hinteren Seite des Raumes. Es dauerte einen Moment, bis ihre Augen sich an das gedämpfte Licht des Kronleuchters gewöhnt hatten. Dann stellte sie fest, dass es sich um einen kleinen, gemütlichen Raum handelte. In der Mitte, direkt unter dem Kronleuchter, stand ein Esstisch, der festlich für zwei Personen gedeckt war - mit einer Leinendecke, Goldrandporzellan, Kristallgläsern, Silber und einem ihrer Blumenarrangements. Zwei Kerzen in der Mitte des Tisches unterstrichen die romantische Atmosphäre. Durch die geöffnete Glasschiebetür, die zu einem Balkon mit Blick auf den Golfplatz führte, fiel das Mondlicht herein.
    Und dann sah sie ihn. Er stand an dem schmiedeeisernen Balkongeländer und hatte ihr den Rücken zugewandt. Er trug ein marineblaues Jackett, das seine breiten Schultern und schmale Taille betonte, und eine dazu passende Hose. Sein dunkles Haar schimmerte im Mondlicht, und die Vorstellung, dass sie nun endlich seine Augen und sein Gesicht sehen würde, beflügelte Grace.
    Langsam legte sie ihre Handtasche auf den Tisch und nahm allen Mut zusammen, um das angespannte Schweigen zu brechen.
    „Hallo”, sagte sie leise.
    Sie beobachtete, wie er sich unmerklich verspannte, und nach kurzem Zögern drehte er sich um. Ihr Blick ruhte auf seinem Gesicht, und obwohl das Licht von drinnen einen Schatten darauf warf, waren seine Züge unverkennbar.
    Ihr stockte der Atem. Ihr Herz schien aufzuhören zu schlagen, um dann umso schneller zu pochen. Sie wich einen Schritt zurück, denn ihr war, als würde sie einen Geist sehen.
    FordMcCabe.
    Das letzte Mal hatte sie ihn vor elf Jahren auf der Beerdigung ihres Bruders gesehen. Sie war achtzehn gewesen und er zwanzig. Nach der Trauerfeier hatte er Whitaker Falls verlassen, ohne sich von ihr zu verabschieden, und seitdem hatte sie nie wieder von ihm gehört.
    Er hatte ihr das Herz gebrochen. Ihr Vater war der Meinung, Ford McCabe hätte ihrer beider Leben zerstört.
    „Ford?” flüsterte sie, und in den Kummer, den sie so lange gehegt hatte, mischte sich Hoffnung.
    Langsam kam Ford auf sie zu. Verblüfft sah sie ihm entgegen, bis er schließlich dicht vor ihr stand und sie aus dunkelvioletten Augen betrachtete. Auch die Grübchen in seinen Wangen waren zu erahnen.
    „Hallo, Grace.”
    Ford blickte starr in Grace’ leuchtende braune Augen, die Entsetzen und Ungläubigkeit verrieten, und wartete angespannt auf eine Reaktion, weil er damit rechnete, dass sie ihn zurückweisen könnte.
    Als er beschlossen hatte, nach Whitaker Falls zurückzukehren, war ihm bewusst
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